"Die Verräter der goldenen Stadt" ist eine Dystopie aus der Feder der Autorin Claudia Rehm, die der eine oder andere vielleicht schon durch ihre Fantasy- Trilogie "Die Nacht der tausend Farben" kennt. "Die Verräter der goldenen Stadt" ist am fünften August als ebook erschienen.
Bei der Dystopie geht es um die 19- Jährige Prudence "Pru" Riverstein.
Prus Vater will diese mit einem viel älteren Mann verheiraten und denkt, sie sei auf dem Weg zu diesem, als sie von zu Hause fortgeht. Was er nicht weiss: Pru ist dabei an der diesjährigen Jagd nach dem goldenen Schlüssel teilzunehmen, um für ein besseres Leben für sich und ihre beiden jüngeren Brüder zu kämpfen. Denn wenn sie bei der Jagd den goldenen Schlüssel findet, wird ihr und ihren Angehörigen das Tor zur goldenen Stadt geöffnet und sie muss sich nie wieder Sorgen darüber machen, dass sie zu wenig Essen für sich und ihre Familie findet. Ebenfalls gibt es in der goldenen Stadt Medizin und Elektrizität, was es in dem Dorf, in dem sie lebt, wie auch in den anderen Dörfern rund um die goldene Stadt nicht gibt. Denn Pru lebt in einer Welt, die von eisiger Kälte und Stürmen beherrscht wird. Doch Pru ist nicht die einzige die den Schlüssel finden will und einige ihrer Mitstreiter machen auch nicht davor halt, jegliches Menschenleben auszulöschen, das ihnen in die Quere kommt. Die taffe Pru wird also die ganze Schlüsseljagd über mit dem Gedanken gequält, was passieren könnte, wenn sie die Schlüsseljagd nicht gewinnen würde, was vor allem auch zu Beginn so aussieht und muss immer wachsam sein, da sie sonst jederzeit in eine Falle gelockt werden könnte. Denn auch in ihrem Team gibt es einen Verräter, der alles daran setzten würde, den Schlüssel für sich zu beanspruchen und somit sein Team zu verraten und gerade dieses Wissen, dass es in jedem Team einen Verräter gibt, sorgt auch in Prus Team für Misstrauen und Konflikte. Vor allem weiss Pru auch nie so recht, wie sie sich Jakobe gegenüber verhalten soll, der ebenfalls in ihrem Team ist und sich immer wieder für sie einsetzt und sie auch während der ersten Aufgabe gerettet hat. Doch steht er auch mit ihrer toten Mutter in Verbindung und Pru kann sich einfach kein klares Bild von Jakobe machen.
Lange habe ich aus Zeitgründen und da mich auch kein Buch so richtig gepackt hat, eher weniger gelesen. Als ich dann aber mit «die Verräter der goldenen Stadt» begonnen habe, konnte ich dieses Buch wirklich nur noch um etwas zu Essen oder um Schlafen zu gehen aus der Hand legen. Seit langem habe ich ein Buch wieder regelrecht verschlungen.
Dies lag nicht nur daran, dass mich Prus Geschichte sehr interessiert hat, sondern hat natürlich auch damit zu tun, dass es die Autorin Claudia Rehm geschafft hat, Prus Geschichte vom ersten bis hin zum letzten Satz an mit Spannung zu versorgen. Wirklich selten passiert es, dass mich bei einem Buch kein einziger Teil langweilt, doch bei den Verrätern fand ich die Geschichte wirklich von Anfang bis Ende unfassbar spannend.
Immer ist etwas passiert und es gab immer wieder neue Herausforderungen für Pru und ihr Team. Wann immer ich bei «die Verräter der goldenen Stadt» weitergelesen habe, war ich völlig in das Buch vertieft und immer voll und ganz in der Handlung dabei. Ich habe die ganze Geschichte hindurch immer mit Pru mitgefühlt und ich mochte es sehr, die Geschichte aus ihrer Sicht heraus zu lesen. Zwar war ich dann manchmal selbst auch ein wenig verwirrt, mit dem ewigen Hin und Her ob sie nun Jakobe vertrauen kann, oder nicht, doch ich fand es unglaublich toll einen Einblick in ihre Gedanken haben zu dürfen. Ich mochte es auch sehr wie die Charaktere immer wieder darüber spekulierten, wer der Verräter in ihrem Team sein könnte. Leider hat man vor allem nur Pru und Jakobe aus ihrem Team näher kennengelernt, während man von den anderen aus dem Team nur wenige Informationen hatte und sie Nebencharaktere geblieben sind, doch Pru und Jakobe waren dafür umso besser ausgearbeitet und beide Charaktere haben mir unglaublich gut gefallen und ich finde die beiden nach wie vor sehr interessant. Was mir bei den «Verrätern der goldenen Stadt» gefallen hat, war auch, dass es Mal um keine Liebesgeschichte zwischen den Charakteren geht, obwohl es mich ja schon sehr interessiert wie es mit Jakobe und Pru weitergeht, da sich zwischen den beiden etwas angebahnt hat.
Das Buch war meiner Meinung nach sehr gut durchdacht und mir hat auch das Konzept der Dystopie sehr gefallen aber auch Angst gemacht, da man nie weiss, zu was sich unsere Erde durch den Klimawandel noch verändert. Es war schlimm zu sehen, wozu ein Mensch fähig ist, wenn er um ein besseres Leben kämpft. Es gab immer wieder überraschende Wendungen und auch als Leser war ich immer wieder sprachlos, da ich auch meine eigenen Vermutungen angestellt habe.
Das Cover ist unglaublich schön und extrem passend für die Dystopie. Auch beim Cover steht der goldene Schlüssel im Zentrum, was nochmals verdeutlicht wie wichtig seine Rolle in der ganzen Geschichte ist. Und der Hintergrund beschreibt die eisige Kälte, in der sich die Story abspielt, nur zu gut. Da ich ein Fan von verschnörkelten Schriften bin, hat mir auch diese sehr gefallen und alles in allem finde ich, dass das Cover für «die Verräter der goldenen Stadt», wie die Faust aufs Auge passt.
Ich bin unglaublich froh darüber, dass das Buch in sich geschlossen ist und nicht mit einem fiesen Cliffhanger geendet hat, wovor ich vor allem gegen Ende Angst hatte. Ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich mich frage, wie es wohl weitergehen wird. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie es sein würde, wenn es noch einen Cliffhanger gegeben hätte. Und es wird einen weiteren Teil geben, auf den ich mich jetzt schon riesig freue! Ich werde auch diesen ersten Teil auf jeden Fall nochmals lesen, nur warte ich darauf bis es draussen Schnee hat und ich dadurch dann noch das bessere Feeling zum Buch habe. Ich empfehle dieses Buch definitiv weiter, da mir die Geschichte und der Schreibstil der Autorin wirklich sehr gefallen haben und ich Dystopien einfach total mag und meiner Meinung nach die Geschichte um Pru, sowie auch die Autorin ein riesiges Potenzial haben. Ein grosses Lob an die Autorin Claudia Rehm, dafür dass sie es geschafft hat, die Dystopie von Anfang bis Ende so spannend zu gestalten! Es gab wirklich nie eine Verschnaufpause während dem Lesen und man ist immer von einer spannenden Situation zur nächsten gesprungen. Wenn ich dieses Buch mit schon veröffentlichten Büchern vergleichen müsste, wären dies auf jeden Fall «die Tribute von Panem», «Maze Runner» und «die Bestimmung».