Rezension zu "Wenn man selbst dran glaubt, ist es nicht gelogen" von Cilla Jackert
Cover/Bilder:
Ein Mädchen, das kopfüber hängt und sehr keck und aufgeweckt den Betrachter des Titels anschaut.
Zum Buch:
Es ist Ferienbeginn in Schweden. Annika und ihre Familie wollen auf das Land fahren, aber das erzählt sie ihren Freunden aus der Schule nicht, weil die Wahrheit ja viel zu langweilig ist.
Kaum sind alle am letzten Schultag zu Hause, platz bei Annikas Mutter die Fruchtblase. Viel zu früh. Das Baby ist erst 27 Wochen alt.
Also fahren sie doch nicht in die Ferien und Annik verbringt die Tage mal bei Opa, mal bei Papa, denn Mama ist im Krankehaus und Annika vermisst sie sehr.
An einem Nachmittag lernt sie ein paar Kinder an der Sternwarte kennen. Die Treffen sich da regelmäßig und spielen Wahrheit oder Pflicht, wobei sie eigentlich nur Pflicht machen, denn an die Wahrheit glaubt niemand von ihnen und jeder erzählt die Geschichte, die er erzählen will.
Meine Meinung:
Ich fand den Titel interessant, weil ich mir erhofft hatte, das ein bisschen Moral in der Geschichte steckt und Kinder, in diesem Falle meine Tochter, dazu anhält nicht zu lügen, sondern die Wahrheit zu sagen.
Die Protagonisten Annika lügt, weil die Wahrheit viel zu langweilig ist, aber ihre haar streubenden Fantasien glaubt ihr auch keiner ihrer Freunde mehr.
Als die Ferien beginnen, ist sich Annika sicher, sie werden langweilig, wie jedes Jahr, auch wenn sie sich auf die Blockhütte freut. Aber dann kommt alles ganz anders, denn ihr Bruder wird viel zu früh auf dem Küchenfussboden geboren und ihre Mutter verbringt die Ferien im Krankenhaus. Annika ist allein. Natürlich kümmert sich ihr Großvater um sie und sie findet interessante neue Freunde, aber Annika ist im Grunde wütend, das ihr Bruder ihr die Ferien versaut hat, deshalb will sie ihn eigentlich auch nicht sehen, deshalb und weil er viel zu früh geboren ist und sie Angst hat, auch wenn es viele Veränderungen bedeutet, ihn wieder zu verlieren.
Ihr Opa durchschaut sie ein wenig und versucht sie mit Essen ab zu lenken.
"Delikat! Bist du sicher, dass du nicht probieren willst?"
"Hundertprozentig!", sagte Annika.
"Der hat in fünf Schweizer Kantonen einen ersten Preis gewonnen."
"Der Fanclub gibt eine Pressemitteilung raus", sagte Annika und bereute es sofort. Wieso war sie so schnippisch zu Opa?
"Mit so einer Einstellung läufst du Gefahr, spannende Dinge im Leben zu verpassen, wenn du dich nicht traust, hinter die Fassade und das zu schauen, was du auf den ersten Blick nicht siehst. Dieser Käse hier stinkt furchtbar, gerade zu gruselig, aber er schmeckt phantastisch", sagte er.
Bei ihren neuen Freunden ist Annika in bester Gesellschaft, keiner sagt die Wahrheit, alle spielen eine Rolle. Da passt auch Annika gut rein, aber sie merkt, das sie das gar nicht mehr will. Sie möchte nicht spielen, sie möchte sie selbst sein und sie stellt fest, das die Wahrheit manchmal gar nicht so gut ist.
Fazit:
Interssante Kindergeschichte