Cover des Buches Die Brandungswelle (ISBN: 9783442752423)
Rezension zu Die Brandungswelle von Claudie Gallay

Rezension zu "Die Brandungswelle" von Claudie Gallay

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 14 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 14 Jahren
“Es heißt, die Windböen an Sturmtagen seien die Toten, die keine Ruhe finden. Verdammte Selen, die sich ins Innere der Häuser stürzen, um dort zu nehmen, was man ihnen schuldet. >Man< das sind die, die zurückgeblieben sind, die Lebenden.” Lamberts Eltern und Bruder sind vor Jahrzehnten bei einem Sturm vor der Küste ums Leben gekommen. Nun kehrt Lambert nach La Hague im Nordwesten der Normandie zurück, um das Haus seiner Eltern zu verkaufen. Plötzlich werden manche Dorfbewohner sehr unruhig. Denn nach und nach gelingt es Lambert und der namenlosen Ich-Erzählerin hinter die netten Fassaden und deren verschlossene Türen zu blicken. Was aus Hass entstanden ist, lässt sich im Angesicht des Todes nicht mehr lange geheim halten und die beiden Protagonisten müssen die Grausamkeit der menschlichen Rache aus nächster Nähe kennen lernen. Das stille Dorfleben wird schließlich mit Erschütterung aufgewirbelt. Dazu bedarf es “nur” eines weiteren Todes. Dieses Buch habe ich über eine lange Zeit gelesen, denn die Stille des Buches passte irgendwie nicht zu meinem schnellen Leben. Ab der Hälfte habe ich das Buch jedoch verschlungen. Ab und zu hat es mich genervt, dass in La Hague jeder daran interessiert ist, was der andere macht und warum. Jeder scheint alle anderen besser zu kennen als sich selbst. Die Ich-Erzählerin hat mir so furchtbar leid getan mit ihren nächtlichen Schmerzen. Nach dem Tod ihres Mannes, den sie oft anspricht, kommt sie nach La Hague, um Vögel zu beobachten. Zwar wird sie von den Bewohnern gut aufgenommen, aber komisch beäugt, sobald sie mit Lambert Kontakt aufnimmt. “Die Brandungswelle” ist kein Krimi, auch wenn es sich mit einer ungewöhnlicher Spannung liest, die einen weitertreibt und einen bis zur Auflösung begleitet. Die melancholische Stimmung des Buches hält sich bis zum Ende, was sich für mich im Nachhinein als ein besonderes Merkmal herauskristallisiert hat.
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