Da es meine erste Graphic Novel war, bin ich mit besonderer Spannung an das Buch herangegangen.
Grundsätzlich finde ich die Idee, das Konzept des Comics mit "ernsten" Geschichten zu verbinden, als sehr interessant. Da ich aber - trotz mathematischer Vorkenntnisse - nicht alles im "Logicomix" verstanden habe, werde ich den Band sicher zu späterer Zeit noch einmal lesen.
Das Buch trägt den Untertitel "Eine epische Suche nach Wahrheit" und soll "eine ebenso lehrreiche wie unterhaltsame Einführung in die Grundlagen der Mathematik und Logik" sein. Dieses Ziel hat es meiner Ansicht nur zum Teil erreicht. Die Inhalte sind durchaus anspruchsvoll und wirklich nur mit viel Hintergrundwissen zu verstehen. Aber man erfährt doch einiges über die grundlegenden Konzepte der Logik und vor allem auch über deren Gegner und Verfechter. Insbesondere auch die (nicht in comic-Form) enthaltenen "Notizen" am Ende des Buches beleuchten die komplette Materie noch einmal im Detail.
Auf jeden Fall aber war dies sicher nicht meine letzte "Graphic Novel"!
Christos H. Papadimitriou
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Logicomix
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Bevor Sie weiterlesen, lassen Sie mich eines vorweg nehmen:
„Logicomix - Eine epische Suche nach Wahrheit“ ist ein Comic, der sich der Philosophie und Mathematik widmet und somit alles andere als gewöhnlich!
Wahrscheinlich dreht sich den meisten beim Schlagwort Mathe schon der Magen um, wie auch mir.
Aber: Halten Sie dieses Buch nicht für etwas anderes als es tatsächlich ist. Etwa für eine Art Logik für Dummies oder ein Lehrbuch, eine Abhandlung im tarnenden Gewand einer Graphic Novel. Weit gefehlt! In diesem Buch findet man alles was einen Comic ausmacht: wahrhaft grundsoliden Erzählstoff.
Die Helden in dieser Geschichte haben keine Capes um und können auch nicht mit Superkräften aufwarten - sie sind allesamt Logiker. Allen voran: Bertrand Russell (*1872 | †1970). Dieser Comic widmet sich seinem Leben und seinen Werken, seinem Können und Streben nach Wissen, seinem Genie. Russel eignet sich aufgrund seiner Vielfältigkeit perfekt als Comicobjekt. Er war Mathematiker, Philosoph, Pazifist und politischer Aktivist - was will man mehr?
Von klein auf genoss er die strenge Erziehung seiner Großmutter, einer religiösen Frau.. Keine guten Voraussetzungen um eine Laufbahn der Wissenschaften anzutreten.. Zum Glück führte ihm sein Privatlehrer die Wunder der Mathematik vor Augen und die Lehren Euklids befreiten Bertrand aus den Klauen der Großmutter. Auf der Suche nach Wahrheit und dem Verlangen seinen Wissensdurst endlich zu stillen („Wissenschaft ist unsere einzige Hoffnung“), absolvierte er das Studium der Mathematik in Cambridge und betitelte sich seither selbst als „Logiker“. Zusammen mit Alfred Whitehead verfasste er die Principia Mathematica, eines der bedeutendsten Werke des 20. Jh über die Grundlagen der Mathematik.
Russell schaffte es (zufällig!) die Logik ad absurdum zu führen. Kleines Beispiel gefällig?
Das „Russell'sche Paradox“:
„Stellen Sie sich eine Stadt mit einer strengen „Rasiervorschrift“ vor. Ihr zufolge hat jeder erwachsene Mann täglich frisch rasiert zu sein. Er muss das nicht selbst erledigen. Wer will, kann auch zum Barbier gehen. Die Vorschrift lautet: „Wer sich nicht selbst den Bart schneidet, wird vom Barbier rasiert.“ Der Barbier rasiert also genau die Männer, die sich nicht selbst rasieren. Klingt absolut harmlos.. nimmt man's allerdings wörtlich, führt es uns geradewegs in ein Paradox! Es stellt sich nämlich die Frage: Wer rasiert den Barbier? Selbst rasieren kann er sich natürlich nicht, denn da er der Barbier ist, hieße das ja, er würde von dem rasiert, der bloß denen den Bart kappt, die sich nicht selbst rasieren. Aber zum Barbier gehen kann er auch nicht, denn dann würde er sich ja selbst rasieren, und dazu ist der Barbier nicht da.“
Geschnallt? Nein? Dann sollten Sie vielleicht doch mal zu dieser Graphic Novel greifen..
..quod erat demonstrandum..