Clara Gabriel

Das Buch hat mich gefunden, als ich in einem öffentlichen Bücherregal nach Lesestoff Ausschau hielt. Erst als ich anfing zu lesen, bemerkte ich, dass die Autorin das Buch selbst veröffentlicht hat. Das Cover, die Qualität des Lektorats und das Buch selbst sind auf höchstem Niveau. Ich ziehe den Hut!

Das Buch und die Protagonistin entfalteten sich mir Seite um Seite und ließen mich nicht mehr los. Der Schreibstil ist so wunderbar flüssig, bildhaft und süchtigmachend, dass ich selbst jetzt, nachdem ich durch bin, immer wieder reinschaue und ein paar Absätze lese.

Dora, die etwas naive junge Frau, die aus den strengen Konventionen ihres Elternhauses ausbricht, ist wirklich ein "Feger", wie es die Autorin in ihrem Nachwort treffend beschreibt. Ob ihr Leben genau so aufregend war, wie es im Buch steht, werden wir wohl nie erfahren. Aber falls es so war, hat es sich gelohnt. Es ist schier unglaublich, mit welchen Situationen Dora fertigwerden muss. Auch die Tatsache, dass es gerade mal rund 100 Jahre her ist, dass Frauen ohne einen Mann nicht (über-)leben konnten (es sei denn, sie wurden Lehrerin oder Nonne), wurde mir wieder mal bewusst.

Das Buch beschreibt eine Zeit, die historisch vielleicht nicht so bekannt ist. Dennoch ist es interessant zu erfahren, wie der "Goldrausch" der damaligen Zeit wirkte und was er für Folgen hatte - vor allem für Frauen.

Bleibt nur eine Frage offen: Wann kommt die Fortsetzung?

Ein schönes Buch für zwischendurch, bei dem mich die Ich-Perspektive, die ich sonst nicht so mag, überhaupt nicht gestört hat. Der Schreibstil war sehr flüssig und locker, sodass es Spaß machte, die Geschichte von Liz und Noah zu verfolgen. Die kurzen Kapitel haben das Lesen erleichtert. Ich kam sogar nicht einmal mit den vielen Perspektivwechseln der beiden Protagonisten durcheinander, sondern fand mich sehr schnell im Kopf des jeweiligen Charakters ein.
Schön war auch, dass eine Frau dieses Mal zu einem jüngeren Mann findet (es sind zwar nur sieben Jahre, aber trotzdem eine nette Abwechslung) statt immer umgekehrt.
Das Setting, der kleine Ort, das Diner … all das hat sofort Behaglichkeit vermittelt und mich eintauchen lassen. Ich glaubte selbst, dort zu sein. 🍁
In der Mitte hing die Story etwas durch, hatte ich das Gefühl, als sich Szenen mehr oder weniger wiederholten, aber am Ende ging es wieder rasanter zu und auch voran.
Das Cover (bei Amazon z.B. zu sehen, dieses hier ist alt) ist wunderschön und passt super zur Reihe, die ich definitiv noch weiter verfolgen werde.
Alles in allem ein tolles Buch zum Abschalten und Träumen, also perfekt für den stressigen Alltag! 🤠

Achtung, dieser Text kann Spoiler enthalten!

Am Ende war es genau das, was ich erwartet habe.

Nette Unterhaltung für zwischendurch mit wirklich vielen Klischees bestückt.

 Lizzy kommt aus dem reichen, gut betuchten Elternhaus und steht kurz davor, eine arrangierte Ehe einzugehen.

- Nur noch ein Elternteil? Check!
- Verwöhntes aber natürlich sehr bodenständiges Mädchen? Check!
- Unzufrieden in ihrem Leben? Check!
- Leicht gruseliger Typ an ihrer Seite? Check!
- Total hübsch? Check!

Auf der anderen Seite haben wir Noha, der das genaue Gegenteil zu sein scheint. Und dennoch …

- Nur noch ein Elternteil? Check!
- Super gut aussehend? Check!
- Aufopfernd seine Karriere für die Familie aufgeben? Check!
- Der beliebte Sunnyboy den noch keiner fesseln konnte? Check!


 Auch ansonsten wurden sehr viele Klischees bedient bis hin zu dem Punkt, dass sie siebe Jahre älter ist als er und das natürlich ein Problem darstellt, zumindest im Gespräch zwischen den beiden und wie es weiter gehen kann. Und auch sonst bin ich immer wieder über das ein oder andere Ding gestoßen, was man so schon etliche Male gelesen hat und nicht wirklich neu ist, oder neu verpackt wurde.

Dafür muss ich dem Buch zu gute halten, dass es wirklich angenehm einfach zu lesen war und doch, zwischen den ganzen Augenrollern, den ein oder andere süßen Moment hatte. Auch wenn ich mir gewünscht habe, dass grade das Ende etwas mehr ausgeschrieben wird, so viel wie dort passierte.