Rezension
Dr. Jenna Rameys Gehirn besitzt eine seltene Eigenart in der Wahrnehmung, durch die ihre Eindrücke farblich aufblitzen: Rot kann Zorn bedeuten, Liebe oder Kraft. Doch Jenna ist imstande, diese plötzlichen Assoziationen zu nutzen, um aus Personen und Situationen zu lesen wie niemand sonst. Nun hat das FBI den Massenmörder Isaac Keaton festgenommen und die forensische Psychiaterin zu Hilfe gerufen. Im Verhör erfährt sie, dass er es – ob hinter Gittern oder nicht – in der Hand hat, noch mehr Unschuldigen Leid zuzufügen, und besessen davon ist, auch sie unter Kontrolle zu bringen. Jenna allein kann mit ihrem einzigartigen Feingespür verhindern, dass Keatons Drohungen Wirklichkeit werden …
Auf diesen Thriller habe ich mich sehr gefreut, denn allein die Idee einer Profilern mit Synästhesie klang für mich unheimlich spannend. Noch dazu bin ich ein großer Fan von echten Psychothrillern, weshalb das Buch kaum zwei Tage in meinem Regal stand, bis ich angefangen habe, es zu lesen.
Zuerst einmal zu den Figuren: Jenna Ramey als Hauptperson ist wirklich super. Obwohl sie meist ziemlich sachlich wirkt, erfährt man als Leser schnell, dass unter der harten Schale ein weicher Kern steckt. Umgeben von Serienkillern, arbeitet sie mit ihrem Exmann – dem Vater ihrer kleinen Tochter – an einem gemeinsamen Fall, der sie beide an ihre Grenzen führt. Hätte ich nicht gewusst, dass Farbenblind der erste Teil einer Reihe ist, hätte ich gedacht, es gäbe noch einen Vorgängerband, denn Jennas Vergangenheit wird in diesem Teil zwar sehr oft angedeutet und einiges auch näher erklärt, aber es bleiben noch immer Fragen offen.