Buchinhalt:
Kurz nach dem Mord an ihren Eltern brennt die junge Amisch Mary mit einem Mann durch, den sie am besten nie kennen gelernt hätte: Reece ist gewalttätig, schlägt und demütigt sie – sein krankhafter Kontrollzwang mündet darin, dass Mary einen Sturz erleidet und ihr ungeborenes Kind verliert. Aus der Klinik gelingt ihr die Flucht. Doch als sie eines Tages ein mysteriöses Kinderfoto erhält und Reece am Telefon behauptet, dass Marys Tochter noch lebt, beginnt sie, nach ihrer kleinen Tochter zu suchen. Obwohl sie aus der Amisch-Gemeinschaft ausgeschlossen wurde, weil sie ihren Mann verlassen hat, sehnt sie sich nach der Wärme und Geborgenheit ihrer Familie...
Persönlicher Eindruck:
Das Geheimnis des Quilts ist ein packender Thriller, der einem mehrfach das Blut in den Adern gefrieren lässt. Die junge Mary erlebt ein Martyrium bei dem Mann, zu dem sie nach dem Morg an ihren Eltern flieht. Es war oft nicht leicht, das alles hautnah mitzuerleben. Dennoch zeigt sich Mary als starke Frau, die auch nach dem Bann – dem Ausschluss aus der Gemeinschaft der Amisch – nichts unversucht lässt, den Mörder ihrer Eltern zu finden. Denn wer die beiden getötet hat, hat auch die wertvollen Quiltdecken ihrer Mutter und Mary würde sie unter tausenden wiedererkennen.
Einen Großteil der Geschichte nimmt die verzweifelte Suche der jungen Mutter nach ihrer vermissten Tochter ein und mehrfach ist Mary ganz kurz davor, ihren Aufenthaltsort herauszufinden. Ihr zur Seite steht ein junger Polizist, Matt, der nach dem Tod seiner Frau sich aufopferungsvoll um seine Tochter Caitlin kümmert. Doch auch Matt hat ein Geheimnis und steht alsbald in Reeces Fadenkreuz.
Man erfährt als Leser viel über den Glauben und das Leben der Amisch, die Verbundenheit und den Zusammenhalt – aber auch die strikte Einhaltung, wenn der Bischof den Bann über ein Mitglied spricht. Mary hat ihren gewalttätigen Ehemann verlassen und ist in der Amisch-Gemeinschaft nicht mehr wirklich willkommen. Alle verlangen von ihr, dem Mörder der Eltern und auch Reece zu vergeben, doch Mary kann nicht über ihren Schatten springen. Was sie will, ist Gerechtigkeit, doch nach amischem Glauben kann Gerechtigkeit nur von Gott alleine kommen.
Viele packende Wendungen machen den Roman zu einem wahren Pageturner, der lange im Gedächtnis nachhallt. Bei der christlichen Komponente des Romans geht es vor allem um Vergebung und um bedingungslose Hingabe zu Gott und den Menschen. Der christliche Aspekt war angenehm dosiert in das Leben der Figuren eingeflochten und hat absolut zum Nachdenken und Reflektieren angeregt. Wie würde der Leser selbst entscheiden, wäre er an Marys Stelle? Die Antwort ist nicht einfach.
Natürlich gibt es auch eine niveauvolle Liebesgeschichte innerhalb der Handlung. Wird Mary in den Augen der Amisch selbst Vergebung erhalten und wird sie ihre Tochter wiederfinden? Ich verrate es nicht. Diese Geschichte ist eine absolute Leseempfehlung, die sich niemand entgehen lassen sollte!
