Bereits zum 14. Mal ermitteln Sandra Mohr und Sascha Bergmann gemeinsam. Dieses Mal werden sie im Schilcherland gebraucht wo der Hobbyfotograf Christian Zwettler bei einer Motivsuche in einem Lost Place durch eine desolate Falltür stürzt und schwer verletzt neben einer Leiche zu liegen kommt.
Die Spuren führen die beiden Ermittler in die 1970er Jahre wo dieses Haus als Erziehungsheim für Mädchen herhalten musste und Zeuge von schrecklichen Geschichten wurde. Ein zweiter Handlungsstrang erzählt aus dieser Zeit, einer Zeit wo die 13-jährige Gitti nur ihrem Tagebuch die furchtbaren Erlebnisse anvertrauen kann.
Normalerweise punkten die Ermittlungen durch den Schlagabtausch zwischen Sandra Mohr und Sascha Bergmann, der als Machotyp immer wieder mal von Sandra geerdet wird. Doch dieses Mal bleiben die anzüglichen Sprüche beinahe aus, sogar Sascha wird emotional gefordert. Aber auch Sandra wird diese Mal ziemlich gefordert – nicht nur von den Ermittlungen, die die grauenhaften Zustände der Kinderheime in dieser Zeit hervorbringen. Auch privat hat Sandra zu kämpfen, immerhin ist ihr Freund Hubert besitzergreifend und versucht Sandra zu drohen, was sie natürlich nicht ungestraft auf sich sitzen lässt.
Die Autorin Claudia Rossbacher schreibt fesselnd und treibt die Spannung mit überraschenden Wendungen voran. Das Cover fängt die bedrückende Stimmung des Krimis ein.
Auf jeden Fall ist das kein Buch für schwache Nerven. Die grausamen Taten dieser Zeit dürfen nicht in Vergessenheit geraten, auch wenn diese für Zartbesaitete nur schwer zu ertragen sind. 5 Sterne