Rezension zu "Five Nights at Freddy's: Die silbernen Augen - Die Graphic Novel" von Scott Cawthon
Zehn Jahre ist es her, dass die schrecklichen Ereignisse bei Freddy Fazbear's Pizzeria die Kleinstadt Hurricane in Angst und Schrecken versetzt haben. Charlie kehrt endlich wieder in ihre alte Heimat und an den Ort zurück, wo sie einst mit ihrem Vater glücklich und zufrieden lebte. Gemeinsam mit ihren alten Freunden macht sie sich noch einmal auf den Weg zu Freddys Pizzeria, wo der Alptraum wieder von neuem beginnt. Können die Freunde den Horror erneut überleben und vielleicht sogar das Verschwinden ihrer alten Freunde aufklären?
Mit Scott Cawthon und Kira Breed-Wrisley sind die Autoren und Erfinder des Originalspiels an dieser Graphic Novel beteiligt, was dazu beiträgt, dass die Originalstimmung des Spiels hier so schön gruselig und mysteriös mitschwingt, dass einem trotz des Artworks, auf das ich ein wenig später noch zu sprechen komme, ein eisig/schauriges Kribbeln den Rücken hinaufklettert. Doch dieser Band erzählt nicht nur bekanntes aus dem Spiel, sondern fügt ihm noch ein paar neue Aspekte und Informationen hinzu, die zum Nachdenken anregen und mich, als Freund der Spiele, der es aber leider nie bis zur fünften Nacht geschafft habe, begeistert. Neben dem Horror wird aber auch die Freundschaft groß geschrieben und es werden einige Details aus der Vergangenheit und Vorgeschichte von Freddy Fazbear's gelüftet. Allzu viel will ich hier aber nicht verraten.
Nicht nur die Autoren sind alte Recken des Original-Videospiels. Auch die aus Deutschland stammende und in Salzgitter lebende Zeichnerin Claudia Schröder hat „Five Nights at Freddy's“ mit ihren Figurenentwürfen geprägt, wie kein anderer. Wer sich jetzt wundert, weil Claudias Name so nicht bei den Credits des ersten Games auftaucht, dem sei ihr Alter Ego „Pinky Pills“ genannt. Auch wenn Claudias Artwork auf den ersten Blick ein wenig merkwürdig und „kindisch“ wirkt, entwickelt es sich sehr schnell zu einer echt gruseligen Komponente, weil der Horror so noch creepyer wirkt. Auch die Graphic Novel funktioniert nach dem Prinzip, dass sich der wahre Horror vorrangig im Kopf abspielt und dies schafft Claudia Schröder sehr gut.
Freunde des Spiels werden sich sofort heimisch fühlen, und auch jene die bisher keine Berührungen mit einem der Spiele hatten, aber sich für Psycho-Mystery-Horror begeistern können, werden sicher begeistert sein. Alle die nach klassischem Splatter und Slasher-Horror suchen, sind hier aber komplett falsch. Denn auch wenn die Games dem Survival-Horror-Genre zugeordnet werden und ihre Faszination durch den gezielten Einsatz der Jumpscares (plötzlich auftauchende Schockmomente) bezieht, spielt sich der eigentlich Horror, wie bereits erwähnt, im Kopf des Spielers ab. Dass dies in der Graphic Novel so nicht funktioniert, dürfte jedem klar sein. Dennoch haben es die Macher von FNAF, wie Five Nights at Freddy's unter Fans abgekürzt wird, auf wundervolle Weise geschaffte, den Stil und das Feeling der Spiele in diesem Band einzufangen.