Cover des Buches Nur eine Ohrfeige (ISBN: 9783608939026)
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Rezension zu Nur eine Ohrfeige von Christos Tsiolkas

Rezension zu "Nur eine Ohrfeige" von Christos Tsiolkas

von Themistokeles vor 12 Jahren

Rezension

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Themistokelesvor 12 Jahren
Das erste an dem Buch, was mir ins Auge gestochen ist, war der Titel, denn irgendwie fand ich ihn sehr absurd und seltsam und auch jetzt nach dem Lesen hat sich daran nicht viel geändert. Es ist jedoch ehrlich interessant, was für eine Geschichte Tsiolkas aus dieser einen Ohrfeige entwickelt hat. Ich kann mir nur ehrlich nicht vorstellen, dass ein solches Ereignis, wie diese Ohrfeige an einem Kind solche enormen Kreise ziehen kann, wie sie es in diesem Roman macht. Allerdings sei dazu gesagt, dass ich eh sagen wurde, dass der Autor dazu neigt die Dinge sehr übertrieben darzustellen, denn so extreme Ausschweifungen, wie bei seinen Charakteren kann ich mir real einfach nicht vorstellen. Drogen scheinen Gang und Gebe zu sein, ebenso wie sehr starker Alkoholkonsum und ein Sexualtrieb, der sich bei Männlein und Weiblein meist auch außerhalb der Ehe bzw. Partnerschaft befriedigen lässt. Damit gelingt es dem Autor zwar einiges sehr deutlich herauszustellen, aber trotzdem fand ich es irgendwie ein wenig zu überzogen. Interessant sind seine Charakteren, die alle sehr eigene Persönlichkeiten haben, was man auch an der Erzählweise äußerst gut merkt, da Tsiolkas den Verlauf aus acht Perspektiven zeigt und jeder Erzähler eine ganze eigene und andere Art zu erzählen hat, alle mal, da sie alle ein doch recht bewegtes Leben hatten. Wobei ich Tsiolkas Auswahl bei den Erzählern ungewöhnlich fand, da auch einige Charaktere zu Worte kommen, die mit der Ohrfeige nur sehr wenig zu tun hatten und wenn dann entfernte Beobachter waren. Zudem sind ihm meiner Meinung nach die Männer auch deutlich besser gelungen von ihren Persönlichkeiten her, denn bei ihnen kommt man den Emotionen in ihrer Erzählung deutlich näher. Ohne viel vorwegnehmen zu wollen, fand ich es übrigens interessant, dass die Ohrfeige an sich, im Lauf der Geschichte nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt und wenn dann ein Trigger der folgenden Ereignisse war. Ein ehrlich interessantes Buch, auch wenn ich schon ein wenig davon gestört war, dass alles so überzogen dargestellt wurde und vor allen Dingen der Umgang mit Alkohol und Drogen und das Bild was daher geliefert wurde, hat mir gar nicht gefallen!
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