Cover des Buches Der Menschenmacher (ISBN: 9783785724071)
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Rezension zu Der Menschenmacher von Cody McFadyen

Grausam beschriebene menschliche Abgründe.

von linda-liest vor 5 Jahren

Kurzmeinung: Grausam beschriebene menschliche Abgründe.

Rezension

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linda-liestvor 5 Jahren
Gegenwart.

Zwei Männer stehen so getarnt, dass ihre Gesichter nicht zu erkennen sind, im Schlafzimmer einer Frau. Es ist mitten in der Nacht. Der eine Mann hält ihr eine Pistole an den Kopf und droht ihr mit schlimmen Schmerzen, wenn sie nicht genau seine Anweisungen befolgt. Sie gehorcht und steigt schließlich in das sargähnliche Gefäß.

Texas, 1974.

Das Zusammenleben von David und seiner Mommy, wie er sie liebevoll nennt, wird beschrieben. David liebt sie, ist glücklich trotz des wenigen Geldes, dass den beiden zum Leben zur Verfügung steht. Ihre gemeinsamen Rituale zur Weihnachtszeit genießen sie, als plötzlich ein Unfall alles für immer verändert. David wird adoptiert.

Ich habe das Buch bewusst erstmal sacken lassen, bevor ich mich an das Resümee setze. Auch jetzt noch, Tage nachdem ich das Buch beendet habe, bin ich mir nicht genau über meine Meinung zu dem Buch sicher.

Es war grausam, angsteinflößend in Bezug auf menschliche Abgründe und vor allem durchwachsen. Durchwachsen von Hoffnung und unausweichlichem Grauen, aber auch die Handlung und den Spannungsbogen an sich empfand ich als durchwachsen.

Nachdem das Buch insgesamt doch recht spannend begann, folgte lange Zeit kaum noch etwas daraufhin. Für mich benötigte McFadyen recht lange, um das tatsächliche Bild der Geschichte aufzubauen. Als das aber erfolgt ist, ging es doch ziemlich fesselnd weiter. Eigentlich gehöre ich zu denjenigen, die Abartigkeiten gerne lesen und die kaum etwas schocken kann. Das Buch ging für mich an einigen Stellen jedoch sehr ans Limit. Kinder werden misshandelt und die scheinbar endlose Reihe an Gewalttaten und die unausweichliche Situation dahinter gestalteten das Lesen zeitweise als schwierig. Es wirkte alles sehr bedrückend und endgültig, perfekt in Szene gesetzt durch die passende Wortwahl des Autors.

Dem Autor ist es gelungen aufzuzeigen, wie die Entwicklung unschuldiger Kinder beeinflusst wird, alleine durch die Erziehung. Und genau diese Erziehung war in diesem Fall grauenhaft und prägend. Inwiefern diese erzieherischen Maßnahmen Auswirkungen auf die spätere Richtung der Leben dieser Kinder hat und was diese Kinder aus ihrem Leben gemacht haben fügt McFadyen in „Der Menschenmacher“ Stück für Stück zusammen.

Ein Buch, das mitnimmt, zum Nachdenken anregt, aber auch einfach nur unfassbar traurig und ratlos zurücklässt.

Mein vollständiges Resümee inkl. Foto und Charaktergrafik gibt es auf meinem Buchblog: Nach dem Lesen
Dort findet ihr auch meine Erwartungen an das Buch, bevor ich mit dem Lesen begonnen habe: Vor dem Lesen
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