Clara Zetkin

 4,6 Sterne bei 18 Bewertungen

Lebenslauf

Clara Zetkin (1857–1933), Friedensaktivistin, Frauenrechtlerin, Reichstagsabgeordnete und Alterspräsidentin des Parlaments. Die Volksschullehrerin ging infolge der Sozialistengesetze nach Paris ins Exil, gab dann in Deutschland eine Frauenzeitschrift heraus, leitete das Frauensekretariat der SPD, trat der KPD bei und emigrierte 1933 in die Sowjetunion, wo sie bald darauf, 76-jährig, verstarb.

Quelle: Verlag / vlb

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Neue Rezensionen zu Clara Zetkin

Cover des Buches ZETKIN to go (ISBN: 9783355018876)
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Rezension zu "ZETKIN to go" von Lou Zucker

Seralina1989
Guter Einstieg in die Schriften

Ein weiteres Buch aus einer Reihe Zitate-Bücher verschiedener großer Persönlichkeiten der Geschichte. Wie schon bei Rosa Luxemburg hatte ich teils meine Probleme mit den Proletarier-Sprüchen. Was wohl aber vor allem dem geänderten Zeitgeist liegt, von deren Kampf wir heutigen Frauen profitiert haben.

In der ersten Hälfte des Buches konnte ich noch das eine oder andere gute Zitat für mich rausziehen. Hinten heraus war es dann aber nur noch eine Wiederholung. Mich hätte außerdem noch die private Seite dieser wichtigen Figur in der deutschen Geschichte interessiert. Das war im Zitate-Buch von R.Luxemburg mE. besser eingebaut. Oder sind private Sachen von Frau Zetkin nicht überliefert? Das kann ich an dieser Stelle nur schwer abschätzen. Aber es wäre schön gewesen, wenn Fr.Zucker beim Zusammenstellen auch hierzu noch ein paar eingebracht hätte.

Wer sich für die Schriften von Clara Zetkin interessiert, dem ist mit diesem kleinen Büchlein ein guter erster Einstieg geboten. Mir war das aber zu wenig, um den Menschen hinter diesen politischen Forderungen wenigstens ein bisschen greifbar zu machen.

Keine Zeit für Verschwörungstheorien

Für Clara Zetkin begann alles mit dem Besuch einer Schusterwerkstatt. Eingeladen wurde sie von einem guten Freund und beide schlichen in der Dunkelheit zum Haus des Schustern. Gemeinsam mit acht weiteren Interessierten lauschte sie dem Vortrag zur Emanzipation der Frau. Das war in Leipzig und zwar im Jahr 1878. Die Frauenbewegung steckte noch in den Kinderschuhen und Frau Zetkin sowie ihre Mitstreiter hatten es schwer. Sie ließ sich nicht beirren und eröffnete im Jahr 1932 sogar den Reichstag als Alterspräsidentin. Ja, die Nazis drohten ihr und wollten den Auftritt mit aller Macht verhindert. Sie kümmerte sich nicht darum. Der erste Frauentag wurde von ihr initiiert und das bereits am 19.03.1911. Das heutige Datum, der 08.03. geht auf die Februarrevolution zurück und das nach dem gregorianischen Kalender.


Welch ein beeindruckendes Buch und wie bemerkenswert die Biographie von Clara Zetkin. Sie wandte sich gegen die Ausbeutung jeglicher Art und der Faschismus war ihr ein Gräuel. Weitere Persönlichkeiten, die hier erwähnt werden sind unter anderem: Wilhelm Liebknecht, August Bebel und auch die Pariser Kommune. Alle wollten beispielsweise das Leben der einfachen Arbeiter erleichtern und den Frauen mehr Rechte einräumen. Robert Bosch war übrigens einer der ersten Arbeitgeber, die den 8-Stunden-Tag einführten. Er wollte als sozialer Chef in die Annalen eingehen.


Sehr gut gefielen mir die vielen originalen Fotos, die das Leben damals noch einmal so klar und wahr werden lassen. Zum Schluss gibt es auch noch ein Interview mit Frau Zetkin sowie ihre Rede im Reichstag in Berlin nachzulesen. Ein kurzer Lebenslauf sowie die Angabe von Quellen fehlten ebenfalls nicht. Das Buch werde ich mit Sicherheit noch häufig zur Hand nehmen. Ja, ich empfehle es ausdrücklich.

Clara Zetkin

Über Clara Zetkin wird meines Erachtens immer viel zu wenig berichtet. Dabei war sie eine wirklich starke Frau. Sie war wichtig für die Bedeutung der linken, kommunistischen und sozialistischen Ideen, aber auch ihre Verdienste um einen antikapitalistischen Feminismus sind heute noch hochaktuell.


Die Autorin Lou Zucker hat sich lange bereits mit Clara Zetkin befasst und das spürt man in dieser Biografie.


Clara Zetkin trat immer wieder für die Rechte der Frauen ein, gerade für die Arbeiterinnen. Sie lehnte die bürgerliche Frauenbewegung ab, da diese nur um die besser gestellten Frauen eintrat. Clara Zetkin wollte aber gerade für die Arbeiterinnen in den Fabriken bessere Arbeitsbedingungen und Gleichberechtigung. Sie war die Begründerin des Internationalen Frauentages.


Die Biografie ist wirklich sehr lesenswert, und für mich gab es einiges, was ich so noch nicht wusste und ich total begeistert war. Clara Zetkin war so anders für ihre Zeit! Als sie Ossip Zetkin kennen lernte, war sie sofort begeistert von ihm. Später lebten die beiden zusammen – unverheiratet! Sie bekamen zwei Kinder und als er starb, kehrte Clara nach Deutschland zurück. Bis zuletzt kämpfte sie gegen einen Krieg, der allerdings bereits so weit im Kommen war, dass ihre Worte untergingen.

Anfänglich hatte sie riesige Angst vor Reden vor anderen Menschen. Aber am Ende hielt sie Reden vor tausenden Menschen – das finde ich heute noch faszinierend.

Viel liest man auch über Freundschaften von Clara Zetkin. Gerade auch mit Rosa Luxemburg verstand sie sich sehr gut. Und hier habe ich nun auch Lust, mehr von Rosa Luxemburg zu lesen.


„Deshalb hat er (der Faschismus) ein scheinrevolutionäres Programm, das außerordentlich geschickt an die Stimmungen, Interessen und Forderungen breitester sozialer Massen anknüpft.“

Seite 134


„Was nützt den Frauen das Wahlrecht, wenn sie nicht einmal über ihren eigenen Körper bestimmen dürfen?“

(Seite 138 zum §218)


In der Biografie findet man immer wieder hervorgehobene Zitate und Fotos. Das wertet das Buch für mich nochmal um einiges auf, die Aufmachung des Buches ist wirklich toll anzusehen. Mir haben die Plakate, Flugblätter oder Manuskripte die hier mit abgebildet waren total gut gefallen.


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