Zum Inhalt:
In diesem Buch treffen sehr sympathische, aber auch geldgierige, gerissene und bedrohliche Charaktere aufeinander. Namensgeber ist dieser Quintus Zickel, ein Professor für Medizin, der sich aber längst eines abwegigen Themas angenommen hat – den Schwebewesen – und nicht mehr als Arzt arbeitet. Alle halten ihn für einen Spinner, dabei erweisen sich seine Theorien zunehmend als wahr.
Das hat der Unternehmer Hagemann längst erahnt, er wittert ein Riesengeschäft. Es passt überhaupt nicht in sein Konzept, dass seine Haushälterin in eine unklare Ohnmacht fällt, die möglicherweise im Zusammenhang mit diesen Schwebewesen steht. Er versucht, ihre Krankheit mit seinem Mitarbeiterstab selbst zu erforschen, wozu er sie von der Umwelt strikt isoliert.
Im Zentrum des Romans stehen aber die Jugendlichen Julia und Simon, die sich zwar sympathisch sind, die aber selbst erst in den Verstrickungen, in die sie geraten, merken, dass sie ineinander verliebt sind.
Nun ist blöderweise Simon Hagemanns Sohn, der allerdings keinen guten Draht zu ihm hat und zu seinem Gegenspieler wird. Denn auch Julia fällt in dieses seltsames Koma und der Vater versucht, sie aus der Klinik zu entführen und in seinem eigen Labor Versuche mit ihr anzustellen.
Zu den Verwicklungen gehört, dass sich die Jugendlichen mit Zickel und dem Chemielehrer Hartmann, der ebenfalls Kenner der Schwebewesen ist, befreunden, sie zusammen herausbekommen wollen, was mit der Haushaltshilfe passiert; ferner, dass später Hagemann seine eigene Frau und sogar Simon entführt. Diese Vorgänge sind derart spannend beschrieben, dass man das Buch nicht aus der Hand legen mag, bevor man es zu Ende gelesen hat.
Allerdings kommt es nicht zur Auflösung sämtlicher rätselhafter Ereignisse. Es sieht ganz danach aus, als müsse ein zweiter Band folgen – und auf den darf man mächtig gespannt sein.
Meine Meinung:
Ganz zentrales Thema sind diese Schwebewesen. Professor Zickel kann sie derart überzeugend erklären, dass die Theorie, die dahinter steckt, immer plausibler wird. Diese seltsamen Geschöpfe, selbst weder Pflanze noch Tier, umgeben uns ständig, leben mit Pflanzen, Tieren und uns selbst zusammen. Sie sind unter anderem für alle typischen Gerüche verantwortlich, das heißte ohne sie wäre alles geruchslos. Dass sie bisher noch nicht entdeckt wurden, liegt einfach daran, dass sie Licht fressen, im Prinzip deshalb unsichtbar sind. Zickels allerdings ist zu verdanken, dass er es geschafft hat, sie zu erkennen und zu erforschen.
Diese Art von fantasievollem Spiel mit Naturgesetzten und Wissenschaft ist es, die für mich einen ganz besonderen Reiz hat. Dazu kommen die gut ausgearbeiteten Figuren, mit denen man sich gerne identifiziert bzw. die einen als Widersacher abstoßen.
Fazit:
Ein flüssig geschriebenes Buch, das mich als Leser sehr schnell in seinen Bann zog. Langweilig wird es an keiner Stelle, weil sich die Ereignisse überhäufen und immer wieder in eine andere Richtung abdriften als man erwartet hat.
Die Charaktere sind nachvollziehbar beschrieben, die guten wie die bösen. Besonders schön ist daran, dass sich auch Beziehungen, z. B. zu einer Klassenkameradin oder der Zugehfrau des Professors, anders entwickeln als man es erwartet hätte.
Ein spannendes Buch, auf dessen Folgeband ich schon sehr neugierig bin.