Cover des Buches Die dritte Stimme (ISBN: 9783641123185)
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Rezension zu Die dritte Stimme von Rolf Börjlind

Unkonventionelles Team aus Schweden

von SalanderLisbeth vor 9 Jahren

Rezension

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SalanderLisbethvor 9 Jahren

Eine getötete blinde Frau berichtet als Engel auf einem Hausdach stehend über Ihre brutale Ermordung und Zerstückelung.
Mit diesem schockierendem sowie ungewöhnlichem Prolog beginnt der 2. Band des schwedischen Autoren-Ehepaares Björlind und bei dem entstehenden Kopfkino wundert es nicht, dass hier zwei in Schweden bekannte Drehbuchautoren am Werk waren.


Die junge Polizeianwärterin Olivia Rivera hadert nach einer Auszeit in Mexiko mit ihrem Schicksal, als in ihrer Nachbarschaft der Zollbeamte Bengt Sahlmann von seiner Tochter erhängt aufgefunden wird. Obwohl Olivia nicht mehr in den Polizeidienst zurückkehren will, kümmert sie sich um den völlig verstörten Teenager und stellt eigene Recherchen an.
Der in Schweden lebende Marokkaner Abbas el Fassis, ein ehemaliger Messerwerfer, bittet seinen Freund Tom Stilton, einen Ex-Kriminalkommissar um Hilfe, als er nach Marseille reist, um den grausamen Mord an einer früheren Geliebten aufzuklären.

Diese zwei unterschiedlichen Handlungsstränge werden geschickt zusammengeführt. Dabei lernen wir die Konflikte der einzelnen Protagonisten sehr genau kennen, die alle von ihrer Vergangenheit geprägt sind. Jeder verfolgt seinen eigenen Racheplan!
Zum spannenden Schluss, wenn alle Fäden zu einem überraschendes Ergebnis zusammenlaufen, zeigt sich mal wieder die dunkle, abgründige Seite der Menschen. Hierbei schmälert es das Lesevergnügen kaum, dass das ein bisschen konstruiert wirkt. Obwohl das Schriftsteller-Ehepaar das Genre nicht neu erfindet, punkten sie in dieser spannenden und flüssig geschriebenen Story neben ausführlichen Milieubeschreibungen besonders mit ihren eigenwilligen, ausgeprägten Charakteren, die einem schnell ans Herz wachsen. Den Vorgängerband ‚Die Springflut' habe ich leider noch nicht gelesen, das ist auch nicht unbedingt nötig, da es sich hierbei um eine in sich abgeschlossene Geschichte handelt. Allerdings wird auf diesen ersten Teil sehr oft hingewiesen, und um die Beziehungen zwischen den einzelnen Akteuren besser und schneller zu verstehen, würde ich zukünftigen Lesern den 1. Teil anraten.
Auch das Cover ist ähnlich dem ersten Band in grünen Farben gestaltet, man sieht eine junge Frau auf einem Holzrad gefesselt, was zur Geschichte passt und als verbindendes Element zum 1. Band das Wasser.

Den Reiz dieses routiniert erzählten Krimis sehe ich vor allen Dingen in dem unkonventionellem Team und den einzelnen starken Charakteren. Nicht das klassische Ermittler-Duo, sondern gleich 4 originelle Hauptpersonen, geben dieser neuen Krimi-Reihe Format.

Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen.

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