Die Autoren Klaus Brinkbäumer und Clemens Höges nehmen den Fund eines ca. 500 Jahre alten Schiffswracks vor der Küste Panamas zum Anlass, die Lebensgeschichte des Christoph Columbus aus vielen verschiedenen Blickwinkeln und auf Grundlage verschiedenster Quellen zu beleuchten und darzustellen.
Das Schiffswrack könnte die Vizcaina sein - eines der Schiffe, mit denen Christoph Columbus 1502 zu seiner letzten von vier Entdeckungsreisen mit dem Ziel, den Seeweg nach Indien in westliche Richtung zu erschließen, aufbrach und das er laut Quellenlage tatsächlich vor der Küste Panamas verlor.
Brinkbäumer und Höges erzählen die Geschichte des Christoph Columbus, charakterisieren ihn eingehend und stellen dar, wie er zum "Entdecker Amerikas" wurde. Sie zeigen darüber hinaus auf, wie schwierig die Sicherung archäologisch möglicherweise sehr wertvoller Funde sein kann, wenn es Schatzjäger und Forscher auf dieselben Fundstücke abgesehen haben und es keine klaren staatlichen oder sonstwie etablierten Vorgaben gibt, wie mit solchen "Sensationsfunden" umzugehen ist.
Ein insgesamt sehr spannendes Buch über einen außergewöhnlichen, aber auch äußerst egozentrischen und streibaren Mann, der zweifellos die Welt veränderte, dabei aber auch vor Grausamkeiten nicht zurückschreckte. Darüber hinaus ein sehr interessanter Einblick in die Schwierigkeiten, mit denen Forscher auch heute noch zu tun, wenn sie Dinge erforschen wollen, die nicht eindeutig einem Besitzer zugeordnet werden können - denn auch wenn das Buch bereits im Jahr 2004 erschien, hat sich an den festgefahrenen Strukturen in Bezug auf die Erforschung des Schiffswracks offensichtlich auch nach zwanzig Jahren wenig geändert.
Manchmal etwas langatmig, aber für Leser, die sich für Columbus und Archäologie interessieren, sehr lesenswert.