Rezension zu "EinFach Deutsch - Chronik eines angekündigten Todes" von Claudia Pütz
Ein ganzes Dorf, in dem jeder jeden kennt und nichts lange geheim bleiben kann, erlebt wenige Stunden in der Erwartung eines Todesfalls.
In einer Hochzeitsnacht merkt der Bräutigam, dass seine Braut keine Jungfrau mehr ist. Er schleift sie zu ihrem Elternhaus und verlangt, dass sie verrät, wer sie entehrt hat. Nicht er selbst, sondern ihre beiden Brüder, Zwillinge, beschließen, den Übeltäter umzubringen.
Noch bevor sie ihr Haus verlassen, wird die Nachricht des bevorstehenden Todes im Dorf verbreitet. Am frühen Morgen weiß eigentlich jeder Bescheid, außer dem Opfer selbst. Viele Dorfbewohner sehen ihn auch noch ganz banalen Dingen nachgehen, sehen aber auch die Zwillinge, wie sie mit ihren Messern in aller Seelenruhe auf ihn warten.
Mit einfachen Worten gelingt es Garcia Marquez, Spannung aufzubauen, nie zuviel vorwegzunehmen und ganz einfach den angekündigten Tod zu schildern. Die Nüchternheit des Titels setzt sich sprachlich im Buch fort, doch trotzdem ist die Geschichte fesselnd erzählt, die Geschichte eines Ehrenmordes mit einem überraschenden Ende.