Claire Adam beschreibt in einfacher Sprache ein Szenario, dass wir uns hier wohl nicht so recht vorstellen können. Es war teilweise spannend, aber auch etwas langatmig an manchen Stellen.
Eine Familie, Clyde, Joy und ihre Zwillingssöhne Peter und Paul leben in Trinidad in einem heruntergekommenem Häuschen nahe des Dschungels und in einer Gegend in der Kriminalität nicht selten ist. Der Vater hält die Familie mit Gelegenheitsjobs über Wasser und ist stolz auf seinen Jungen Peter, der überall angesehen ist, wissbegierig und schlau zu sein scheint. Paul ist ein Einzelgänger, einer der nicht viel reden will und laut Einschätzung der Familie der "Dumme" ist. Abgestempelt mit dieser Gewissheit fügt sich Paul in die Rolle, dass er ja der dümmere Sohn ist.
Für Peter tut der Vater alles: Er legt Geld in einem ausländischen Konto an, damit dieser später in England studieren und leben kann. Dieses Geld erbt er vom verstorbenen Onkel Vishnu, was dem Sohn (Romesh) von Vishnu nicht entgeht. Hier beginnt das Drama.....Als Paul entführt wird, wird Clyde klar, dass die Handlanger von Joys Bruder Romesh dahinter stecken. Joy will dies aber nicht wahrhaben. Die Entführer verlangen soviel Geld, dass sie das Sparkonto Peters auflösen müssten, um ihn zu retten. Doch die Sturheit Clydes kostet Paul das Leben.
Diese Geschichte zeigt keine Bilderbuchfamilie. Ein Kind wird immer bevorzugt, das andere systematisch und automatisch ausgeschlossen. Was das für Auswirkungen auf Peter, das schlaue Kind hat, müsst ihr schon selber lesen. Paul scheint das nichts auszumachen.
Für mich ist das ein Drama, das sprachlich und inhaltlich ausbaufähig wäre. Vielleicht waren alle Charaktere für mich auch zu blass dargestellt, als dass ich sagen könnte, das gibt 5 Sterne.
Ein Buch für Zwischendurch.