This book is a great starting point for everyone whose life was changed by a piece of art ... only to find out that the artists of that work was/is - well, a monster in one way or another. Claire Dederer takes a long and honest look at a variety of these "monster"artists and their art - and at herself, her dilemma as a fan. What I liked most about this book is that it holds a lot of room for the painful (moral) ambiguities that this topic holds by nature. This book does not try to find THE ONE RIGHT MORAL SOLUTION, it's more of an exploration that takes a look at everything between "i can't look at this person's art anymore because of their horrible deeds" and "you should separate the art from the artist". and encourages every reader to explore their own attitudes (and biases), maybe even case by case. I can't recommend it enough.
Claire Dederer
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Claire Dederer
Genie oder Monster
Einatmen. Aufatmen.
Monsters: What Do We Do with Great Art by Bad People?
Neue Rezensionen zu Claire Dederer
Claire Dederer, die US-amerikanische Kulturkritikerin, setzt sich in diesem Buch mit ihrem sehr persönlichen Dilemma auseinander: Sollen Werke (Filme, Bücher, Theaterstücke, Songs oder Bilder) von Künstlern, die des Missbrauchs verdächtigt bzw. überführt sind, abgelehnt werden? Oder darf man sie als „künstlerische Freiheit“ unter Alkohol oder Drogeneinfluss akzeptieren? Muss man Werk und Schöpfer trennen? Wenn ja, wie soll das gelingen?
Obwohl die Autorin zahlreiche Beispiele bringt, kreisen ihre Gedanken immer wieder um Roman Polanski und Woody Allen.
Das Thema ist äußerst komplex und das Buch kann keine allgemeingültigen Regeln vermitteln. Die Autorin versucht in ihrem Essay vorrangig Antworten auf ihre eigenen Fragen zu finden. Dazu analysiert sie Künstler sowie Werk und das manchmal, trotz des Ernstes und der Schwere des Themas, in einer erstaunlich unterhaltsamen Weise.
Um es gleich vorwegzunehmen: Lösung biete Claire Dederer keine an, weder für sich selbst noch für ihre Leser. Manchmal habe ich das Gefühl, sie bedauert sich selbst, dass sie Polanskis oder Allens Filme nun mit einem schlechten Gewissen ansieht.
Fazit:
Diesem Buch, das sich einem letztlich unlösbaren Problem widmet, gebe ich 4 Sterne.
Bevor ich was zum Inhalt erzähle, muss ich einmal auf den Titel eingehen. Ich habe das Buch in der Taschenbuch Variante gelesen, die da heißt "Auch noch Yoga, oder was? Eine junge Mutter entspannt sich". Aufmerksam bin ich auf das Buch geworden durch die gebundene Variante, die da heißt "Einatmen, Aufatmen - Mein Leben in 23 Yogastellungen". Der Titel des Taschenbuchs gefällt mir persönlich gar nicht. Was aber beide gemeinsam haben, sie suggerieren einen anderen Inhalt, als das Buch eigentlich hat. Im Original heißt es "Poser - A Mother's Life in 23 Yoga Poses" und das passt schon eher, denn in dem Buch geht es viel mehr um "ich muss besser werden (als die anderen)", "ich darf keine Schwächen zeigen", "ich lenke mich schnell ab, bevor ich mich mit mir selbst beschäftige" und das ist alles zeitgleich ein Fliehen aus ihrer Realität. Es hat also wenig mit einer entspannten Mutter (durch Yoga) zu tun, oder mit einem aufatmen (durch Yoga). Das finde ich sehr schade (was natürlich an der deutschen Übersetzung liegt). Aber auch den Vergleich mit Eat, Pray, Love hinkt meiner Meinung nach sehr.
Okay, also worum geht es? Es sei erst einmal gesagt, dass gar nicht so genau klar ist, was wirklich Realität ist, und was die Autorin verändert oder dazuerfunden hat. Das Buch hat eine Vorbemerkung, die da lautet:
"Einige Geschehnisse und Personen in diesem
Buch wurden "kräftigt durcheinandergewürfelt" (...)
Manchmal habe ich auch bei der Chronologie geschummelt,
um den Erzählfluss zu verbessern. Damit die Diskretion gewahrt
bleibt, habe ich Namen und Details in Einzelfällen geändert. Von
diesen Veränderungen abgesehen ist dies eine wahre
Geschichte, die ich aus der Erinnerung aufgeschrieben habe"
Entweder schreibe ich eine fiktive Geschichte oder sie ist wahr. Ja, hier und da wird auch bei wahren Geschichte was verändert, aber das kling für mich letztlich so, als wenn sie sich nur an den wahren Gegebenheiten orientiert hat und alles andere Verändert hat, was für mich dann keine wahre Geschichte mehr ist.
Gegliedert ist dieses Buch nach Asanas. Sie erzählt was zu den Asanas und verbindet damit eine Geschichte aus ihrem Leben, welche aufbauend aufeinander sind. Es wird also ein ganzer Abschnitt aus ihrem Leben erzählt. Ihre anfängliche Geschichte, wie sie zum Yoga kam und was sie dort für Erfahrungen gemacht hat, fand ich sehr gut und waren für mich sehr inspirierend. Wie sie von ihrem Mama-Dasein erzählt, vor allem die Zeit mit dem ersten Kind und dem Einfinden in der Mutterrolle, fand ich doch recht ermüdet. Es werden bestimmte Dinge an sie erwartet, die macht man eben so, und oh Gott, manche macht sie nicht, was denken dann nur die anderen von ihr. Aber zu Beginn hat mich der Yogateil so überzeugt, dass ich darüber hinwegsehen konnte.
Dann verliert das Buch allerdings an Qualität. Yoga rückt immer mehr nach hinten und mir erschließt sich auch manchmal nicht, warum sie eine Asana zu der Geschichte gewählt hat. Ganz schlimm fand ich, dass sie fünfmal die Kindshaltung genommen hat. Ja, da geht es jedes Mal um ihre Kindheit, aber fielen ihre keine anderen Asans dazu ein? Zudem sind Kindshaltung 2-5 nur noch Überschriften, die Asana selbst kommt nicht mehr vor.
Ich finde auch sehr schade, dass die Asanas immer mehr nur noch am Ende der Geschichte eine Seite bekommen haben. Für mich hätte es insgesamt den Yogabezug nicht gebraucht, da er insgesamt einen kleinen Teil des Buches aus macht.
Beeindruckten fand ich ihre Geschichte zu Krähe. Das ist eine Asana, die auch ihre Mutter früher ausübte, aber zu einer Zeit, wo sie "davon flog" und Claire hat dieser Asana gegenüber eine Blockade entwickelt, indem sie sagt, die will ich nicht einnehmen, weil ich nicht genauso handeln will wie meine Mutter.
Fazit:
Für mich strahlt dieses Buch nur Anspannung, Stress, Sorgen und Ängste aus. Zudem werden einige Themen (Familienbett, Stillen, Tragen) angesprochen, wo sich mir die Zehennägel hochrollen, weil es Klischees sind und ich mich tatsächlich frage, ob sie sich ernsthaft damit auseinander gesetzt hat. Auch manche Dinge, die sie über Yoga schreibt, wenn auch einiges gut ist, bringen mich zum Haare raufen, weil auch Klischee.
Es wurde manchmal im Lesefluss echt lang und zäh und ich hatte öfters das Gefühl, dass nicht nur die Geschichte, sondern auch Claire in ihrem Leben den Sinn aus den Augen verloren hat. Leider hat auch mein Heißgeliebtes Inhaltsverzeichnis nicht mehr viel retten können.
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