Mordpläne gegen den Thronfolger und zukünftigen Staatschef. Ein Team erfahrener Ermittler wird angesetzt. So weit eine ganz konventionelle Thrillerkonstruktion. Bevor die werten Leser bei dieser Kurzbeschreibung weiterklicken, hier noch ein paar Details:
Vermutlicher Tatort die Olympischen Sommerspiele 1980 im kommunistischen Moskau.
Ermittler: Ein Haufen Greise aus dem ehemals kommunistischen Laos, ein abgewracktes Binnenland in Südostasien ohne funktionierendem Telefonanschluss oder sonst irgendwas, das an Zivilisation erinnert.
Technischer Support des engagierten Teams: Eine selbstmörderisch auf eine Felswand zurasende Antonow-Passagiermaschine, in welcher ein gewisser Anatom namens Dr. Siri zu Ermittlungszwecken Kontakt mit einem queeren LGBT-Geist aufnimmt.
Rattenfang als quase-olympische Disziplin leitet das Finale ein.
Genug der Fakten. Und keine Zeit für Träumereien. Der zwölfte Dr.-Siri-Thriller von Colln Cotterill, dem ungeschlagenen Meister genial konstruierter Eso-Krimis, fordert hellwache Geister, pardon: Leser! Doppelte und dreifache Böden auf diversen Erzählebenen, sorgfältig miteinander verknüpft wie tropische Spinnennetze im laotischen Dschungel sind Fallen, in die auch versierte Thrillerexperten versinken dürften.
Doch keine Sorge! Die paar Hundert Dr.-Siri-Seiten verschlingt Mensch mit Genuss in einer langen Lesenacht. Ein Pageturner ohnegleichen, dank liebevoller Figurenentwicklung und Cliffhanger-geschmücken Kapitelchen, die uns durch die Wodka-geschwängerte Metropole eines untergehenden Sowjetrusslands geleiten,
Zum Totlachen ;-)