Das war irgendwie seltsam. Die Grundidee fand ich nicht schlecht: Jonas Herz wird gebrochen als sie 18 ist und ihrer vermeintlichen großen Liebe nach Paris folgt. Ob dieser Enttäuschung fasst sie den Entschluss, nie wieder zu reisen. Gleichzeitig beginnt sie, wieder zu Hause in Bath, einen Job im Reisebüro des besten Freundes ihres Vaters. Viele Jahre gehen ins Land und in Jonas Leben ändert sich nicht viel. Allerdings ist da Lord Fulton aus Schottland, dessen Reisen sie bucht. Sie kennt ihn zwar nur übers Telefon kennt, aber dennoch fühlt sie sich zu ihm hingezogen.
Ich fand die Figur Jona unglaublich blass und passiv. Natürlich kann eine so kurze Geschichte (keine 130 Seiten) nicht all zu sehr in die Tiefe gehen, aber dennoch sollte die Protagonistin präsenter sein. Unangenehm fand ich, wie stark Jonas ganzes Leben geprägt ist von Männern. Alles was sie tut hat in irgendeiner Weise mit Männern zu tun. Zunächst Baptiste, dem sie nach Paris folgt. Dann ihr Vater, den sie pflegt als er erkrankt. Keaton, der beste Freund ihres Vaters und ihr zugleich ihr Chef, in dessen Reisebüro sie arbeitet. Selbst Jonas Idee, wie man das Reisebüro retten könnte, teilt sie Keaton nicht selbst mit, sondern Ravi, der Reiseführer IN Indien, übernimmt das. Und dann ist da natürlich Lord Fulton, den sie vier Jahre lang nur übers Telefon kennt, aber nur wegen ihm wieder eine Reise unternimmt, um unangemeldet bei ihm in Schottland vorbeizuschauen (allerdings, das muss man sagen, dazu lässt Jona sich nicht von einem Mann überreden, sondern von ihrer Freundin Muriel).
„Ein Fahrkarte für Zwei“ lässt sich zwar sehr schnell lesen, aber empfehlen würde ich die Lektüre trotzdem nicht.