Cover des Buches Das ganze halbe Haus (ISBN: 9783734760846)
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Rezension zu Das ganze halbe Haus von Claudia Weiand

Abschied und Neuanfang

von black_horse vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Liebevolle, christliche Geschichte zum Thema Abschied und Neuanfang mit einer sympathischen Pfarrersfamilie und vielen lustigen Episoden.

Rezension

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black_horsevor 8 Jahren
Ich möchte diese Rezension mit einem Zitat aus dem letzten Kapitel (S. 159/160) des Buches beginnen:

"Manchmal, wenn ich ganz alleine bin, dann spüre ich, wie meine Gefühle tanzen. Wenn ich traurig bin, dann schlurfen sie und machen mich träge und müde. Wenn ich wütend bin, dann stampfen sie bei jedem Tanzschritt auf und mein Bauch tut fast weh davon. Aber wenn ich glücklich bin , dann sausen und tippeln meine Gefühle im ganzen Körper herum. Dann kribbelt es bis in die Fingerspitzen, und dann muss ich manchmal strampeln und mich schütteln, weil ich sonst mein Glück kaum aushalten kann."

Ich glaube dieser Abschnitt zeigt, wie viel Liebe und Herzblut die Autorin Claudia Weiand in dieses Buch, das im Eigenverlag erschienen ist, gesteckt hat.

Ein wichtiger Hinweis fehlte mir vor der Lektüre und er ist leider auch im Klappentext nicht erkennbar: Es handelt sich um ein christliches Buch und somit spielt der Glaube eine tragende Rolle. Trotzdem kommt das Buch, in dessen Mittelpunkt eine Pfarrersfamilie steht, nicht missionarisch daher. Obwohl wir hier nicht an Gott, Himmel und Jesus glauben, konnten wir die entsprechenden Stellen für uns einordnen.

Das Buch beginnt mit einer traurigen Nachricht: Oma Böhnchen, eine alte Dame aus der Gemeinde, die sehr beliebt bei den Kindern war, ist nach langer Krankheit verstorben. Das trifft die Familie des Pfarrers Herz mit ihren 4 Kindern sehr. Die 10-jährige Ich-Erzählerin Fiene erzählt nun über das Jahr nach dem Tod der geliebten "Oma". In den 23 Kapiteln werden die Themen Umgang mit einem sterbenden Menschen, Tod, Trauer, Beerdigung, Erbe und Neuanfang auf sehr kindgerechte Art und ohne Pathos angesprochen.

Der Autorin gelingt es sehr gut, den Kindern zu zeigen, dass Sterben zum Leben gehört und dass hinter jedem Abschied ein Neuanfang steht. Feinfühlig, humorvoll und mit fundierten Informationen bereichert, ist das Buch besonders für Grundschulkinder eine passende Lektüre.

Besonders fällt die liebevolle Art der Familie auf, zu der neben dem Pfarrer-Papa, die Mama, die 17-jährigen Zwillinge Sam und Noah und der 5-jährige adoptierte Mo, der das Down-Syndrom hat, gehören. Die großen Brüder sind witzig, frech, aber auch sehr engagierte und feinfühlige Burschen. Auch Mo ist als besonderes Kind ist ein ganz "normales" Mitglied der Familie. Im Anhang wird auch noch kurz die Besonderheit "Down Syndrom" kindgerecht erklärt.

Uns hat das Buch sehr gut gefallen und wir würden Familie Herz gerne weiter begleiten. Es ist bereits der zweite Teil "Neues aus dem ganzen halben Haus" erschienen.



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