Cover des Buches Sirius B - Abenteuer in neuen Welten und fremden Galaxien (ISBN: 9783902885746)
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Rezension zu Sirius B - Abenteuer in neuen Welten und fremden Galaxien von Conny Reinhard

Sirius B - Grenzbegegnung in der Fremde - Gelungener Mix aus Science-Fiction, Erotik und Politik

von Eva79 vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Gelungener Mix aus Science-Fiction, Erotik und Politik! Unbedingte Kaufempfehlung!

Rezension

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Eva79vor 8 Jahren

Conny Reinhard entführt uns in das Jahr 2337, in der die Menschen nun Solaris heißen und mit den außerirdischen Rigelaner ein Bündnis haben. Die sogenannte SRV – Solarische-Rigelanische Vereinigung. Daneben gibt es die Orion-Liga, mit denen die SRV im Kalten Krieg steht. Die größten Hardliner der Orion-Liga sind die Kapralaner mit ihrer Direktorin Lolana Sakorl, die als gefährlichste Frau der Galaxie gilt. Zum Schutz vor Angriffen fliegt das SRV-Raumschiff Limes III mit der jungen Sicherheitsinspektorin Vivien Grasser an Bord Patrouille entlang der gemeinsamen Grenze. Es ist Heiligabend und Vivien fühlt sich frustriert und einsam. Mit ihren Kameraden ist sie noch nicht richtig warm geworden und Oberst Flanning ist ein Weiberheld und fanatischer Kapralaner-Hasser. Es soll noch schlimmer werden. Plötzlich taucht ein kapralanischer Satellit und Sakorl mit ihrem Raumschiff auf. Schon bald schaukelt sich wegen Flanning der Groll zu einer richtigen Weltraumschlacht hoch. Vivien beweist sich als Heldin und wird von Lolana Sakorl gefangengenommen, die ein auffallendes Interesse an ihr hat. Was Vivien nicht kalt lässt…
Mehr will ich hier nicht verraten, darum soviel zum Inhalt.
Als ich mir den Heftroman gekauft habe, habe ich folgendes erwartet: Knisternde Erotik mit exotischer, trashiger Sci-Fi-Hintergrundstory für zwischendurch. Ein Heftroman eben. Aber „Grenzbegegnung in der Fremde“ ist viel mehr.
Knisternde Erotik gibt es und das auch nicht so knapp. Vivien und Sakorl haben eine tolle Chemie miteinander und es knistert von Anfang an zwischen den beiden. Es kam super rüber, wie die voneinander fasziniert sind und da auch noch andere Gefühle als sexuelle Leidenschaft im Spiel sind. Im Gegensatz zu anderen Heftroman wird es aber nicht kitschig oder süßes Mädchen trifft auf tollen Prinz. Okay, Vivien ist irgendwie süß, aber auch clever. Und Sakorl aber eine Frau, die total widersprüchlich und interessant ist. Die beiden gehören jetzt schon zu meinen Lieblingslesbenpaare.
Conny Reinhard packt auch politische Aussagen und Anspielungen in den Heftroman, aber nicht belehrend und langweilig, sondern fügt das gut in die Handlung und Dialoge ein. Das Schiff von Vivien wurde z.B. nach dem alten römischen Grenzwall benannt, der die Römer und Germanien voneinander trennte. Die tobende Sakorl erinnert an Chruschtschow, den Sowjet-Führer, der bei der UN vor Wut mit dem Schuh auf den Tisch schlug. Usw. Das fand ich richtig witzig. Ernst war es aber auch. Die gegenseitige Vorurteile und Verteufelungen haben mich sehr an die Gegenwart erinnert und auch früher an unseren Kalten Krieg. Und als dann die Schlacht anfing, musste ich an unsere sogenannten Militäraktionen erinnern und wie sie zustandekommen.
Da komme ich direkt zum Sci-Fi-Anteil. Die meisten Sci-Fi-Storys sind einzige, große Militärschlachten zwischen Gut und Böse in allermöglichen Variationen. Die Außerirdische handeln wie Menschen, nur haben vielleicht manche Eigenschaften ausgeprägter, wie Bösartigkeit, Sanftheit oder, oder. Bei der Grenzbegegnung ist das anders. Hier ist niemand böser oder lieber als die anderen, aber eben anders. Die Kapralaner müssen ein anderes Schamgefühl als wir haben (Ihre Toiletten haben keine Türen!), die Rigelaner sind ziemlich prüde, aber das wird uns nicht eingehämmert, sondern leicht miterzählt. Besonders Sakorl mit ihrem für uns fremdartigem Handeln zeigt das. Sie wirkt auf uns wie die große Egozentrikerin, aber gleichzeitig ist sie diejenige, die am meisten Gnade und Einfühlungsvermögen rüberbringt.
Kurz: Super Story, alle Personen sind überzeugend (auch die Nebenfiguren), spannende Sci-Fi, interessantes Paar und politisch lehrreich. Bin neugierig auf die nächsten Teile.

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