Christopher Wilson

 4,1 Sterne bei 87 Bewertungen

Lebenslauf

Romanautor und Biograf der Königlichen Familie: Christopher Wilson wurde 1947 im englischen Lancashire geboren. Nach dem Besuch einer Privatschule startete er seine Schriftstellerkarriere als Journalist: Unter anderem schrieb er für die Daily Mail und den Sunday Telegraph. Neben seiner Tätigkeit als Kolumnist wurde Wilson in England für seine Publikationen zur Königlichen Familie bekannt. 2002 legte der Autor mit „The Windsor Knot“ ein umfassendes Werk über die Beziehung zwischen Prinz Charles und Camilla vor. Gleichzeitig begann Wilson, Belletristik zu verfassen. 2017 veröffentlichte er unter dem Pseudonym TP Fielden mit „The Riviera Express“ einen Kriminalroman, der in den 50er-Jahren spielt. Allerdings wurden weder dieser Roman noch dessen beide Fortsetzungen bisher ins Deutsche übertragen. Auf Deutsch erschien 2018 Wilsons Werk „Guten Morgen, Genosse Elefant“ unter seinem bürgerlichen Namen im Kiepenheuer Verlag. Im Zentrum dieses Schelmenromans steht der zwölfjährige Junge Juri Zipit, der unversehens zum Chefvorkoster von Stalin wird … und überlebt! Christopher Wilson lebt in London. Neben seiner Autorentätigkeit lehrt Wilson kreatives Schreiben – unter anderem in Gefängnissen und Schulen.

Alle Bücher von Christopher Wilson

Cover des Buches Camilla (ISBN: 9783547711066)

Camilla

(0)
Erschienen am 16.02.2006
Cover des Buches Guten Morgen, Genosse Elefant (ISBN: 9783785759189)

Guten Morgen, Genosse Elefant

(10)
Erschienen am 31.08.2018
Cover des Buches The Zoo (ISBN: 9780571334452)

The Zoo

(1)
Erschienen am 06.07.2017

Neue Rezensionen zu Christopher Wilson

Cover des Buches Guten Morgen, Genosse Elefant (ISBN: 9783785759189)
Federstrichs avatar

Rezension zu "Guten Morgen, Genosse Elefant" von Christopher Wilson

Federstrich
Die Mär vom lieben Onkel Josef

Leider kann ich mir diese Geschichte kaum noch als Buch vorstellen. Die Stimme von Matthias Koeberlin ist für mich nicht mehr wegzudenken. Zu Beginn hatte ich Schwierigkeiten mit den vielen fast geflüsterten Worten, inzwischen bin ich jedoch von der Stimmbreite des Sprechers schwer beeindruckt. Dadurch kommt die ganze Dramatik und Schrecklichkeit von Juris schicksalhaften Sommerferien geradezu herzergreifend zu tragen. Der feinsinnige Humor des Autors führt leicht und beschwingt durch ein schwieriges Thema und eine Zeit, die für viele Menschen vielleicht nur durch Lachen zu ertragen war. Christopher Wilson legt die menschenverachtende Maschinerie des Stalinismus wortgewaltig offen, und man fragt sich, wie man dem "lieben" Onkel Josef nachtrauern konnte/kann, wobei man mit Juri durchaus über den Verlust der Doppelgänger weinen kann.

Cover des Buches Guten Morgen, Genosse Elefant (ISBN: 9783462050769)
Ichbinswieders avatar

Rezension zu "Guten Morgen, Genosse Elefant" von Christopher Wilson

Ichbinswieder
sehr lesenswert

Überraschend

Ich muss gestehen, dass ich mir dieses Buch vermutlich kaum angesehen hätte, wenn ich es nicht vom Verlag bekommen hätte. Es ist nicht unbedingt mein Thema, und auch wenn das Cover sehr kreativ und passend ist, stellt es für mich keine sofortige Anziehungskraft her.
Manchmal ist es aber so, dass ich genau deshalb von einem Buch überrascht wurde, wenn ich ihm dennoch eine Chance gab, und genau das passierte hier.

Mitreißend

Der Schreibstil zog mich wie von selbst in das Buch hinein. Die Sätze flossen wunderbar dahin und strahlten eine solche Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit zugleich aus, dass das lesen eine Freude war.
Hinzu kam noch Juri Zipin, die Hauptfigur des Buches. Von Anfang an habe ich in ihm den Antihelden gesehen, weil er so treuherzig, offen und einfach zum gernhaben war. Körperlich und geistig geschädigt, ist er doch durch und durch positiv und hat ein sehr einnehmendes Wesen, was ihm im Verlauf der Geschichte auch oft sehr nützlich war.
Er wird unverhofft zum ersten Vorkoster Stalins, und von da an tauchte ich als Leser in die Welt des sterbenden Politikers/Diktators ein. Einige historische Ereignisse wurden geschickt mit fiktiven Vorkommnissen verbunden, und so erfuhr ich einiges über Stalins Gefolge, die Machtkämpfe, die herrschende Dekadenz und vieles mehr. Eine Welt, mit der ich mich zugegebener maßen vorher kaum auseinandergesetzt habe.

Anders

Nicht unerheblich für das Gelingen der Geschichte ist, dass Juri sie selbst erzählt. Man sieht alles durch seine Augen und hört es mit seinen Ohren. Die Beschreibungen sind dabei oft kindlicher und eher naiver Natur, welches einen Großteil des Charmes ausmacht.
Die Dialoge, sowie auch die Geschichte insgesamt, sind von humorigen Noten, aber auch von Ernsthaftigkeit geprägt. Manchmal ist es sogar erschreckend, was man zu lesen bekommt. Leichte Kost ist es daher nicht immer, aber das hatte ich auch nicht erwartet.

Diesem Buch konnte ich sogar kleinere Längen verzeihen, denn diese ungewöhnliche Geschichte, mit ihrem gekonnten Mix aus humoriger Satire, Tragik und schockierenden Begebenheiten, war für mich sehr lesenswert.

Cover des Buches Guten Morgen, Genosse Elefant (ISBN: 9783462050769)
Knigaljubs avatar

Rezension zu "Guten Morgen, Genosse Elefant" von Christopher Wilson

Knigaljub
So besonders, dass unvergesslich, aber auch sehr hart

Eine bittere Satire, die mich ein wenig zwiegespalten zurücklässt...

Zum Inhalt:

Juri ist der Sohn eines Tierarztes, der im Moskauer Zoo lebt und arbeitet. Aus der Perspektive dieses zwölfjährigen Sohnes erfahren wir von einer sich in den Ferien zutragenden, ungeheuerlichen Geschichte. Denn Juri wird Vorkoster beim „Mann aus Stahl‟...

Meine Meinung:
Eine bitterböse Satire hat Christopher Wilson hier auf die letzten Tage des Diktators Josef Stalin geschrieben, bei der man nicht weiß, ob man lachen oder weinen soll. Da sie aus der Perspektive des zwölfjährigen Juri erzählt wird, der immer wieder erwähnt, für wie gehirnschwach er gehalten wird, aber dann in naivem Ton messerscharfe Beobachtungen liefert, ist der Stil, sagen wir mal, besonders. Ich persönlich musste mich etwas dran gewöhnen, glaube aber auch, dass er eine große Stärke des Romans ist, denn Juri ist (was sich im Laufe der Geschichte auch zeigen wird) wesentlich klüger als vielfach behauptet, und durch seine naive Art gepaart mit der scharfen Beobachtungsgabe erhalten wir ganz einmalige Einblicke in die geschilderten Ereignisse.
Es gibt so einige (tragi)komische Momente, beispielsweise, wenn Juri das erste Mal auf eine Banane trifft oder wenn regimekritische Witze erzählt werden. Aber auch die Willkür und Erbarmungslosigkeit der Regierung werden stahlhart vorgeführt. Über eine Szene konnte ich aufgrund ihrer Härte nur oberflächlich hinweglesen und kam echt an meine Grenzen des Ertragbaren.
Neben dem "Mann aus Stahl" können auch sämtliche andere Namen lediglich als Anspielung auf reale aus der Sowjetunion bekannte Persönlichkeiten gelesen werden. Umso mehr drängte sich mir die Frage auf, wieviel Fakt überhaupt in dieser Fiktion enthalten ist. Mindestens (der Mythos) um Stalins Ableben ist meines Wissens passend zur Historie verarbeitet worden. Was den Rest betrifft? Ich bin kein Experte für sowjetische Geschichte - aber hätte jetzt zumindest Lust, mein Wissen etwas aufzufrischen. Ich kann mir vorstellen, dass der Roman noch besser funktioniert, wenn man sich etwas besser auskennt mit den Fakten, weil man dann die Umsetzung hier besser einordnen und Anspielungen besser verstehen kann. Aber auch, wenn man keine Ahnung hat, kann man dem Roman zugute halten, dass er dazu anregt, sich anschließend zumindest noch ein wenig mit der Stalinzeit zu beschäftigen.


Fazit:
Der Roman lässt mich insgesamt ein wenig zwiegespalten zurück: Einerseits gefällt mir der Mix aus Fakten und Fiktion gut und die Geschichte ist so besonders (geschrieben), dass sie kaum in Vergessenheit geraten kann. Andererseits weiß ich nicht, was ich von der satirischen Verarbeitung des Stoffs allgemein halten soll und fand die Geschichte auch nicht besonders witzig, sondern teilweise echt hart.

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Zusätzliche Informationen

Christopher Wilson wurde am 15. Juli 1946 in Lancashire (Großbritannien) geboren.

Community-Statistik

in 117 Bibliotheken

auf 11 Merkzettel

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