Ein Isaac Bell, wie er eben leibt und lebt, aber dieser ganze Hintergrund war mir zu finanzlastig, als dass ich da irgendeinen Geschädigten hätte bedauern können.
Inhalt: Isaac Bell ist für die Van Dorn Detektei auf einem Dampfer dabei, auf dem gerade die großen Banken von Amerika besprechen, wie sie mit dem neuen Geld verfahren wollen, welches eingeführt werden soll. Bei dieser, eigentlich geheimen, Besprechung wird ein Angriff auf die Herren und das Boot verübt, den Pitt allerdings verhindern kann.
Aus diesem einen Angriff wird am Ende ein größerer Fall von einem perfiden Angriff auf das Bankensystem. Da wird in die Druckerei eingebrochen, in der die neuen Noten gedruckt werden. Bell kann den Einbruch erahnen, jedoch nicht verhindern und viele Millionen Wert der neuen Scheine drohen verfrüht in Umlauf zu geraten und so das ganze Finanzsystem ins Wanken zu bringen.
Bell hat eine große und verantwortungsvolle Aufgabe, indem er die Räuber und das Geld finden soll. Und das alles so, dass die Öffentlichkeit nichts mitbekommt.
Fazit: Das Cover ist ja mal wieder so gestaltet, dass man im Buch knallharte Action im Jahre 1914 erwarten kann. Und im Grunde genommen hat man auch genau das geboten bekommen. Der Protagonist ist direkt am Anfang in eine lebensgefährliche Action verwickelt, die dann auch noch das gewünschte Ziel hat und fast wirkt es so, als wäre das Buch dann auch schon zu Ende.
Der Protagonist ist in diesem Buch mal wieder ein absoluter Überflieger und Tausendsassa. Diese noch spannende Action am Anfang war wirklich gut und theoretisch war hier schon ein Teil der Geschichte fertig erzählt. Aber es stellt sich heraus, dass der Detektiv hier förmlich in ein Wespennest gestochen hat.
Leider war es so, dass die Handlung nach dieser ersten Action irgendwie abgeflacht ist und eben nichts weiter als langweilige Detektivarbeit war. Und wenn ich langweilig sage, dann meine ich auch langweilig. Recherchen, wilde Vermutungen immer mal wieder ein Stich ins Wespennest und sogar die Involvierung von Bell seiner Ehefrau. - In dem Moment dachte ich mir wirklich, dass dieser Kerl keinen Funken Ehre im Leib hat. Das geht doch nicht.
Ganz nebenbei bekommt der Leser noch eine ganze Menge aus dem amerikanischen Bankensystem mit. Wie was zusammenhängt und was für Risiken von dem Raub ausgehen. Mal ganz abgesehen davon, dass da Millionen an Geldwert gestohlen wurde, sorgt es dann wohl auch noch für Turbulenzen im kompletten Finanzsystem, wenn die Öffentlichkeit das mitbekommt. – Eine recht interessante Sache, wie das alles zusammenhängt, aber als Stoff für dieses Buch nicht gerade passend.
Es kommt, wie es kommen muss, und Bell kann den Fall lösen.
Die Auflösung selber, ist gemessen an dem ganzen Theater was man um die Ermittlungen gemacht hat, dann doch ziemlich unspektakulär und der Täter, der am Ende dahinter steckt, nach seiner Erklärung wenig überraschend. Man wollte eben nur mal wieder seine Macht erhalten. Wie soll es auch anders sein ...
In jedem Fall war das Buch wirklich mit extrem kleiner Schrift formatiert. Ich war mehr als froh, dass ich auf dem Reader die Schriftgröße selber einstellen konnte und mir so meine Augen nicht verrenkt hatte. Leider hatte das dann aber auch den Nachteil, dass ich gelesen habe, geblättert habe und am Ende doch in den Seitenzahlen kaum voran gekommen bin. Das war dann wiederum etwas frustrierend.
Die Aufmerksamkeit auf der Technik, wie es bei Cussler üblich ist, war hier nicht so stark gegeben. Dafür hat man eine ganze Menge über das damalige Finanzsystem und die Macht der Banken gelernt. Frei nach dem Motto: Hasste was, biste was.“ Haben die hohen Herren hier mal eben ihr Ding angeleiert.
Vom Schreibstil her, war ich stellenweise von langen Erklärungen angepisst, an anderer Stelle hatte ich dann aber wieder ein übles Kopfkino vor meinem geistigen Auge. Das hat sich alles immer abgewechselt. Trotzdem habe ich für die paar Seiten dann doch, für meine Verhältnisse ziemlich lang gebraucht.
Ich habe ungewöhnlich lang für das Buch gebraucht, weil die Handlung so ein ständiges Hin und Her zwischen Action und langweiligem Finanzkrams war. Aber wen die Welt im Jahr 1914 interessiert und wer wissen möchte, wie man seinerzeit ermittelt hat, nur zu.