Rezension zu "Monde vor der Landung" von Clemens J. Setz
In „Monde vor der Landung" erzählt Clemens J. Setz von Peter Bender, einem Kriegsversehrten aus dem 1. Weltkrieg, der sich als deutscher Drittentdecker der Hohlwelttheorie versteht.
Ein schräger Vogel ist dieser Peter Bender, der mir im Laufe des Romans fremd blieb und immer unsympathischer wurde. Über viele viele Seiten versucht Clemens J. Setz die Hohlwelttheorie aus der Sicht des Peter Bender zu erklären, doch dieser schrecklich langweilige Blödsinn blieb mir unverständlich. Auch birgt die Tatsache, dass jemand so etwas wirklich glauben kann, keinerlei Faszination für mich.
Die zweite Hauptfigur des Romans, Benders Ehefrau Charlotte, war mir nicht minder unerklärlich und in ihrem Verhalten absolut nicht nachvollziehbar. Wie es Charlotte mit dem gänzlich weltfremden Ehemann aushält, der zum Beispiel nach einem Gefängnisaufenthalt von ihr daran erinnert werden muss, nach den Kindern zu fragen, und der etwa keine Ahnung hat, was ein Laib Brot kostet, erschließt sich mir nicht. Denn nicht nur hält sie es mit ihm aus, sondern verehrt ihn anscheinend bis zum vorhersehbaren Ende.
Clemens J. Setz in gespreizter Sprache verfasster Roman hat beachtlichen Umfang, doch die wesentlichen Fragen blieben für mich offen.