Cover des Buches Choke (Paperback) (ISBN: B002X7FELS)
Rezension zu Choke (Paperback) von Chuck Palahniuk (Author)

Rezension zu "Choke (Paperback)" von Chuck Palahniuk (Author)

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 13 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 13 Jahren
Victor Mancini, Sohn einer kleinkriminellen Revoluzerin, die mittlerweile an fortgeschrittener Demenz leidet, arbeitet als Schauspieler in einem historischen Dorf. Leider reicht sein mickriger Lohn nicht dafür seiner Mutter das teure Pflegeheim zu finanzieren, so nutzt Victor sein schauspielerisches Talent jeden Abend dazu in einem Restaurant so zu tun, als erstickte er am Essen. Denn seiner Theorie zufolge fühlt sich die Person, die ihn rettet ein Leben lang für ihn verantwortlich, auch finanziell. Palahniuk kann man entweder lieben oder hassen, aber gar keine Meinung zu diesem Autor, sofern man ihn denn gelesen hat, scheint mir persönlich unmöglich. Bei mir schwankt die Nadel der Skala je nach Buch hin und her zwischen Genie und Wahnsinn. Und genau so habe ich mich während dieses Romans auch gefühlt. Die Fluktuation war so stark, dass ich nach wie vor nicht genau sagen kann, ob ich den Roman nun mochte oder nicht – aber vielleicht ist es ja genau das, was Palahniuk beabsichtigt hat. Da es in Choke nur am Rande um das Ersticken, größten Teil aber um Sexsucht geht, fehlen natürlich auch die Beschreibungen des Aktes nicht. In wahrer Palahniuk Manier wird hier richtig an der Ekel-Schraube gedreht, bis man als Leser kurz davor ist sich das Essen abzugewöhnen. Denn was da gerade in einem Detailreichtum beschrieben wurde, den man selten in Fachliteratur findet, tritt so mit „Feuchtgebiete“ in harte Konkurrenz – und das kann ja nur zu einer Katastrophe führen Siehe auch: Sex-Verletzungen; Siehe auch: Darmobstruktion; Siehe auch: Choke von Chuck Palahniuk. Aber wer meint bei Palahniuk brauche man keinen starken Magen, der hat sowieso schon alles gesehen. Trotzdem gibt es immer noch diese Genie-Momente in denen der Autor eine Plot-Idee hat, die so brillant ist, dass ich mir wünschen würde, ich hätte sie gehabt – oder auch nur ein Autor der nicht 10 Seiten weiter die Ejakulation der Hauptfigur en detail beschreibt. Für diese Momente, die des schriftstellerischen Genies, lese ich Palahniuks Bücher, ohne hier zu viel verraten zu wollen, für diese außergewöhnlichen Ideen und Wendungen – die dem Autor angeblich selbst erst gegen Ende des Buchs einfallen. Lesen auf eigene Gefahr, wäre hier nicht die richtige Empfehlung, aber es ist die erste, die einem einfällt.
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