Triggerwarnung: In dem Buch geht es unter anderem um Suizid und um Selbstverletzung (Ritzen,...)!!!
Das hat mich beim Lesen überrascht. Es wird zwar in der Beschreibung angedeutet, dass die beiden Charaktere Schicksalsschläge erlitten haben, die etwas in ihnen haben zerbrechen lassen, mehr wird dann aber nicht angesprochen. Meiner Meinung nach sollte aus der Beschreibung klarer herorgehen, dass diese Themen vorkommen, denn 'Schicksalsschlag' kann ja viel bedeuten...
Das Buch selbst fand ich wundervoll. ich habe es regelrecht verschlungen und war an zwei Tagen durch. Die Beschreibung wird dem Buch meiner Meinung nach nicht gerecht (ich hab es eher wegen der schönen Cover-Gestaltung ausgewählt). Es ist viel, viel mehr als eine Liebesgeschichte! Es geht vor allem darum wie man mit schlimmen Erfahrungen umgehen kann und in Avas Fall nach dem Tod der besten Freundin weiter leben kann. Es ist eine Geschichte darüber, sich selbst zu finden, zu kämpfen und mal seine persönlichen Grenzen zu überschreiten. Außerdem ist es nicht nur eine Geschichte über Liebe, sondern vor allem eine über Freundschaft.
Das Buch ist abwechselnd in der ersten Person Singular aus Sicht der beiden Charaktere geschrieben. Das mag ich persönlich beim Lesen am liebsten, weil man so einen guten Einblick in das Innenleben der Figuren bekommt. Besonders hier war das sehr eindrucksvoll, weil die Kluft zwischen dem, was gedacht und dem, was gesagt wird, oft enorm war. Außerdem sind in dem Buch Briefe zwischen den beiden abgedruckt und auch einige von Gideons Slam-Texten. Das fand ich beim Lesen sehr gefühlsstark und es hat auch etwas Abwechslung reingebracht.
An der Geschichte mochte ich vor allem, dass sie sowohl kitschig als auch realistisch war. Die Annährerungsszenen zwischen den beiden waren zum Teil wirklich zuckersüß und könnten aus einem Liebesfilm stammen. Trotzdem gab es aber auch andere Phasen und vor allem das Thema Trauer wurde in meinen Augen sehr realistisch abgehandelt und nicht zu stark beschönigt. Das Ende kam für mich etwas zu abrupt. Ich fand es zwar schlüssig, finde aber, dass es ruhig noch ein paar Kapitel hätte geben können, damit die Entwicklung langsamer und natürlicher abläuft.
Also mein Fazit: Ein sehr berührender Jugendroman darüber wie man das Leben trotz Problemen bewältigen und lieben kann, den ich nur weiter empfehlen kann. Allerdings werden starke Themen behandelt, weshalb der Roman vielleicht nicht für jede*n geeignet ist, weil eben potentielle Trigger darin vorkommen.