Gehört nicht zu meinen Lieblingsbüchern und ich werde es sicher nicht noch einmal lesen, aber im Rahmen eines Kurses musste ich es leider. Briony gehört wohl zu den Hauptcharakteren die ich am aller wenigsten mag. Die Geschichte sowie die Erzählweise waren ok. Das Buch war nicht schwer zu lesen. Ich muss zugeben Part 2 hat mir nicht besonders gefallen da es hauptsächlich um Krieg ging, aber Robbies Gedanken und Gefühle waren interessant.
Claire Messud
Lebenslauf
Alle Bücher von Claire Messud
Das brennende Mädchen
Des Kaisers Kinder
Wunderland
Und dazwischen das Meer
Des Kaisers Kinder
Des Kaisers Kinder
Familie Jäger
Wunderland
Neue Rezensionen zu Claire Messud
Inhalt:
On the hottest day of the summer of 1934, thirteen-year-old Briony Tallis sees her sister Cecilia strip off her clothes and plunge into the fountain in the garden of their country house. Watching her is Robbie Turner, her childhood friend who, like Cecilia, has recently come down from Cambridge. By the end of that day, the lives of all three will have been changed for ever. Robbie and Cecilia will have crossed a boundary they had not even imagined at its start, and will have become victims of the younger girl's imagination. Briony will have witnessed mysteries, and committed a crime for which she will spend the rest of her life trying to atone.
Meinung:
Ich habe das Buch gelesen, weil es mir empfohlen wurde. Ansonsten hätte ich es ehrlicherweise nicht angerührt. Dadurch mochte ich den Schreibstil von Anfang an nicht allzu gerne. Obschon es sehr schön beschriebene Szenen gab, die die Gedanken der Protagonisten ausführlich und spannend erläutert haben, waren mir einige dann doch wieder zu ins Detail geschrieben und langweilig. Der Plot an sich fand ich sehr eindrücklich, da ich es nicht erwartet habe. Trotzdem geht es leider ziemlich lange, bis man beim Plot ist und ich musste mich manchmal etwas durchbeissen. Ich empfehle dieses Buch für diejenigen, die tolle Plots mögen, aber nicht für Leute die einfach eine simple, schöne Storyline lesen wollen.
Das Ende einer Freundschaft kann so schmerzen wie das Ende einer Liebe. Vielleicht sogar noch mehr, wenn es eine Freundschaf ist, wie sie die beiden Mädchen Juju und Cassie erlebt haben. Seit dem Kindertagen unzertrennlich verbringen sie in den kommenden Jahren ihren kompletten Alltag miteinander: Ob Einschulung, große Ferien, erste Schwärmereien, Trauer um Verlorenes, sie teilen alles miteinander und fühlen sich, obwohl äußerlich und innerlich so unterschiedlich – Juju ist groß, brünett und nachdenklich; Cassie ist zierlich-klein, weißblond und draufgängerisch-furchtlos –, wie Schwestern. Sie kennen die Gedanken der anderen, noch bevor diese sie für sich selber formuliert und wissen, wie die andere fühlt, auch wenn sie einem Ereignis nicht beiwohnen. Die Freundschaft scheint für die Ewigkeit bestimmt – nur um dann am Wechsel auf die Mittelschule und an der beginnenden Pubertät zu scheitern. Juju feiert akademische Erfolge, Cassie geht auf Partys. Es gibt keinen Streit, keinen lauten Knall, aber eben auch kein klärendes Gespräch. Still und leise geht ein Riss durch ihr Freundschaftsband, das schließlich den Veränderungen nicht mehr standhalten kann und endgültig reißt.
Claire Messud hat mit Das brennende Mädchen einen atmosphärischen und lebensnahen Roman über eine besondere Mädchenfreundschaft geschrieben, die den Eintritt ins Erwachsenenalter nicht überlebt. Atmosphärisch, da sie besonders im ersten Teil versteht, diesen einen besonderen Sommer der Jugend heraufzubeschwören, den ein jeder doch von uns erlebt hat und an den er noch heute gerne mit wohliger Nostalgie zurückdenkt. Lebensnah, weil sie in ihrem Roman auf Tragik oder einen großen Konflikt verzichtet und stattdessen erzählt, wie Beziehungen scheitern: Menschen verändern sich, entwickeln sich weiter und voneinander weg, lassen die Sprachlosigkeit größer werden, verharren aufgrund eines ungewollten Egoismus in ihrer Sichtweise und schaffen es nicht mehr, die Perspektive des Gegenübers einzunehmen. Dies gilt nicht nur für zwölfjährige Mädchen, sondern betrifft auch die Freundschaften, die wir als Erwachsene führen. Messuds Roman ist in seiner Beschreibung der Entfremdung zeitlos und generationenübergreifend.
Formal und stilistisch überzeugt Messud nicht nur mit ihrer unaufgeregten Sprache, sondern auch mit der Installation von Juju als Erzählerin. Gerade weil sie es nicht schafft, Cassie zu Rede zu stellen und im Dialog über ihre Freundschaft zu verhandeln, steigert sie sich in den knapp 250 Seiten in einen beinahe manisch wirkenden Monolog hinein. In der versteiften Einsicht verharrt, ihre beste Freundin doch in- und auswendig zu kennen, versucht sie durch das Umwälzen ihrer Gedanken zu ergründen, was schief gelaufen ist, und Puzzleteile zusammenzusetzen, um das Bild vollständig zu erfassen. Doch wählt sie die richtigen Teile? Geht in Cassies Zuhause, das sie als Halbwaise mit ihrer Mutter teilt wirklich etwas vor? Ist der neue Freund der Mutter eine Bedrohung oder greift sie hier nur auf das Motiv des bösen Stiefvaters zurück? Ihre Zweifel und Ängste wecken bei der Lektüre Beklemmungen und erzeugen eine unterschwellige Spannung. Eine eindeutige Antwort – so viel sei gesagt – erfährt man als Leser:in nicht, doch damit ist der Roman nur einmal mehr an der Wirklichkeit: Nicht immer erfahren wir im Leben, was sich wirklich zugetragen hat. Oft genug werden wir mit unserer Fantasie alleine gelassen und erzählen uns deshalb Geschichten, die uns helfen sollen, einen Sinn im Verlust zu finden.
Messuds Das brennende Mädchen hat mich mit seiner generellen Themenwahl und besonders mit der Art, wie im Roman über das Geschichtenerzählen und das Verhältnis von Wahrheit und Fiktion verhandelt wurde, überzeugt. Immer wieder musste ich bei der Lektüre innehalten und über das Gelesene nachdenken, was dabei half über den manchmal langatmigen, im dritten und letzten Teil auch überzogenen Plot hinwegzusehen. Emotional hat mich der Roman, auch wenn ich Jujus Situation wirklich nur allzu gut selber kenne, kaum mitgenommen, dafür mein Hirn aber immer wieder angeregt. Ich vergebe 4 Sterne und werde schauen, ob nicht weitere Bücher von Messud in mein Regal einziehen werden.
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Zusätzliche Informationen
Claire Messud wurde am 08. Oktober 1966 in Greenwich (Vereinigte Staaten von Amerika) geboren.
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