Cover des Buches Die Mutter des Satans (ISBN: 9783426653838)
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Rezension zu Die Mutter des Satans von Claudia Beinert

Aus dem Leben einer Mutter

von nirak03 vor 7 Jahren

Rezension

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nirak03vor 7 Jahren

Ende des 15. Jahrhunderts heiratet Margarethe den Bergmann Hans Luder. Eigentlich keine aufregende Sache, wäre sie nicht die Mutter des Reformattors Martin Luther gewesen. Hier aber wird nicht die Geschichte von Martin erzählt, sondern die seiner Mutter. Von ihrer Ehe mit dem Bergmann, von ihrem schweren Leben und ihren Kinder. Für Margarethe ist es schwer ihre Kinder richtig zu erziehen und ihrem Mann den nötigen gehorsam entgegen zu bringen. Bald heißt es für sie, sich zu entscheiden, Martin zu vertrauen oder ihrem Ehemann gehorchen.

Auf diesen Roman habe ich mich sehr gefreut, leider wurde meine Erwartungen nicht erfühlt. Ich kam irgendwie nicht klar mit dem Schreibstil der Schwestern Beinert. Dabei haben sie ausführlich geschildert, wie es Margarethe ergangen ist. Sie durfte ihre Geschichte in Rückblenden selbst erzählen. Dies hat sie auch eindrucksvoll getan, aber der Funke ist bei mir einfach nicht übergesprungen. Ich bin mit der Geschichte nicht wirklich warm geworden und konnte somit auch nicht wirklich mit Margarethe mitfühlen.

Ausführlich wird hier geschildert, wie die Geburt von Martin war, wie seine Kindheit verlief und wie er zu seinem Glauben gefunden hat. Aber auch sein Umfeld wird dargestellt. Sein Vater hat sich von einem einfachen Bergmann zu einem Hüttenmeister hoch gekämpft. Gerade das Leben in diesem Berufszweig wird ausführlich geschildert und war auch interessant, aber leider nicht besonders spannend. Es gab zwar die eine oder andere Szene, wo sich Spannung hätte aufbauen können, tat es dann aber nicht. Margarethe erzählt dann weiter von ihren anderen Kindern und deren Leben und sterben. Mir waren einige Szenen mit Margarethe teilweise einfach zu langatmig, es fehlte an Spannung. Ihr Leben verlief im Grunde in einfachen Bahnen und wurde erst durch Martin sein Handeln anstrengend. Aber zu dem Zeitpunkt war der Sohn ja schon erwachsen und aus dem Haus. Die Familie hatte zwar darunter zu leiden, wie Martin seinen Glauben verbreitet hat, aber diese Zeit ist eben erst zum Ende des Buches hin aktuell und bis dahin verlief das Leben seiner Mutter eben nicht spektakulär aufregend.

Das Thema war so gut gewählt, der Titel versprach spannende und interessante Unterhaltung, aber leider konnte dies aus meiner Sicht nicht erfühlt werden. Interessant ist allerdings der Lebenslauf von Martin Luther und wie vor allem eben auch seine Familie unter seinem Handeln gelebt und eben auch gelitten hat. Dies hat das Autorenpaar wunderbar in Szene gesetzt.

In diesem historischen Roman ist alles enthalten was das Leserherz begehrt, ein Personenregister zu Beginn, ein ausführliches Nachwort, ein paar Fabeln, die im Laufe der Geschichte erzählt werden, sind am Ende noch mal im ganzen nachzulesen, sowie ein Glossar der fremden Begriffe.

„Die Mutter des Satans“ ist eigentlich ein interessanter Roman über die Mutter von Martin Luther, der mich leider nicht gänzlich überzeugen konnte. Obwohl er alles hat, was man bei einem solchen Roman erwarten kann. Einige Szenen waren spannend und interessant, andere wiederum nicht. Auf jeden Fall erlauben die Autoren einen schönen Einblick in das Leben von Martin Luther und seiner Familie.

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