Die bizarre Qual einer zwanzigjährigen begabten Pariser Literaturstudentin, Diplomatentochter aus bestem Hause. Sie passt nicht ins Bild, nicht in den makellosen Salon der eleganten Mutter, noch in das Bild der Umwelt, denn sie ist dick, etwas Schlimmeres gibt es nicht. Man schämt sich ihrer, aber redet nicht mit ihr, man lässt sie allein, so wie man sie seit ihrer Kindheit allein gelassen hat. Nachdem sie die Blicke und Gedanken der Menschen nicht mehr ertragen kann, beschließt sie, sich umzubringen. Alles was es an süßen Köstlichkeiten gibt, stopft sie in sich hinein. Gnadenlos beobachtet sie sich selbst dabei und beschreibt sich voller Verachtung und Ekel auf dem zerstörerischen Weg zum Monstrum, die Transformation ins Bizarre, Abstruse, Perverse, Groteske "Woher kommt diese Freude am Entsetzen?",
Die Kompensierung der Sehnsucht nach Zuwendung, nach Annahme durch Zuckersüßes, das Benennen des daraus entstehenden Monströsen, hat die Autorin in ihrem Werk auf die Spitze getrieben. Jemand, der sich in dieser Situation widerfindet, erkennt sich Wort für Wort, Gedanke für Gedanke, Schmerz für Schmerz. Ein Buch, leicht zu lesen, aber schwer auszuhalten. Das nichtssagende Cover und der harmlose Titel bereitn nicht vor, auf den schockierenden Inhalt. Obwohl es in den 1990er Jahren geschrieben wurde, ist es brandaktuell.
Ein Satz der Protagonistin: "Aus der grundlegenden Langeweile der Existenz habe ich Konsequenzen gezogen...."