Cover des Buches Rachemelodie (ISBN: 9783839215913)
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Rezension zu Rachemelodie von Claudius Crönert

spannender Berlinkrimi

von tweedledee vor 10 Jahren

Rezension

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tweedledeevor 10 Jahren
Schauplatz Berlin Tegel: Für Kommissar Thomas Ostrowski bricht ein neuer Lebensabschnitt an. Einen, den er sich nicht gewünscht hat, der ihm aufgezwungen wurde: das Ausscheiden aus dem aktiven Dienst in den Ruhestand. Er ist nicht glücklich damit, hat aber endlich mehr Zeit für seine Frau Hilde, die sich nach einem Herzinfarkt nie richtig erholt hat und die Tage teilnahmslos vor dem Fernseher verbringt. Doch gleich sein erster Tag im Ruhestand beginnt mit einem Leichenfund in seiner unmittelbaren Nähe. Schnell erfährt auch Ostrowski davon und begibt sich zum Tatort. Was er sieht schockiert ihn: Die junge Frau wurde auf bestialische Weise getötet und auf die gleiche Weise arrangiert, wie schon bei einem Mord vor vielen Jahren, in dem er ermittelte. Alles deutet auf die Handschrift des damaligen Mörders hin, Bastian Siewert, der vor kurzem aus der Haft entlassen wurde.
Ostrowski sucht den Kontakt zu seinen ehemaligen Kollegen, die davon nicht begeistert sind. Sein direkter Kollege und Freund Kemal lässt ihn auflaufen. Ihm bleibt nichts anderes übrig als seine eigenen Nachforschungen anzustellen. Ein zweiter Mord erschüttert Tegel, Siewert ist immer noch nicht greifbar, soll jedoch ein Alibi haben. Ostrowski bekommt Zweifel, ob er damals den richtigen Mann ins Gefängnis gebracht hat. Umso wichtiger ist das Gespräch mit Siewert. Als er diesen zufällig vor dem Haus seiner Tochter Jenny sieht und dieser flieht, ist er sich sicher, dass er auf Rache sinnt.

Der Krimi "Rachemelodie" von Claudius Crönert beginnt düster, fast melancholisch. Es ist Winter, kalt und ungemütlich, die Stimmung gedrückt. Ostrowskis Frau scheint mit dem Leben abgeschlossen zu haben, das Verhältnis zu seiner Tochter Jenny ist mehr als schlecht, sie verhält sich schon lange abweisend. Er selbst ist geradezu froh, dass er durch den Mordfall eine Ablenkung hat.

Bei seinen privaten Nachforschungen findet er mehr heraus als seine Kollegen, das merkt auch sein Kollege Kemal. Kemal ist mit seinem neuen Chef mehr als unzufrieden, in seinen Augen ist er unfähig das Team zu leiten. Zudem hadert immer noch damit, dass er als türkischstämmiger Polizist keine Chance auf den Aufstieg hatte. Nachdem die beiden ihre Differenzen begraben haben ermitteln sie heimlich als Zweierteam. Die beiden befassen sich nochmals ausgiebig mit dem alten Fall und erfahren bei ihren Befragungen neue Details, durch die sie den Fall in einem ganz anderen Licht sehen. Für sie steht fest, dass der Fall Siewert der Schlüssel für die aktuellen Morde ist.

Ostrowski und Kemal sind als Hauptprotagonisten detailliert gezeichnet, ihr Hintergrund, ihre Gefühle und Gedanken lassen sie authentisch wirken. Der Autor zaubert viel Lokalkolorit und lässt die Handlung hauptsächlich im beschaulichen Bezirk Tegel spielen. Da ich die Gegend sehr gut kenne konnte ich jeden Schritt der Figuren nachvollziehen. Je weiter die Handlung schreitet, desto spannender wird es. Am Ende gibt es einen super spannenden Showdown und alle Handlungsstränge werden schlüssig geklärt.

Fazit: Rachemelodie wartet mit interessanten Charakteren und einer gut konstruierten, spannenden Handlung auf. Unbedingt zu empfehlen.
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