Clive Nichols

Schon beim Anblick dieses Covers komme ich so richtig ins Schwärmen. Ist es schon immer ein Traum von mir, die englischen Gärten zu besuchen und mit dieser Lektüre erfüllt sich mein Traum schon ein kleines Bisschen. Der englische Fotograf Clive Nichols, der  auf Blumen- und Gartenfotografie spezialisiert ist und der schon viele der schönsten Gärten der Welt fotografiert, darunter den Privatgarten Seiner Königlichen Hoheit Charles III. in Schottland, den Privatgarten von Lord Rothschild auf Korfu und den Privatgarten von Lord Heseltine in Oxfordshire, nimmt uns auf eine Reise zu den schönsten Gärten Großbritanniens mit. Seine Leidenschaft für das Gartenthema kommt in jedem seiner Bilder, das er macht, zum Ausdruck. Clive Nichols gibt regelmäßig Meisterkurse in Blumen- und Gartenfotografie für die Royal Horticultural Society.

Für dieses bildgewaltige Coffee Table Book – das in meinen Augen ein absolutes Meisterwerk ist – hat er ganz England bereist und 27 der schönsten Gärten, die das Land zu bieten hat mit seiner Kamera eingefangen. Die Fotos sind einfach gigantisch. Ich hatte sofort das Gefühl mitten in all der Pracht zu stehen. Mich haben diese Traumbilder regelrecht verzaubert. Geografisch reicht diese Gartenreise von den North Pennines bis Somerset, von East Anglia bis Kent. Die Gartenanlagen spiegeln dabei nicht nur die regionalen Unterschiede wider, sie zeigen auch die verschiedenen Gestaltungsansätze – von klassischer englischer Landschaftsarchitektur bis hin zu modernen Bepflanzungskonzepten nah der Natur. Die Fotos entstanden über den Zeitraum eines Jahres und zeigen so auch den Reiz von Englands Gärten, auch wenn sie nicht in ihrer voller Pracht erblühen – denn ein Garten ist immer schön. Natürlich gibt es zu jedem Garten auch eine interessante Geschichte, und so zählt „Rockcliffe Garden“ zu den schönsten Gärten in den Cotswolds. Dieser wurde im Verlauf von 30 Jahren durch die Gartenarchitektin und Eigentümerin Emma Keswick zum Leben erweckt. In der Mitte der Anlage liegt das liebliche Cotswold-Steinhaus, von diesem aus hat man einen herrlichen Blick über das wunderschöne Gelände. Und so finden wir zu jedem der 27 Gärten interessante Informationen.

Ich komme aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus und kann man an den herausragenden Bildern nicht sattsehen. Ein absolutes Highlight, das einen Ehrenplatz in meinem Bücherregal bekommt und für das ich sehr gerne 5 Sterne vergebe.

Einen italienischen, zwei französische und fünfzehn englische Gärten hat der bekannte Garten- und Pflanzenfotograf Clive Nichols für diesen wunderbaren Bildband bei Te Neues fotografiert und seine beeindruckenden Bilder mit einer Auswahl von Gedichten und Geschichten zum Thema Garten aus verschiedenen Werken der Literatur versehen.

Schon beim Anschauen dieser Fotografien stellt sich beim Betrachter ein Gefühl der Ruhe und Gelassenheit ein, das beim tatsächlichen Betreten dieser Gärten völlig unbeschreiblich sein muss.

Doch dieses Betreten ist offenbar nicht möglich.  Sonst hätte Clive Nichols auch die genauen Adressen der Gärten für einen evtll. Besuch dokumentiert.  Doch so ist das eben mit paradiesischen Orten: sie sind nicht mehr zugänglich.

Doch für die Liebhaber schöner Gärten reicht auch das Betrachten der Fotos in diesem wirklich schönen Bildband.

In Paradiesen muss man nicht kleinlich sein. Davon kann man sich beim Betrachten dieses wunderschönen Bildbandes gerne überzeugen. Er zeigt Aufnahmen aus 19 riesigen Gärten, die bis auf drei Ausnahmen im Vereinigten Königreich liegen. Eigentlich handelt es sich bei ihnen mehr um Parks als um Gärten, denn ihre Fläche schwankt zwischen mehreren tausend Quadratmetern und im Extremfall einigen Quadratkilometern.

Der Autor dieses Buches lässt alleine seine Bilder sprechen. Erst am Ende des Bandes erfährt man etwas über Möglichkeiten, den einzelnen Gärten einen Besuch abzustatten. Eine Beschreibung oder Bemerkungen zur Geschichte dieser Gärten sucht man vergeblich. Wer sich jedoch für solche Details interessiert, kann sie auf den im Index angegebenen Internetseiten sicher nachlesen.

Clive Nichols gehört zu den bekanntesten Garten- und Pflanzenfotografen der Welt, erfährt man im Klappentext. Und das hat ganz offensichtlich etwas mit seiner Fähigkeit zu tun, gärtnerische Impressionen durch seine Bilder noch zu verstärken und so den Betrachter ins Schwärmen zu bringen. Es entfaltet sich eine unbedingte Sehnsucht, an diesen Orten einmal zu verweilen, um ihre Ruhe und Farbenpracht in sich aufzunehmen.

Mir hätten übrigens die Fotografien völlig ausgereicht. Da der Mensch aber nur schwer schweigen kann und alles in irgendwelche Worte fassen muss, hat man dieses Buch mit Auszügen aus literarischen Werken bereichert, die einen gewissen Bezug zu Gärten besitzen. Leider wirken diese Texteinschübe fast immer wie jemand, der sich beim Betrachten einer wunderschönen Szenerie genau vor einen stellt. Es fehlt einfach ein Stück Bild, und manchmal gerade auf der Sichtachse. Man kann das zwar verschmerzen, aber es stört dennoch.

Nichols geht es in diesem Buch nicht um die einzelnen Gärten, sondern um kompositorische Impressionen aus ihnen, was man übrigens auch daran sieht, dass sie auf der Zeitachse vom Frühling zum Winter dargeboten werden. Nicht etwa jeder Garten, sondern beginnend mit dem ersten im Frühling und mit dem letzten im Winter endend.

Für jeden Garten- und Naturliebhaber erscheint dieses Buch in seiner Ästhetik wie ein Geschenk. Es birgt auch Überraschungen wie zum Beispiel Tresco Abbey. Dieser Garten liegt auf Tresco, der zweitgrößten Insel der Isles of Scilly südwestlich von Lands End. Auf dieser Inselgruppe leben in fast konstantem subtropischen Klima gerade einmal etwas mehr als zweitausend Menschen. Manche Paradiese sind halt kaum bekannt.