Rezension zu Die Kostbarkeit des flüchtigen Lebens von Claudel Philippe
nur vereinzelt kostbare Fragmente ohne erkennbares Ganzes
von Aischa
Kurzmeinung: einige gute Szenen, aber insgesamt eher enttäuschend ...
Rezension
Aischavor 6 Jahren
Der Klappentext ist vielversprechend: Die Nachricht von der Krebserkrankung seines besten Freundes bringt den Protagonisten dazu, über wichtige Lebensfragen nachzudenken.
Vielleicht habe ich (nachdem ich "Brodecks Bericht" geradezu verschlungen hatte) einfach zu viel erwartet. Der jüngste Roman Philippes hat einige gute Szenen, so gleich zu Beginn, als der Totenkult der Toraja auf Sulawesi erklärt wird, oder wenn der Erzähler die Begegnung seines sterbenskranken Freundes mit dessen Lieblingsschriftsteller Milan Kundera beschreibt, auf sehr zarte, feinfühlige Weise. Leider bleiben solche Highlights Ausnahmen. Der Protagonist, Schriftsteller und Filmemacher wie Philippe selbst, mäandert zwischen Binsenweisheiten und Selbstzweifeln und hängt noch an der Beziehung zu seiner Exfrau als er längst wieder eine Freundin hat. Letztere hofft er durch einen gemeinsamen Urlaub loszuwerden; als sie ihm eröffnet, dass sie ein Kind von ihm erwartet, mutiert er urplötzlich zum Optimisten - für mich ein nicht nachvollziehbares Happy End, das mich enttäuscht zurücklässt. Philippe spricht wichtige Fragen des Lebens - und Sterbens - an, jedoch ohne Antworten zu liefern. Der Roman kann leider nicht an frühere Erfolge anknüpfen.
Der Klappentext ist vielversprechend: Die Nachricht von der Krebserkrankung seines besten Freundes bringt den Protagonisten dazu, über wichtige Lebensfragen nachzudenken.
Vielleicht habe ich (nachdem ich "Brodecks Bericht" geradezu verschlungen hatte) einfach zu viel erwartet. Der jüngste Roman Philippes hat einige gute Szenen, so gleich zu Beginn, als der Totenkult der Toraja auf Sulawesi erklärt wird, oder wenn der Erzähler die Begegnung seines sterbenskranken Freundes mit dessen Lieblingsschriftsteller Milan Kundera beschreibt, auf sehr zarte, feinfühlige Weise. Leider bleiben solche Highlights Ausnahmen. Der Protagonist, Schriftsteller und Filmemacher wie Philippe selbst, mäandert zwischen Binsenweisheiten und Selbstzweifeln und hängt noch an der Beziehung zu seiner Exfrau als er längst wieder eine Freundin hat. Letztere hofft er durch einen gemeinsamen Urlaub loszuwerden; als sie ihm eröffnet, dass sie ein Kind von ihm erwartet, mutiert er urplötzlich zum Optimisten - für mich ein nicht nachvollziehbares Happy End, das mich enttäuscht zurücklässt. Philippe spricht wichtige Fragen des Lebens - und Sterbens - an, jedoch ohne Antworten zu liefern. Der Roman kann leider nicht an frühere Erfolge anknüpfen.