Claudia Paganini

 4,6 Sterne bei 16 Bewertungen

Lebenslauf

Dr. Claudia Paganini, geboren 1978, wurde nach einem Studium der Theologie und Philosophie 2005 mit einer kulturphilosophischen Arbeit promoviert. 2001 publizierte sie ihren ersten Roman, dem weitere literarische Veröffentlichungen folgten. Derzeit ist Claudia Paganini an der Hochschule für Philosophie in München als Professorin für Medienethik tätig.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Claudia Paganini

Neue Rezensionen zu Claudia Paganini

Für Leser mit säkular-philosophischem Interesse an KI – sehr empfehlenswert. Für metaphysisch oder evolutiv-theologisch Suchende – nicht ausreichend.

Rezension zu Claudia Paganini: Der neue Gott. Künstliche Intelligenz und die menschliche Sinnsuche

Verlag: Herder, 2025

ISBN: 978-3451848469


Autorin

Claudia Paganini, geb. 1978, ist promovierte Philosophin und habilitierte Theologin. Sie lehrt Medienethik an der Hochschule für Philosophie München und hat sich in zahlreichen Publikationen mit ethischen Fragen im Spannungsfeld von Digitalisierung, Technik und Religion auseinandergesetzt. Als profilierte Denkerin zwischen Philosophie und Theologie bewegt sie sich in einem intellektuellen Milieu, das stark von säkularer Kulturkritik geprägt ist, ohne jedoch dezidiert metaphysische oder spirituelle Alternativen in den Mittelpunkt zu stellen.


Inhalt

Paganini setzt sich in Der neue Gott mit der These auseinander, dass Künstliche Intelligenz (Große Sprachmodelle) zunehmend Merkmale aufweist, die traditionell dem Gottesbegriff vorbehalten waren: Allwissenheit, Allmacht, Allgegenwart – zumindest im metaphorischen, kulturdiagnostischen Sinne. Ausgehend von religionsgeschichtlichen und begrifflichen Klärungen fragt sie: Ist es denkbar, dass moderne Technologien – durch ihre tiefgreifende Wirkmacht auf unser Leben – in eine quasi-religiöse Rolle hineinwachsen?


Die Autorin prüft die kulturellen, ethischen und erkenntnistheoretischen Implikationen dieses Phänomens. Sie thematisiert die historischen Wandlungen des Gottesbegriffs, die Verschränkung von Mensch und Technik und den wachsenden Vertrauensvorschuss gegenüber algorithmischen Systemen. Dabei bleibt sie methodisch auf dem Boden säkularer Analyse und theologischer Reflexion, ohne in metaphysische Spekulationen vorzudringen.


Beurteilung

Paganinis Buch ist ein gelungenes Beispiel für eine zeitgemäße, säkular-theologische Auseinandersetzung mit der Frage nach Sinn und Transzendenz im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz. Wer verstehen will, wie moderne Menschen dazu neigen, große Sprachmodelle mit gottähnlichen Projektionen zu überlagern, erhält hier eine differenzierte, sprachlich gut zugängliche Einführung.


Allerdings bleibt Paganinis Perspektive in einem Dualismus verhaftet, der die Wahl zwischen einem kulturkritischen Säkularismus und einer neuscholastisch-analogen Theologie stellt. Die tieferen Horizonte einer evolutionären Theologie, wie sie etwa Teilhard de Chardin, Carsten Bresch, Ilia Delio oder auch literarisch Don DeLillo eröffnet haben, bleiben bei ihr ausgeblendet. Damit verfehlt sie genau jene dritte Perspektive, aus der eine nicht-spekulative, aber schöpfungsoffene Kritik am Transhumanismus und technokratischen Götzendienst möglich wäre.


Wer erkannt hat, dass sich in der Technikmoderne alte religiöse Muster in säkularer Maskerade wiederholen – wie bei den katholischen Theologen Jan Loffeld, Simone Paganini oder Gianluca De Candia –, wird Paganinis Buch als ein intellektuell gehobenes, aber letztlich unzureichendes Werk bewerten. Denn sie bleibt auf der Beobachtungsebene stehen: Wo sie Parallelen zwischen Technik und Religion zieht, entlarvt sie nicht den Götzencharakter der KI, sondern beschreibt diesen lediglich als soziokulturelle Projektion.


Fazit:

Für säkular Interessierte, die nachvollziehen möchten, wie Künstliche Intelligenz religiöse Deutungslücken füllt, ist Paganinis Werk informativ und gut lesbar. Wer hingegen nach tiefer theologischer Wahrheit sucht, nach einer Kritik der technokratischen Transzendenzversuche jenseits von Neuscholastik und Säkularismus, der muss zu anderen Stimmen greifen – etwa zu Teilhard de Chardin, Carsten Bresch, Ilia Delio oder auch literarisch Don DeLillo oder einer spirituellen Ökologie, die Technik nicht verklärt, sondern in den größeren Strom der kosmischen Evolution einordnet.


Empfehlung:

Für Leser mit säkular-philosophischem oder religionssoziologischem Interesse an KI – sehr empfehlenswert.

Für metaphysisch oder evolutiv-theologisch Suchende – nicht ausreichend.

Eine neue Religion?

Claudia Paganini schreibt in gut gegliederten Kapiteln über die Ähnlichkeiten von religiösen Inhalten und der KI. Sehr gut wird auf Bedeutung der Inhalte verschiedener Religionen zu je unterschiedlichen Zeiten eingegangen und mögliche entsprechende Angebote der KI gegenüber gestellt

Es ist interessant, leicht lesbar, das Cover wunderschön. Manchmal finde ich die Parallelen weit hergeholt und mir persönlich fehlt das "Darüber hinaus "


Cover des Buches Auferstanden, oder? (ISBN: 9783579062303)
B

Rezension zu "Auferstanden, oder?" von Simone Paganini

belanahermine
Wo hört die Wahrheit auf und wo fängt der Glaube an?

Inhalt

Nach einer Einführung ins Thema ist das Buch in 14 Kapitel gegliedert, die sich jeweils eines separaten Aspekts der Ostergeschichte annehmen und diesen aufgrund von geschichtlichem Material versuchen zu rekonstruieren und auf seinen Realitätsgehalt zu untersuchen. Dabei spielen auch immer die damals gerade aktuellen politischen Gegebenheiten und die Situation des sich gerade (neu) formierenden Christentums eine Rolle. Ein Abschlusskapitel setzt zusammenfassend die Fakten, die bezeugte Erfahrung und den Glauben in Verbindung.

Am Ende des Buches gibt es Begriffserklärungen.

Aus dem elektronischen Buch heraus wird im Text auf Quellen verwiesen, eine Gesamtquellenverzeichnis gibt es im Buch aber nicht.

Subjektive Eindrücke

Das Buch vermittelt einen guten Eindruck der damaligen Zeit um das Osterfest herum. Das hat mich sehr beeindruckt. Man erhält auch ein wenig Einblick in die komplizierten Verflechtungen, um hinter die wahren Begebenheiten blicken zu können.

Die Texte sind ausnahmslos gut verständlich geschrieben. Die Illustrationen sind ansprechend und versuchen, das Thema auf moderne Weise zu untermalen.

Fazit

Interessante Einblicke in eine weit zurückliegende Zeit.

Weitere Rezensionen von mir gibt es unter https://belanahermine.wordpress.com/catgeory/rezension/

Gespräche aus der Community

Bisher gibt es noch keine Gespräche aus der Community zum Buch. Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Welche Genres erwarten dich?

Community-Statistik

in 16 Bibliotheken

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks