Buchinhalt:
Trocknen und Dörren ist eine der ältesten Methoden, Lebensmittel wie Obst und Gemüse haltbar zu machen und dennoch nahezu alle enthaltenen Vitamine und Nährstoffe zu erhalten. Dieses Buch befasst sich mit dem Dörren im elektrischen Dörrgerät und im Backofen und enthält 120 ansprechende Rezepte aus den Bereichen Obst, Gemüse, Kräuter und Fleisch. Es geht auf die notwendigen Grundlagen optimal ein und die reichhaltige, informative Bebilderung sorgt für schnelle Erfolge beim Ausprobieren der vielfältigen Rezepte.
Persönlicher Eindruck:
Ich bin absolut begeistert von diesem umfangreichen und dennoch kompakten Dörrbuch, das eine uralte Methode der Haltbarmachung in zeitlos-modernem Gewand präsentiert: ansprechend und anschaulich verwendet es aussagekräftige Fotos, die zusammen mit den einfachen, prägnanten Anleitungen Lust machen, sofort den Dörraparat anzuwerfen und schmackhafte Leckereien zu zaubern.
Ich besitze seit einiger Zeit einen elektrischen Dörrapparat, der mittels Warmluft auf mehreren Etagengittern aus Obst und Gemüse leckeres Dörrobst und Gemüsechips bereitet. Daher war ich mehr als gespannt auf dieses Buch, das bereits auf dem Cover allerlei Schmackhaftes und 120 verschiedene Rezepte verspricht. Ich wurde wahrlich nicht enttäuscht. Einiges habe ich bereits ausprobiert und alles ist wunderbar gelungen: von köstlichen Apfelringen natur oder mit Zimtgeschmack über getrocknete Pfirsich- und Aprikosenscheiben, Kiwichips bis hin zu gewürzen Tomatenchips konnte ich dem Buch schon tolle Rezepte entlocken.
Eines muss sich der Leser allerdings bewusst machen: Dörren ist ein Vorgang, der Geduld und Zei erfordert. Zwischen 8 und 14 Stunden dauert der Vorgang durchschnittlich, dennoch sollte dies niemanden abschrecken. Auch darf man nicht erwarten, dass die Anleitungen einen fixen Wert für die Dauer des Dörrens und die Temperatur abgeben – dies ist beides von vielen Faktoren wie der Dicke der Fruchtstücke oder der Leistung des Dörrgeräts / Temperatur im Backofen abhängig. Natürlich stellt sich nach kurzer Zeit die Erfahrung beim Leser ein und so sind den Möglichkeiten absolut keine Grenzen gesetzt.
Ein längeres Kapitel ist dem Thema Fruchtleder gewidmet, das aus einem Brei aus verschiedenen Früchten und Beeren gewonnen und nach dem Trocknen ähnlich Gummibärchen oder Weingummi gegessen wird. Neben dem traditionellen Trockenobst ein reines Naturprodukt, das die genannten Süßigkeiten absolut in den Schatten stellt.
Neben den reinen Dörranleitungen bietet das Buch auch eine Fülle an Rezepten zur Weiterverarbeituung und Veredlung des Dörrgutes, wie schokolierte Früchte, Rumrosinen, Früchtekuchen, Beeren- und Würzpulver und sogar Pemmikan, dem Reiseproviant der amerikanischen Ureinwohner. Für mich als Vegetarier ist das letzte Kapitel rund um Beef Jerky & Co. jetzt weniger interessant, doch hier ist wirklich für jeden Geschmack das Richtige dabei.
Insgesamt eine absolute Empfehlung für alle, die gesunde Snacks hochverarbeiteten Produkten vorziehen oder die Ernte aus dem eigenen Garten haltbar machen wollen.