Cover des Buches Süss wie Schattenmorellen (ISBN: 9783036956008)
Rezension zu Süss wie Schattenmorellen von Claudia Schreiber

Rezension zu "Süß wie Schattenmorellen" von Claudia Schreiber

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 13 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 13 Jahren
Annie wohnt mit ihrer Mutter und ihrem Grossvater auf einer Schattenmorellenplantage. Jeden Tag verbringt sie viel Zeit damit, die Vögel von den Kirschen zu verjagen. Das macht sie schon seitdem sie ein kleines Mädchen war und von ihrer Mutter die kleine Trommel umgehängt bekam, um Lärm zu schlagen. Annie ist oft auf sich allein gestellt. Sie verbringt viel Zeit im Freien und läuft am liebsten den ganzen Tag. Aus diesem Grund hat sie auch Schwierigkeiten, sich in der Schule zu konzentrieren und still zu sitzen. Annie hat keine Ahnung, wer ihr Vater ist. Manchmal fragt sie sich, ob das überhaupt ihre Mutter weiß, denn die wechselt oft ihre Männer. “Nicht alle Kirschen kennen die glückliche Liebe. Liebliche Bienen befruchten die Blüten der Süßkirsche mit ihrem pelzigen Po, drum ist ihr so süßlich zumute. Der Schattenmorelle dagegen reicht, wenn ein anständiger Wind den Samen durch ihre Äste fegt. Kein Wunder, dass dich die zugige Liebe, die du bekommst, so sauer macht. “ Nun wird Annies Leben auf eine sehr harte Probe gestellt. Nachdem ihre Mutter sich bereits aus dem Staub gemacht hat, beschließt auch ihr Großvater mit seiner neuen Freundin in Urlaub zu fahren. Von einem Tag auf den anderen ist die vierzehnjährige Annie ganz allein. Da es aber Sommer ist und die Schattenmorellen gepflückt werden müssen, hat sie alle Hände voll zu tun. Sie muss einiges organisieren, was allerdings manchmal auch aus dem Ruder läuft. Vor allem als ihre Freundin, die viel Zeit im Internet verbringt, einen Flashmob auf der Plantage organisiert. Was eigentlich als Erntehilfe gedacht war, entpuppt sich sehr schnell als ein Zerstörungskomitee. Annie wird jedoch auch damit fertig. Sie schafft es sogar, unerfahren aber klug wie sie ist, einem Baby und seiner jugendlichen Mutter das Leben zu retten. “Süß wie Schattenmorellen” ist ein wunderbar warmes Buch, das das schnelle Erwachsenwerden eines Mädchens beschreibt. Sehr originell, mit viel Humor und flüssiger Sprache schafft Claudia Schreiber eine einmalige Atmosphäre mit Wohlfühlfaktor. Die Autorin passt die Sprache sogar der Situation oder den Menschen, die sie sprechen, an. So unterhält sich Annie zum Beispiel mit ihrer Freundin: - haste ipod mp3 so was, kopir isch dir. - Wir haben ein Radio daheim. - Da fragte Franzi: was ‘n das? Und wenn dann zwischendurch der Großvater seine Lebensweisheiten zum Besten gibt, kann man entweder schmunzeln oder auch sogar laut lachen. “Das Totenhemd kostet extra, wusstest du das? Man kann beim Bestatter schon vorher aussuchen, will man läppisches Leinen tragen oder teure Seide. Schade, dass Ikea keine Särge hat und Aldi entsprechende Hemden dazu.” “Süß wie Schattenmorellen” bekommt von mir die uneingeschränkte Leseempfehlung. Vor allem für diejenigen, die nach einer Gute-Laune-Lektüre ohne Kitsch aber mit viel Wärme suchen.
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