Claudio Honsal

 4,4 Sterne bei 10 Bewertungen
Autor von Peter Alexander.

Lebenslauf

Claudio Honsal, geboren 1958, begann als Journalist bei Ö3, später bei »Kurier«, »News«, u. a. Autor mehrerer Bestseller, u. a. der Biografien von Hermann Gmeiner, Thomas Klein und Klaus Heidegger. Freier Autor im TV- und Printbereich. Zuletzt bei Amalthea erschienen: »Peter Alexander. Das Leben ist lebenswert« (2007), Uwe Kröger: »Ich bin, was ich bin. Mein Leben« (2014)

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Claudio Honsal

Cover des Buches Peter Alexander (ISBN: 9783850029261)

Peter Alexander

(3)
Erschienen am 01.11.2007
Cover des Buches Der Mann, der Weltmeisterin wurde (ISBN: 9783990501146)

Der Mann, der Weltmeisterin wurde

(1)
Erschienen am 05.02.2018
Cover des Buches Pecorino und die Kunst des Pilgerns (ISBN: 9783701732296)

Pecorino und die Kunst des Pilgerns

(1)
Erschienen am 01.03.2011

Neue Rezensionen zu Claudio Honsal

Cover des Buches Der Mann, der Weltmeisterin wurde (ISBN: 9783990501146)
Bellis-Perenniss avatar

Rezension zu "Der Mann, der Weltmeisterin wurde" von Erik Schinegger

Bellis-Perennis
Erik lebt doch zweimal


Anlässlich seines 70. Geburtstags erscheint das zweite Buch von Erik Schinegger, jenem Mann, der bei der Schi-WM in Portillo 1966 Weltmeisterin wurde.

 

Wie kann das sein?

Die Geschichte ist so einfach wie kompliziert.

 

Erik wird am 1948 auf dem Bauernhof seiner Eltern in Agsdorf bei St. Urban in Kärnten geboren - eine Hausgeburt, wie damals am Land üblich. Der prüfenden Blick der Hebamme auf das Geschlecht des Neugeborenen ergibt ein Mädchen, das allerdings scheinbar einen kleinen Leistenbruch aufweist. Das Baby wird Erika genannt und wächst recht unbefangen, aber später mit harter Arbeit auf.

Ein bisschen scheel wird die grobknochige und burschikose Erika immer schon angesehen, weil sie sich nicht für Puppen und ähnliches Mädchenspielzeug interessiert. Schnitzen, “Bamkraxeln” wie man in Kärnten sagt und rangeln, das ist ihr Metier.

Auch in der Schule wird ihr unweibliches Verhalten bestraft und ihr Platz ist jahrelang neben einem der wilden Burschen – strafhalber.

Als Erika 1966 im chilenischen Cortillo Weltmeisterin wird, ahnt sie nicht, dass diese Goldmedaille ihre einzige bleiben wird. In der Schisaison 1967/68 wird der sogenannte “Sextest” eingeführt. Erika besteht den Test nicht – lt. diesem Ergebnis hat sie einen 100% männlichen Chromosomensatz. Der Österreichische Schiverband zwingt die völlig verdatterte Erika zum Rücktritt und will, dass sie sich zur Frau umoperieren lässt.

Man lässt sie im Glauben, danach wieder Rennen für den die Damenmannschaft fahren zu dürfen.

 

Schinegger steht nun vor einer folgenschweren Entscheidung. Familie und ÖSV wollen einen Skandal vermeiden und drängen zu einer Hormonkur, die ein Leben als (gebärunfähige) Frau ermöglichen würde. Eine Operation böte dagegen die Chance, ein zeugungsfähiger Mann zu werden. Erika entscheidet sich für die Operation und verlässt nach mehreren Operationen und einsamen Wochen das Krankenhaus als ERIK.

 

Was dann seitens Schiverband passiert, ist mehr als schäbig: Erik darf nicht mehr im Nationalkader fahren, obwohl er gute Ergebnisse bringt. Als Grund wird angegeben, dass sein Erscheinen Unruhe in die Mannschaft bringt…

Er muss seine Ausrüstung zurückgeben und wird von seiner Schi-Firma Kneissl  fristlos (!)gekündigt. 

 

In dieser Zeit zeigen sich die wahren Freunde. Allen voran Hans Naglreiter, der als Jugendlicher von seinem Vater ins Burgendland verpflanzt wird, um dort eine Bäckerlehre zu absolvieren. Diese Freundschaft hält bis heute.

 

Erik, der mehr als achtzehn Jahre seines Lebens als Mädchen verbracht hat, muss mit seinem echten Geschlecht erst umgehen lernen. Er kauft sich, “als Krücke” wie er sagt einen Porsche mit 185 PS und einer auffälligen orange/schwarzen Sportlackierung. Langsam wächst er in sein neues, zweites Leben hinein, lässt wenig anbrennen, heiratet Renate und wird Vater einer Tochter.

Mit seiner zweiten Frau Christa lebt er nach wie vor in Agsdorf. Seine Kinderschischule ist die größte Kärntens und erfreut sich regen Zulaufs.

 

2014 nimmt Erik an “Dancing Stars” teil. Seine Beweglichkeit, die ihn schon auf der Piste ausgezeichnet hat, kommt ihm auch hier zu Gute, bis er verletzungsbedingt aussteigen muss.

 

Die in Chile gewonnene Goldmedaille wird ihm nie aberkannt. Er schenkt sie später aus freien Stücken der Zweitplatzierten Marielle Goitschel. Rückgängig gemacht wird jedoch die anlässlich des Weltmeistertitels zuerkannte Schenkung eines Grundstücks seitens der Gemeinde, weil Erika nicht mehr Erika ist.

 

Meine Meinung:

 

Eine reflektierte Rückschau auf ein, nein, zwei Leben, in der wenig offen bleibt.

Erik Schinegger gibt unumwunden zu, dass ihn das Verhalten des OSV sehr gekränkt hat. Das Verbot für die Kollegen und Kolleginnen aus dem Kader mit ihm Kontakt aufzunehmen, der Maulkorb für die Medien – das alles hat ihn hart getroffen. Es wirft wohl eher ein schlechtes Bild auf den ÖSV, denn auf Erik. Er hat sich ja sein Schicksal nicht ausgesucht.

 

Wenn man heute Wochenschauberichte von 1966 sieht, muss man über Erika, die mit ihrer Sturmfrisur und in ihrem Kleid seltsam verkleidet wirkt, fast ein wenig schmunzeln.


Ich persönlich finde es ja ziemlich grotesk, dass bei aller medizinischen Aufwands, den der ÖSV betrieben hat (und betreibt), nicht aufgefallen sein soll, dass Erika eigentlich Erik ist. Aber, was man nicht sehen will, sieht man einfach nicht …

 

Die Zusage, Erika nach der Hormonkur und Umwandlung in eine Frau wieder in den Damenkader aufnehmen zu wollen, kann nur als Farce betrachtet werden. Aus einem männlichen Chromosomensatz (XY) kann keinesfalls ein weiblicher werden (XX). Spätestens beim nächsten “Sextest” wäre Erika wieder von den Bewerben ausgeschlossen worden. Da hätte ein “das haben wir nicht gewusst”, sicher nicht gezogen und ein möglicher Betrug vermutet worden. Auf einen solchen konnte sich der ÖSV sicher nicht einlassen, da vernichtet man lieber die sportliche Karriere des Erik Schinegger.

 

Ich werde jedenfalls den Film  “Erik & Erika” ansehen. Regisseur Reinhold Bilgeri scheint das rechte Fingerspitzengefühl für dieses Thema zu haben.

 

Fazit:

 

Eine facettenreihe Autobiografie, des Mannes, der Weltmeisterin wurde. Gerne gebe ich fünf Sterne.  

 

Cover des Buches Ich bin, was ich bin (ISBN: 9783850028844)
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Rezension zu "Ich bin, was ich bin" von Uwe Kröger

anna_book_banana
Rezension: Ich bin, was ich bin

Wenn man sich im deutschsprachigen Raum mit dem Thema Musical beschäftigt, so stößt man immer wieder auf einen Namen:
Uwe Kröger. Bereits als Tod, Phantom oder gar als das Biest in die Schöne und das Biest, stand er auf den Brettern, die die Welt bedeuten.

Uwe Kröger schreibt in seinem Buch:
"Ich scheine etwas an mir zu haben, das manchen Menschen das Gefühl gibt, mich extrem gut zu kennen".
Kennt man einen Menschen, nur weil man Ihn öfter auf der Bühne oder im TV gesehen hat? Ich denke nicht. Viele Fans fühlen sich auf anhieb mit ihrem Idol verbunden und wollen Teil seines Lebens sein. Natürlich kennen wir Uwe Kröger oder andere berühmte Personen nicht wirklich. Wir sehen sie schillernd und strahlend auf der Bühne und lesen im Internet Dinge nach, die uns interessieren. Was wirklich hinter dem Menschen steckt wissen wir nicht. Wie ist seine Geschichte, wie empfindet die Person den Kontakt zu seinen Fans und wer sind seine engsten Vertrauten. All das hat Uwe Kröger in einem Buch zusammengefasst und lässt seine Fans an den schönen und weniger schönen Momenten seines Lebens teilhaben.

Ich bin Jahrgang 1993 und habe durch meine Familie die Liebe zu Musicals praktisch in die Wiege gelegt bekommen. Zu meinen Idolen der Musicalszene zählen natürlich auch Pia Douwes und Uwe Kröger, die 1992 ihren Erfolg mit dem Musical Elisabeth feierten und seither gefeierte, internationale Musicalstars sind. Wir sind fast gleich alt. Deren Erfolg und ich :-)

Ich habe mir das Buch gekauft, um mehr über die Privatperson Uwe Kröger zu erfahren. Hier ist er ehrlich und offen, was seine Familie, die Beziehung zu seinem Vater, seinem jahrelangen Lebenspartner Christopher und sein unfreiwilliges Outing angeht. Natürlich hat sich mittlerweile Einiges geändert, aber der Inhalt des Buches, gibt die wichtigsten Stationen im Leben des Musicalstars wieder.

Das Uwe Kröger eine ganz besondere Freundschaft zu Pia Douwes pflegt, ist in Musicalkreisen allgemein bekannt, aber dass sie für Ihn und seine Beziehung zu Christopher vorgegeben hat, die Verlobte von Christopher zu sein, wusste sicher vor der Veröffentlichung des Buches keiner.
Geschichten wie diese regen einen an, unbedingt mehr zu erfahren, das Buch zu verschlingen und im Null-Komma-Nichts ist das Buch auch schon zuende. Erst jetzt kann man sagen, dass man die Person kennt, die man nach Konzerten, Vorstellungen oder einfach so bejubelt.

Dieses Buch ist ein muss für jeden Fan und auch nicht Fan!
Man fühlt sich beim lesen, als würde man gerade ein 4 -Augen Gespräch mit Herrn Kröger führen. Man kann sich in jede Situation hineinfühlen, denn dieses Buch ist einfach menschlich. Ich muss zugeben, dass dies meine erste Biografie ist, die ich gelesen habe. Sie hat mich vollstens überzeugt, denn man bekommt einfach einen perfekten Einblick auf die letzten 50 Jahre von Uwe Kröger.
Kauft euch dieses Buch ihr werdet es nicht bereuen!!!

5 goldene Sterne für Uwe Krögers "Ich bin, was ich bin"!

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