Rezension zu "Der lachende Vampir" von Suehiro Maruo
Ich muss ehrlicherweise sagen das meine Meinung zu dem Band sehr durchwachsen ist, es gab einige Dinge die mir gut gefielen und andere die mich nicht so überzeugen konnten. Fangen wir mit dem Positiven an: Die Story an sich ist durchaus interessant und auch der eher rauere Zeichenstil passt sehr gut zur Atmosphäre. Die Vampire stehen klar im Vordergrund, wobei noch nicht alle Geheimnisse rund um diese gelüftet wurden. Einige Mythen aus dem Aberglauben bewahrheiteten sich andere hingegen stellten sich direkt als falsch heraus und ich finde es immer sehr spannend die Interpretation jedes Künstlers dazu zu entdecken. Es gab jede Menge Gewalt, Blut, skurrile Szenen und die Zeichnungen in dieser Hinsicht sorgten teilweise für puren Horror beim Lesen (im positiven Sinne). Ich war jedenfalls mehr als einmal darüber überrascht wie schonungslos und zum Teil pervers die Handlung vonstatten geht und hätte mit dem ein oder anderen Einblick überhaupt nicht gerechnet. Die Aufmachung des Bandes wirkt generell sehr hochwertig alleine durch den festen Einband sowie der Innengestaltung. Darüber hinaus gibt es am Ende zu gewissen Szenen noch eine nähere Erläuterung was für mich sehr aufschlussreich war und manches nochmal klarer machte, da unsere Kultur völlig anderen Prinzipien folgt. Auch das Nachwort brachte nochmal mehr Licht ins Dunkle und ich fand dieses sehr gutgeschrieben. Kommen wir nun zu den Aspekten denen ich weniger abgewinnen konnte. Ich fand den Erzählstil leider etwas zu sprunghaft und das verwirrte mich teilweise ziemlich. Wo ich dachte das Figuren schon gestorben wären tauchten diese plötzlich wieder auf und ich denke es lag auch oftmals daran das sich diese einfach zu ähnlich sahen, eine klarere Unterscheidung wäre auf jeden Fall wünschenswert gewesen. Auch das alle Jugendlichen völlig abgedreht sind (ich glaube es gibt keinen einzigen Charakter der nicht neben der Spur ist) war mir etwas zu viel des Guten, da ein Ruhepol hier und da echt nicht geschadet hätte um wieder voll an Fahrt aufnehmen zu können. Das sind aber Punkte die jeder Leser für sich selbst entscheiden sollte, ich denke es kommt bei diesem Band ganz stark darauf an was man sich erwartet und wie sehr man sich mit dem Zeichenstil anfreunden kann. Ich fand den Titel auf jeden Fall interessant und er brachte ganz klar Abwechslung mit sich da ich so ein Werk bisher wirklich noch nie gesehen hatte. Ich wünsche allen Lesern eine unheimlich aufregende Unterhaltung mit dieser eigenwilligen sowie kreativen Interpretation des Vampirdaseins.