Cover des Buches Der Schwur der Königin (ISBN: 9783442478927)
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Rezension zu Der Schwur der Königin von Christopher W. Gortner

Spanische Geschichte...

von Wolfhound vor 10 Jahren

Rezension

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Wolfhoundvor 10 Jahren

Kastilien im 15. Jahrhundert: Nach dem Tod ihres Vaters wächst die Infantin Isabella mit Mutter und kleinem Bruder weit weg vom Hof König Enriques', ihrem Halbbruder, auf. Dieser holt Isabella im Alter von 13 Jahren an seinen Hof zurück, nur um sie im Auge zu behalten und später sinnbringend zu verheiraten. Wäre da nicht Fernando, der Prinz von Aragon, der ihr sehr schnell den Kopf verdreht und einen bestimmten Wunsch in ihr heranreifen lässt.

Am Hofe sind Isabella und ihr Bruder Alfonso den Intrigen der Königin und der prunksüchtigen Granden fast schutzlos ausgesetzt, was letztendlich zu einem Bürgerkrieg führt. Angewidert von der schwachen Führungskraft Enriques haben sich einige Granden unter der Führung von Erzbischof Carrillo abgespalten und Alfonso als wahren König Kastiliens gekrönt. Isabella sieht sich nun am Hof ihres Halbbruders im goldenen Käfig gefangen.

Nach dem Tod von Alfonso ist es nun an Isabella, ihren Anspruch auf den Thron geltend zu machen. Doch um des lieben Frieden willen verzichtet sie vorerst auf den Thron und gibt sich mit dem Titel Thronerbin zufrieden. Nun hat sie die nötige Ruhe um ihre Heiratswünsche im Geheimen umzusetzen.

Nach ihrer Hochzeit mit Fernando von Aragon erkrankt König Enrique und ist dem Tode nahe. Ist dies nun endlich die Chance, von der Isabella nie zu träumen gewagt und doch versucht hat sie zu erreichen?

Christopher W. Gortner schafft es, mit einem flüssigen und mitreißenden Schreibstil die Geschichte Kastiliens zum Leben zu erwecken. Er beschreibt Isabella in ihrer Entwicklung von der jungen naiven Infantin zu einer starken strebsamen Herrscherin, die ihre Ziele nie aus den Augen verliert und nicht davor zurückschreckt, wenn nötig, auch unangenehme Entscheidungen zu treffen. Leider hat sie durch solche Entscheidungen die Spanische Inquisition vorangetrieben.

Ein Manko ist, wie ich finde, dass der Stammbaum am Anfang des Buches ist und somit einige Ereignisse bei dessen Studium dem Roman vorweg genommen werden. Auch finde ich die Tatsache seltsam, dass Isabella im gesamten Buch nur einmal in Aragon ist und auch Fernando als König von Aragon dort doch nur sporadisch vorbeischaut.

Alles in allem ist "Der Schwur der Königin" ein absolut lesenswerter Roman und steht großen Namen wie Rebecca Gablé in nichts nach.

Der erste Roman Gortners' "Die Tränen der Königin" setzt die Geschichte mit dem Leben Isabellas Tochter Juana fort.

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