Cover des Buches Das Schwert und die Lämmer (ISBN: 9783442374397)
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Rezension zu Das Schwert und die Lämmer von Claudia Kern

Rezension zu "Das Schwert und die Lämmer" von Claudia Kern

von Fantasie_und_Träumerei vor 12 Jahren

Rezension

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Fantasie_und_Träumereivor 12 Jahren
KLAPPENTEXT: Das überwältigende Gemälde einer beinahe vergessenen Epoche Im Jahre 1212 taucht ein junger Schafhirte vor dem Kölner Dom auf und ruft die Armen und die Kinder zur Befreiung des Heiligen Landes auf. Tausende schließen sich ihm an, darunter auch Madlen, eine in Ungnade gefallene Magd, die ihre beiden Söhne nicht alleine ziehen lassen will. Ständig dem Hungertod nahe führt der Kreuzzug der Kinder quer durch Deutschland. Unzählige Gefahren und Intrigen sind zu überstehen, aber Madlen hält zu ihren Söhnen. Doch in den Alpen wird sie von ihnen getrennt. Wie weit kann Madlen gehen, um ihre Söhne wiederzusehen? ZUM AUTOR: (Quelle: blanvalet) Claudia Kern ist Mitbegründerin des Science-Fiction-Magazins "Space View", das sie mehrere Jahre als Chefredakteurin betreute und für das sie auch heute noch eine regelmäßige Kolumne schreibt. 1999 war sie als Serienredakteurin für ProSieben tätig und zog danach als hauptberufliche Autorin zurück nach Bonn. Claudia Kern hat einige Sachbücher zu Fernsehserien verfasst, schreibt Film- und TV-Kritiken und entwirft Stories und Dialoge für Computerspiele. Inzwischen lebt und arbeitet Claudia Kern in Berlin. EIGENE MEINUNG: „Kreuzzüge“ ein Thema, das im Genre der historischen Romane sehr häufig aufgegriffen und schon in vielen Facetten verarbeitet wurde. Auch ich habe schon einiges darüber gelesen. Um so mehr freue ich mich, dass Claudia Kern diese dunkle Seite des Mittelalters aufgreift und auf ihre Weise in Schriftform verarbeitet: Spannend, schonungslos, authentisch. Sie lässt ihre Protagonisten an einem Kreuzzug teilnehmen, der bereits sehr stark in Vergessenheit geraten ist und nur in wenigen historischen Romanen aufgegriffen wird. Sie schreibt über den sogenannten Kinderkreuzzug, der 1212 unter der Leitung eines visionären jungen Mannes beginnt und Tausende Menschen, darunter etliche Kinder und Jugendliche, mitreißt, in der Hoffnung ihrem Gott einen Gefallen tun zu können um sich damit den Platz im Himmel zu sichern. Besonders an diesem Kreuzzug ist, dass es fast ausschließlich einfache Menschen, vorrangig Knechte, Mägde und andere Bedienstete sind und keine ausgebildeten Ritter, die dem Ruf ins heilige Land folgen. Unter ihnen ist auch Madlen, eine einfache Magd am Hofe eines reichen Herren. Eigentlich landet sie nur zufällig unter den Kreuzfahrern, denn geplant ist eine Pilgerreise. Doch auch diese unternimmt sie aus unlauteren Mitteln: sie will in Köln ihre beiden Söhne, die dort in der Lehre sind, wieder treffen. Obwohl es ihr vom Burgherren verboten wird, macht sie sich mit auf die Reise. In Köln angelangt gerät sie in arge Schwierigkeiten. Doch sie bekommt die Chance auf einen Ausweg: sollte sie sich Nicolaus und seinem Kreuzzug anschließen, wird man ihr nicht nur alle weltlichen Schandtaten absprechen, sie hat dadurch auch die Möglichkeit sich von ihren Schulden rein zu waschen und nach dem Tod an Gottes Seite zu gelangen. Anführer des Kreuzzugs ist Nicolaus. Ein junger Mann, der von einem Engel Anweisungen bekommt, all die Menschen ins Heilige Land zu führen und dort Gottes Sohn zu rächen. Dank seiner Redekunst und der Hoffnung all der, zum größten Teil sehr armen Menschen, kann er eine große Masse dazu bringen ihm zu folgen. Doch kaum einer von ihnen kann einschätzen, welche Folgen es haben wird so eine Menschenmasse zu versammeln, geschweige denn was Fanatismus ausrichten kann. Schon seit längerem habe ich Claudia Kerns Fantasy Roman „Sturm“ in meinem Regal stehen, den ich bisher aber noch nicht gelesen habe. Ein Fehler, wie ich sehr wohl seit „Das Schwert und die Lämmer“ weiß, denn die Autorin schreibt spannend, bildlich und weiß mit ihrer Art zu begeistern. Sie schreibt nicht nur einen historischen Roman, sondern eine Geschichte über den Charakter der Menschen und wie dieser sich verändern kann, bzw. wie Intolerant Menschen gegenüber anderen Menschen sein können. An manchen Stellen ist die Geschichte so spannend und authentisch, dass ich den Atem angehalten habe. Das liegt meiner Meinung nach vor allem daran, dass Claudia Kern sehr ehrlich schreibt. Nichts wird beschönigt. Die Kirche und ihre Mittelsmänner werden in ihrer, zur damaligen Zeit üblichen, Grausamkeit dargestellt, die kein Mitleid mit armen Seelen hat und gierig ist, wie kaum etwas anderes. Unterstrichen wird dies mit dem fanatischen Nicolaus, der im Grunde Toleranz predigt und dann doch wieder nur sein Ziel verfolgt, ohne Rücksicht auf Menschenleben oder „Anderssein“. Ich habe Gänsehaut bekommen, bei seinen Reden, mit denen er so viele Menschen in seinen Bann gezogen hat, ohne dass diese auch nur den Hauch einer Ahnung haben in welches Verderben sie rennen. FAZIT: Ich will nicht zu viel verraten, kann aber sagen, dass es sich wirklich lohnt dieses Buch zu lesen, das nicht nur mit einer tollen Optik, sondern auch mit sehr spannendem Inhalt und tollen Charakteren begeistert. Der nicht nur unterhält, sondern den Leser auch zum mit- und nachdenken anregt. Schockierend, spannend und unterhaltsam zugleich. Fesselnd und erschreckend authentisch. Das ist „Das Schwert und die Lämmer“, ein historischer Roman, der mich sehr begeistert hat.
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