Cover des Buches Das große Spiel (ISBN: 9783453432772)
Rezension zu Das große Spiel von Claude Cueni

Die Erfindung der Banknoten

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 10 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 10 Jahren

Hauptfigur dieses historischen Romans ist der tatsächliche existierende John Law of Lauriston (* 16. April 1671 in Edinburgh; † 21. März 1729 in Venedig). Sein Vater war der Innungsmeister der Goldschmiede von Edinburgh. Nach dem frühen Tod des Vaters machte er sich schnell einen Namen als professioneller Glücksspieler. Er war ein brillianter Kopfrechner und hatte die Fähigkeit, Gewinnchancen mit verblüffender Geschwindigkeit zu kalkulieren.

In dem Roman ist er von der Idee besessen eine Bank zu gründen, die Banknoten als Gegenwert für Gold- und Silbermünzen herausgibt.

Als er in England einen Duellpartner tötet, wird er dort wegen Mordes verurteilt und muss aus dem Land fliehen. Unter Ludwig dem XIV. will er in Frankreich, die von ihm geplante Bank gründen, um den bankrotten Staat zu retten und den Handel wieder anzukurbeln und so die Arbeitslosenquote zu senken. Doch auch hier bekommt er Probleme und wird des Landes verwiesen. Nach einem Aufenthalt in Holland reist er jedoch wieder ein und arbeitet weiter an der Realisierung seines Traumes. Erst nach dem Tod Ludwig XIV. gelingt es ihm endlich seine Bank zu gründen und Banknoten heraus zu geben. Zwischenzeitlich wird er Leiter der Banque Royale und Direktor der Mississippi-Kompanie. Doch er ist den ständigen Intrigen der französischen Finanziers und der dadurch entstehenden Aufstände im Parlament und im Volk ausgesetzt.

Dieser historische Roman hat mir ausgesprochen gut gefallen, obwohl finanzpolitische Fragen nicht unbedingt zu meinen Lieblingsthemen gehören. In diesem Buch ist alles in einem gelungenen Rundumpaket verpackt. Man erfährt viel aus den Lebensumständen in Paris gegen Ende der Regentschaft von Ludwig XIV. und von den Gewohnheiten und dem ausschweifenden Lebensstil in Versaille zu dieser Zeit. Unter anderem wird gut beschrieben, wie gnadenlos das Volk tobt, wenn es hungert oder wie eine Morgentoilette bei Ludwig XIV. ablief oder eine Orgie beim Duc d’Orleans.

Außerdem befreundet sich John Law mit Daniel Defoe und wir erleben die Entstehungsgeschichte von „Robinson Crusoe“ mit.

Dieses Buch ist fesselnd geschrieben und lässt sich flüssig lesen, obwohl es doch eigentlich immer nur um den Traum John Laws von der Verwirklichung der Staatsbank geht.

Fazit: für alle Freunde historischer Romane ein kleiner Leckerbissen!
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