Susan hat vor einem Jahr ihre älteste Tochter verloren und kann den Schmerz einfach nicht verkraften. Sie betäubt sich mit Beruhigungstabletten und lässt die Tage an sich vorbeiziehen. Ihr Mann ist als Soldat im Libanon im Einsatz und sie sprechen kaum miteinander.
Melissa ihre jüngste Tochter sieht wie ihre Mutter dahinvegetiert, hat aber Angst ihrem Vater oder irgendjemanden anderen die Wahrheit zu sagen und legt alles daran nach außen hin das normale Familienbild aufrecht zu erhalten indem sie Lügen und Ausreden erfindet.
Jane lebt nur ein paar Häuser weiter. Seit dem Tod ihres Mannes Tom hat sie das Haus ganz für sich allein und ihr Hauptgesprächspartner ist die Asche ihres Mannes in der Urne über dem Fernseher. Als sie auf einem Online Datingportal den esotherisch angehauchten Amerikaner Eric kennenlernt und zu sich einlädt, bekommt sie heftigen Gegenwind von ihrem chronisch an Geldmangel leidenden Sohn und seiner Frau, die gedacht hatten sie würde bald ins Altersheim gehen und sie könnten das Haus erben.
Und dann ist da noch Nancy. Geflohen nach einem Skandal aus London hat sie in Dublin einen neuen Job als Direktorin am Theater angenommen und möchte dort erstmal neu anfangen. Alles läuft zuerst prima, bis sie herausfindet, dass sie einem Betrug aufgesessen ist.
Diese vier Frauen, Susan, Melissa, Jane und Nancy, leben am Primrose Square und zeigen im Laufe der Geschichte, wie herzlich, wertvoll und erfüllend eine gute Nachbarschaft sein kann📖
Ich hatte zugegen nicht ganz so viel von dem Buch erwartet. Für 2,60€ gebraucht hatte ich es irgendwo gesehen und dachte wieso nicht. Es spielt in Dublin in einer der schönen Häusersiedlungen mit bunten Türen und würde mich bestimmt für ein paar Tage nett unterhalten. Tatsächlich wurde ich aber doch überrascht. Kein erwarteter Kitsch und Schnulz, sondern ein ernstes Thema und Tiefgang. Gefallen hat mir auch die Spannung die über das ganze Buch blieb. Bis über die Hälfte der Geschichte wusste ich immer noch nicht genau wie Ella, Susans älteste Tochter, gestorben war. Viele andere Geheimnisse wurden auch erst nach und nach gelüftet, sodass man immer am Buch dranblieb. Das ist der Autorin sehr gut gelungen. Das Ende war dann zwar doch ein wenig sehr harmonisch aber es passte und gefiel.