Die medial begabte Conny muss seit ihrer Kindheit mit verstörenden Visionen, Krankheiten und Suiziden im Freundeskreis umgehen lernen. Für Außenstehende gilt das verträumte, aber bodenständige Mädchen mit dem losen Mundwerk als sonderbarer Störfaktor. Sie selbst empfindet sich wie eine Fremde im eigenen Leben, bis sie den Mann ihrer Träume unter einer Zwiebelblüte entdeckt. Dieser überrascht sie mit einem geheimnisvollen Geschenk: Dem Schlüssel zu ihren inneren: Ängsten.
Ich war im Vorfeld sehr gespannt auf "In meinem Wunderland" von Conny Giammarresi, da der Klappentext ein interessantes, berührendes und außergewöhnliches biographisches Werk versprochen hat. Mit medialen Fähigkeiten habe ich mich im Vorfeld noch nie genauer beschäftigt, weshalb vieles diesbezüglich neu für mich war.
In "In meinem Wunderland" werden verschiedenste Stationen aus dem Leben der Autorin aufgegriffen und wiedergegeben, die Anordnung der einzelnen Abschnitte war im Großen und Ganzen durchaus chronologisch. Es wird eine scheinbar unendliche Bandbreite aus verschiedensten Anekdoten und Geschehnissen beschrieben, von denen mich weit mehr als die Hälfte schlichtweg nicht interessiert haben. Vieles erschien mir nebensächlich und irrelevant in Bezug auf die mediale Tätigkeit der Autorin. Und gerade herüber hätte ich mir mehr Inhalt gewünscht. Vielleicht waren meine Erwartungen diesbezüglich zu hoch. Andererseits gab es auch einige wenige Kapitel, die mich sehr berührt haben und die ich mit großem Interesse gelesen habe.
Der Aufbau des Buches ist vor allem durch die Vielzahl der Kapitel geprägt: Einige sind nur eine halbe Seite lang. Das hat das Lesen in diesem Fall nur unnütz erschwert. Auch der Schreibstil trägt nicht zu einem vergnüglichen Leseerlebnis bei. Viele Sätze sind für mich sinnlos durch Punktierung unterbrochen. Zu Beginn habe ich noch gerätselt, ob es ein Fehler ist, aber nachdem sich diese Satzunterbrechung durch das gesamte Buch gezogen hat, musste ich feststellen, dass dies durchaus gewollt ist – warum auch immer. Vielleicht möchte die Autorin damit etwas ausdrücken, das zu verstehen ich nicht in der Lage bin.
Ich habe mich eher durch das Buch gequält, als es genossen und es daher auch nach einem guten Dreiviertel abgebrochen – mich hat auch nur die Verpflichtung einer Leserunde so lang an diesem Buch gehalten.
Dieses Buch ist nicht mein Wunderland