Ein sehr einfühlsam geschriebenes Buch. Es beschreibt ein Mädchen und seine Mutter und wie sie nach einer kurzen Flucht in Deutschland ankommen. Mit allen Höhen und Tiefen. Es macht dabei jedoch nie Angst - es ist empathisch. Eine ausdrückliche Leseempfehlung für Kinder im Grundschulalter und etwas drüber hinaus
Clemens Fobian
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Quelle: Verlag / vlb
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Rezension zu "Soll ich es sagen?" von Clemens Fobian
Das Buch „Soll ich es sagen“ von Clemens Fobian und Mirjam Zels richtet sich an Kinder ab 4 Jahren, idealerweise gemeinsam mit Eltern oder Erzieher*innen. Es behandelt das Thema „Gute Geheimnisse“ und „schlechte Geheimnisse“ und ist damit ein Buch, das perfekt in den Bereich Prävention im Kindesalter passt.
Sehr gelungen finde ich, dass das Buch die Geheimnisse an kleinen Alltagssituationen (Geburtstagsgeschenk, mit dem Fußball zerschossene Scheibe) thematisiert. Dadurch wird den Kindern klar, dass es eben Geheimnisse gibt, die man gerne für sich behält, aber auch solche, die einem schwer im Magen liegen. Trotzdem bleibt das Thema leicht und es fehlt der moralische Zeigefinger. Es wird auch nicht das Schreckgespenst eines möglicherweise viel schlimmeren Geheimnisses heraufbeschworen, so dass die Kinder sich zwar gut in die Situation hineinversetzen können, aber keine Angst aufgebaut wird.
Toll ist auch, dass mit Fragen gearbeitet wird, so dass die Kinder zunächst selbst überlegen können, ob sie es gut finden, dass das jeweils angesprochene Geheimnis ein Geheimnis bleibt – oder ob sie der Meinung sind, es wäre doch besser darüber zu reden.
Ein Wort noch zur überaus gelungenen Diversität in diesem Buch: völlig selbstverständlich bekommt ein Junge einen Glitzerstift zum Geburtstag geschenkt, steht der Papa in der Küche und Mama in der Werkstatt und ein Junge hat zwei Väter. Nichts davon wird explizit thematisiert sondern einfach selbstverständlich dargestellt. Auch heißt unsere Hauptperson Ramin, ein Name, der in deutschen Kinderbüchern sonst eher selten zu finden ist. Eine wirklich tolle Umsetzung der Diversität in Kinderbüchern.
Insgesamt eine klare Empfehlung für alle, die mit ihren Kindern das Thema Prävention kindgerecht und schonend thematisieren wollen.
Rezension zu "Soll ich es sagen?" von Clemens Fobian
INHALT:
Bald hat Ramins Freund Paul Geburtstag. Ramin muss der Mutter versprechen, dass er für sich behält, welches Geschenk Paul von ihnen zum Geburtstag bekommt. Es soll schließlich ein Geheimnis bleiben, damit sie Paul damit überraschen können.
Als Ramin kurz darauf mit ein paar Kindern im Garten Fußball spielt, trägt er anschließend noch ein weiteres Geheimnis mit sich herum. Dieses fühlt sich jedoch gar nicht gut an.
Und so beginnt Ramin die Erwachsenen um sich herum zu fragen, was ein Geheimnis ist und ob man es verraten darf.
Ramin lernt, dass es schöne Geheimnisse gibt, die man für sich behalten darf und wann man sie besser jemandem erzählen sollte.
MEINUNG:
Geheimnisse sind für Kinder meistens ganz besonders und aufregend. Und oft sind sie schön. Kinder können sich auch damit von Erwachsenen abgrenzen und ihre Identität entwickeln.
Doch es gibt Geheimnisse, die Kinder belasten können. Und dass man sich in diesem Fall an eine Vertrauensperson wenden darf, wird Kindern in diesem Bilderbuch verständlich und anschaulich vermittelt. Dabei werden zwei Beispiele gebracht: Ein schönes Geheimnis, welche Spannung erzeugt und schließlich für einen Überraschungseffekt sorgt, und ein Geheimnis, welches Ramin großen Kummer bereitet, bis er es seiner Mutter erzählt.
Erst dachte ich, die Geschichte könnte zu kurz sein und hatte mit mehr Beispielen gerechnet. Doch das Buch schafft es auch in der Kürze, die Thematik für Kinder anschaulich auf den Punkt zu bringen. Das finde ich bewundernswert!
Einen weiteren Pluspunkt bekommt das Buch dafür, dass es Vielfalt widerspiegelt (verschiedene Hautfarben, Paul hat zwei Väter, große, kleine, dicke, dünne Leute mit verschiedener Kleidung und Frisur, ein für Jungen vielleicht eher weniger typisches Geschenk für Paul, usw.). Indem Vielfalt vorgelebt und erfahrbar wird, kann sie zur Normalität werden. Schön, dass das Buch einen Teil dazu beitragen kann!
Die Illustrationen sind wie so oft Geschmacksache. Mir persönlich wirken sie etwas zu zweidimensional. Trotzdem finde ich es schön, dass man bei den Figuren anhand von Gestik und Mimik gut die jeweilige Stimmung erkennen kann.
FAZIT: Insgesamt ein schönes Bilderbuch über den Umgang mit schönen und belastenden Geheimnissen, für Kinder ab ca. 3,5 Jahre. 4/5 Sterne!
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