Wanderer durch die Zeit. Allein im Grand Canyon. Eine Entdeckungsreise

Eines der gewaltigsten Naturdenkmäler ist der Grand Canyon. Die Schlucht in Arizona ist berühmt für ihre Einzigartigkeit, doch die meisten Besucher betrachten vom Rand nur einen winzigen Ausschnitt dieses "Risses im Gesicht der Erde". In Wanderer durch die Zeit gibt Colin Fletcher seine Erfahrungen und tiefgehenden Eindrücke wieder, die er sammelte, als er als erster Mensch den Grand Canyon der Länge nach durchwanderte.
Mit 30 Kilogramm Gepäck machte sich Fletcher 1963 allein auf die 400 Meilen lange Odyssee, die durch weitgehend unbekanntes Land führte und zwei Monate dauerte. Bildhaft beschreibt Fletcher, wie er sich innerlich und äußerlich ( er wandert z.B. einen Teil des Weges nackt durch den Grand Canyon) immer mehr den Einflüssen der Zivilisation entfernte und sich am einfachen Leben erfreute.
Fletcher schildert seine Eindrücke von der Landschaft in einer solchen Weise, dass sich der Leser selbst in diese Schlucht hineinversetzen kann. Fletcher ist fasziniert von der Tierwelt( er beobachtet tagelang Biber im Fluss) und der Natur, die mit dem Fortschreiten der Wanderung ihr Gesicht ändert. Schnee, Kälte, Hitze und der beschwerliche Weg machen ihm das Leben schwer, doch fühlte er sich eins mit der Natur.
Wanderer durch Zeit ist, obwohl es vor mehr als 30 Jahren geschrieben wurde, ein Buch mit aktuellem Inhalt. Gerade in unsrer Zeit, in der immer mehr unberührte Natur verschwindet, teilt Fletcher dem Leser seine Faszination für die Natur mit. Hilfreich ist die beigefügte Karte, die dem Leser hilft, sich auf dem doch etwas verwirrenden Weg Fletchers zurechtzufinden.--Markus Hofstetter