Conrad de Buer

 4 Sterne bei 17 Bewertungen
Autor*in von Auf fremden Beinen, Kelvins Geheimnis und weiteren Büchern.
Autorenbild von Conrad de Buer (©Privat)

Lebenslauf

Der Name ist ein Pseudonym. Geboren und aufgewachsen bin ich in Gelsenkirchen. Zu der Zeit war das noch die Stadt der 1000 Feuer. Fakt ist: Die Feuer von damals sind erloschen. So ändern sich die Zeiten. Und wir uns mit ihnen. Inzwischen wohne ich schon viele Jahre in Ennepetal. Da fühle ich mich gut aufgehoben. Schreiben lässt es sich hier jedenfalls so gut wie wandern.

Das Erwerbsleben begann ich als Chemielaborant. Später wurde ich Lehrer. Die Marotte zu schreiben verfestigte sich während der Berufszeit. Das funktionierte immer dann besonders gut, wenn das Berufliche darin schwächelte, mir überzeugend seine Unwiderstehlichkeit zu beweisen. Mit Bergsteigen oder Dauerlauf (Vorläufer des Jogging) konnte ich aber auch immer gut abschalten.

Als das Erwerbsleben regelkonform von mir abließ, schaute ich in die nächstbeste Schublade, weil ich einen angemessenen Raum für die Rentenunterlagen brauchte, und stellte fest: "Huch, die ist ja voll! Was tun? Muse, schaff Rat!"

An dieser Stelle kommt meine Frau ins Spiel. Als ich sie fragte: "Wohin damit, Kamin oder lieber Osterfeuer?", sagte sie: "Moment!", und sichtete das Material. "Kommt nicht in Frage", sagte sie. "Am besten, du schreibst gleich weiter, und die fertigen Päckchen, alt und neu, die bringen wir heraus. Wenn kein Verlag sich dafür interessiert, machen wir das selbst. Alles aus einem Guss. Ich nenne mich Alma Hatram, mache die Cover, korrigiere deine Fehler und bewahre dich vor der Versuchung, mit deinen Texten überhaupt nicht an eine Leserschaft zu denken."

Ich fand das so genial, dass ich auf Widerworte verzichtete. Seither raufen wir uns immer besser zusammen. Sternstunden sind solche, wenn wir einen Kompromiss schließen. Gleich beim ersten Buch “AUF FREMDEN BEINEN” haben wir das geübt. "Was soll das werden," meinte sie, "Traum oder Wirklichkeit?" Wer es wissen will, kann sich überzeugen, durch Print oder E-Book.

Alle Bücher von Conrad de Buer

Cover des Buches Auf fremden Beinen (ISBN: 9783751957151)

Auf fremden Beinen

(8)
Erschienen am 31.07.2020
Cover des Buches Kelvins Geheimnis (ISBN: 9783753423210)

Kelvins Geheimnis

(7)
Erschienen am 04.03.2021
Cover des Buches Belinda (ISBN: 9783754379547)

Belinda

(2)
Erschienen am 21.03.2022

Neue Rezensionen zu Conrad de Buer

Cover des Buches Belinda (ISBN: 9783754379547)
P

Rezension zu "Belinda" von Conrad de Buer

Pedro-Marvin
Gut gewählter Untertitel!



Den Einstieg in die Reihe „ungewöhnlicher Erzählungen“ bildet die Geschichte „Ein ruhiger Tag“, deren Protagonist Stichling zusammen mit seinem „Partner“ einer zwar nicht besonders einträglichen, aber auskömmlichen Geschäftstätigkeit nachgeht. Das Außergewöhnliche dieser Erzählung ist die Perspektive: Stichling sieht und erlebt die Welt von unten – buchstäblich und im übertragenen Sinn. Auf die falsche Fährte gelockt von Stichlings betriebswirtschaftlichem Vokabular wird dem Leser erst nach und nach die wahre, grauenhafte Situation des „Geschäftsmannes“ deutlich. Die implizierte Sozialkritik manifestiert sich vor allem in der feinen Ironie der Darstellung von Stichlings Lebens- und Sterbensumständen. Gelungen!


„Jenseits des Existenzminimums“ stellt uns einen Eigenbrötler vor, dem die Gabe der Geselligkeit , des unbeschwerten Umgangs mit seinen Mitmenschen nicht in die Wiege gelegt worden ist und der schon früh zu ahnen beginnt, dass er „mit dem Existieren womöglich in eine Unternehmung einbezogen worden ist, die schwer zu überblicken ist und nicht gut ausgehen kann.“ Er kommt zu der Überzeugung, dass „das ganze Prinzip des Lebens … ihm eine Existenz aufzwingt, in die er freiwillig nie eingetreten wäre.“ Er stellt sich diesem Schicksal aber nicht mit dem existenzialistischen „Trotzdem“, sondern mit einer „durchtriebenen“, akribisch geplanten „Unternehmung“.

Die Erzählung lässt sich als Psychogramm auffassen, vermittelt durch die Bekenntnisse eines gestörten Sonderlings mit gespaltener Persönlichkeit. Sie regt aber auch an zur allgemeinen philosophischen Reflexion über die Standortbestimmung des Einzelnen in der Gesellschaft, zur Sinnsuche menschlicher Existenz. Lesenswert!


Auch in der Kurzgeschichte „Belinda in spe“ werden wieder etwas absonderliche Figuren dargestellt: Eine psychisch gestörte Frau, die mit einem leeren Kinderwagen herumspaziert sowie ein Protagonist mit einer ungewöhnlichen – sexuellen?  - Obsession.

Ist der pensionierte Ingenieur Krämer, der gerne mit dem Bus herumfährt, um Frauen zu beobachten, ein höflicher älterer Herr, mit dem nur manchmal die Fantasie durchgeht, ein eher harmloser Spanner oder vielleicht ein Vergewaltiger? Eine erstaunliche Wendung erfolgt am Ende der Geschichte, als sich der Protagonist als sehr unzuverlässiger (was die „wahrheitsgemäße“ Information des Lesers betrifft) Viewpoint-Charakter erweist. Das verwirrende Spiel mit der Erzählperspektive führt zu einem überraschenden Ende.


„Fliegenpizza“: Der Angestellte Walter, ein menschenscheuer, grimmiger Sonderling, führt ein ereignisarmes, zurückgezogenes Leben, bis er sich eines Tages gezwungen sieht, eine Kur anzutreten. Aufregend für ihn – und spannend für den Leser – wird es, als ausgerechnet nach einem peinlichen Zwischenfall im Speisesaal, der ihn vollends zum Außenseiter und Gespött des Kurhauses macht, eine attraktive Dame seine Gesellschaft sucht. Sie ist überaus interessiert an seiner Persönlichkeit, und während sie kaum von seiner Seite weicht, weiß sie sich den Annäherungsversuchen seinerseits immer wieder zu entziehen. Wer ist diese Frau, die sich gut mit Walters Heimatort auskennt, ihn ausfragt, aber nichts von sich selbst preisgibt? Welche Motive leiten sie? Eine andere Dame, die das seltsame Paar beobachtet, wird jedenfalls misstrauisch. 

Am Ende führen die Folgen von Walters absonderlichem, ja ekelhaftem Suchtverhalten, und das gefährliche Spiel der Unbekannten mit seinen Gefühlen und traumatischen Kindheitserinnerungen zu einem dramatischen Höhepunkt.

Abschließend möchte ich die kritische Frage stellen, ob die ausführlichen Schilderungen der Gefühle, Gedanken und des Verhaltens Walters während der Kur (bevor sich die Ereignisse überschlagen) unbedingt funktional für die Entwicklung der Handlung ist oder ob die Auseinandersetzung mit einem Kurbetrieb und seinen ganz eigenen, zum Teil komischen Gesetzmäßigkeiten nicht vielleicht Stoff für eine eigene Geschichte geboten hätte. Wie die Antwort auch ausfällt, die Originalität und Fantasie des Autors, die immer wieder unerwartete Ereignisse und überraschende Wendungen in der Geschichte hervorbringen, garantieren auf jeden Fall Lesevergnügen.


Die m. E. außergewöhnlichste Geschichte ist „Johannes“, eine Erzählung, der der Protagonist abhanden gekommen ist. Johannes hat sich „angemaßt“, durch „aggressive Abwesenheit“ seinen Kollegen das „süße Gut“ einer „stabilisierenden Beziehung“ zu entziehen. Außer von einer für seine Mitmenschen offensichtlich fast unverzichtbaren Eigenschaft erfährt der Leser eigentlich nichts von ihm. Auch die übrigen Figuren bleiben nichts als eine anonyme Masse („sie“, „einige“, „mancher“, „alle“). Die Zeit der Handlung bleibt ebenso unklar wie der Ort (eine Stadt in der Natur). Die Handlung ließe sich mit dem Ausdruck „Suche nach Johannes“ zusammenfassen.

Worum geht es in einer Geschichte, in der der einzige Charakter, der einen Namen trägt, verschwunden ist? Nun, Johannes hat die für die anderen überaus bedeutende Eigenschaft, winzig zu sein. „Sie“ haben „Johannes' Wachstum unterbunden, um selbst an Größe zu gewinnen.“ (S. 340) 

Die Geschichte kann als philosophische oder sozialpsychologische Studie gelesen werden, die untersucht, welche Folgen es hat, wenn Menschen die Möglichkeit genommen wird, „nach unten zu treten“. Das Ende lässt einen mit Beklemmung zurück, ist aber angesichts gesellschaftlicher und historischer Erfahrungen leider nur plausibel. 

Der außergewöhnliche völlige Verzicht auf das Herausarbeiten individueller Charaktere verleiht den geschilderten Vorgängen die Qualität einer allgemeingültigen Gesetzlichkeit nach Art einer Parabel. 

Ob der sehr ausgeprägte Nominalstil eher eine Schwäche ist, die die Erzählung etwas schwer lesbar macht, oder ein für den Autor typisches Stilmittel, das die ästhetische Qualität seiner Prosa unterstreicht, mag jeder Leser selbst entscheiden.

Jedenfalls ein interessanter, origineller Lesestoff! 

Cover des Buches Kelvins Geheimnis (ISBN: 9783753423210)
P

Rezension zu "Kelvins Geheimnis" von Conrad de Buer

Pedro-Marvin
Kelvis Geheimnis: Die Speisekarte

Der Erzähler in Henry Fieldings Tom Jones vergleicht sein erstes Kapitel mit einer Speisekarte: So wie der ehrliche Wirt seinen Gast im Vorhinein über das informiert, was ihn in seinem Wirtshaus erwartet, so will auch der Erzähler seinen Leser vor falschen Erwartungen bewahren und das Thema seiner Erzählung am Anfang bekannt geben.

Eine entsprechende Funktion möchte ich für meine Buchbesprechung reklamieren: Indem ich über Inhalt, Themen, Figuren und Stil des Werkes schreibe, mag ich den einen Leser neugierig machen, den anderen vor Enttäuschung bewahren.

Der Aushang einer solchen Speisekarte – um im Bild zu bleiben – ist in diesem Fall m.E. umso nützlicher als der Autor seinen Roman im Untertitel eine „Kriminalgeschichte“ nennt. Diese Bezeichnung ist zweifelsohne nicht falsch, könnte aber einen irrigen Eindruck erwecken.

Worum geht es also in diesem Roman? Der Klappentext sagt hierzu Folgendes:

Der Physiker Georg Reimers ist bei der wissenschaftlichen Jagd nach Kälterekorden in den 1990er Jahren außerordentlich erfolgreich. Inspiriert durch Berechnungen des genialen Mathematikers Walter Krahl scheint er mit seinen Experimenten das gültige physikalische Weltbild in Frage zu stellen. In Georg kämpfen aber Leistungsorientierung und Forscherdrang mit den Charaktereigenschaften einer sperrigen Persönlichkeit. Nur seine Frau Rita ist mit den Unberechenbarkeiten ihres Partners vertraut. Die Beziehung gerät in die Krise, als eine Mordserie an halbwüchsigen Jungen zum Problem für Georg und seine wenigen Freunde zu werden droht. Forschungsergebnisse in der Niedertemperaturphysik als Werkzeug für bizarre Tötungsdelikte? Zwar scheint selbst aus Sicht der Experten dieser Verdacht der Polizei absurd, das schützt Georg aber nicht davor mit Rita und seinen Freunden in den Strudel krimineller Verwicklungen zu geraten.

Dies hört sich nach einem Wissenschafts-Thriller im Stile eines Marc Elsberg oder Frank Schätzing an; allerdings ist der Roman in weiten Teilen eher eine Charakterstudie der Hauptfiguren. Im Fokus des Erzählers steht zunächst der Physiker Georg: So genial er als Wissenschaftler ist, so unbeholfen ist er durch seine Sozialphobie im Umgang mit anderen Menschen, auch mit seiner attraktiven und im Gegensatz zu ihm lebenstüchtigen Frau. Weil er seine Forschungsergebnisse zu verheimlichen versucht, statt mit seinen Kollegen lieber mit zwei Freunden zusammenarbeitet und so immer mehr in die Bredouille gerät, werden seine Nerven bis auf das Äußerste gespannt. Als er dann auch noch eine Affäre mit einer geheimnisvollen Prostituierten aus dem Umfeld des organisierten Verbrechens beginnt und sich mit seiner Frau überwirft, wird er vollends aus der Bahn seines bisher ereignislosen Lebens katapultiert, und eine verhängnisvolle Entwicklung setzt ein. Auch die Psyche seiner drei Freunde, die sich alle aus der gemeinsamen Schulzeit kennen, unterzieht der Erzähler einer eingehenden psychologischen Analyse: Walter, der geniale Mathematiker, der sich wie ein Landstreicher der bürgerlichen Gesellschaft entzieht und der Chemiker Gottfried, labil, dem Alkohol verfallen und unglücklich verheiratet, helfen Georg bei der Herstellung eines nobelpreisverdächtigen, aber – wie sich herausstellt – gefährlichen Kondensats.

Besonders anschaulich, lebhaft und plastisch, werden diese Charakterstudien immer dann, wenn sich der auktoriale Erzähler zurückzieht, zugunsten einer personalen Erzählsituation. Geradezu dramatisch sind die Szenen, in denen der vierte aus der Gruppe der Schulfreunde, Franz Weinreich, auftritt. Hier wird der altlinke, frustrierte Lehrer, der durch die Diskrepanz zwischen seinen Ansprüchen, dem „Bildungsauftrag seiner Lehranstalt“ und den Interessen oder – besser – der Interessenlosigkeit seiner Schüler zermürbt wird, zum Medium des Lesers. Aus der Perspektive des zynisch gewordenen, ausgebrannten und überforderten Pädagogen erleben wir den nervenraufreibenden Unterricht als sinnlose, in den Wahnsinn treibende Plackerei. Ein Perspektivwechsel – einen Teil des Geschehens nehmen wir aus dem Blickwinkel eines Schülers wahr – intensiviert noch die Dramatik.

Die Eindringlichkeit und Lebhaftigkeit dieser so meisterlich geschilderten Szenen findet sich m.E. leider nicht durchgängig in den Passagen, in denen ein allwissender auktorialer Erzähler über das Geschehen und die Gedanken- und Gefühlswelt der Figuren berichtet. Die Ausführungen des Erzählers lesen sich bisweilen ein wenig wie ein psychologisches Gutachten und schaffen eher Distanz zu den Charakteren. Stellen, an denen der Erzähler mit dem Habitus einer weit ausholenden Erzählerfigur des 18. Jahrhunderts den Erzählakt selbst zum Thema macht, tragen zwar mit ihrem geschliffenen Ausdruck zum Lesevergnügen bei, schwächen aber meiner Meinung nach etwas das Momentum des Plots. Ein Text-Beispiel:

 „Wir lassen uns die scheinbar abschweifenden Bemerkungen nicht deshalb zuschulden kommen, um sie womöglich an anderer Stelle, wo sie dem einen oder anderen Beobachter etwas besser aufgehoben erscheinen könnten, einzusparen, was doch auf das Ganze des zu erzählendes Stoffes gesehen keinen wirklichen Gewinn darstellte, sondern um eine günstige Einfühlungsvoraussetzung in jene merkwürdigen Missverständnisse, die sich zwischen Georg und Rita im Gefolge ihrer zunehmend entfremdeten Beziehung auftun, zu bewirken.…“ (S. 214).

Um dem Roman aber nicht Unrecht zu tun, sei betont, dass die Handlung im zweiten Teil deutlich an Fahrt aufnimmt und sich die Ereignisse überschlagen: Mit kristallisierten Leichen, toten Körpern, die auf ein Drittel ihrer ursprünglichen Größe schrumpfen, einem Kindermörder im Mönchsgewand und unerklärlichen, gruseligen Vorkommnissen im Kühlhaus der Pathologie kommen auch die Liebhaber des spannenden Thrillers und Horrors auf ihre Kosten, vorausgesetzt sie bringen gegenüber den Science-Fiction-Elementen der Geschichte das auf, was die angelsächsische Literaturkritik supension of disbelief nennt, also die Bereitschaft des Lesers,  sich im Interesse seines Lesegenusses auch auf  "unrealistische" Fiktionen einzulassen.

Bleibt noch das ansprechende Cover mit dem Gemälde zu erwähnen, das Elemente des Romans in  gelungener Weise aufgreift: Die hügelige Landschaft als Ort der Handlung, die mathematische Formel des BEK, die Blumen auf den Mordopfern, die Fulleren-Moleküle, der Gegensatz zwischen kalt und warm (orange und blau) fügen sich zu einem formvollendeten, reizvollen Ganzen zusammen.

Insgesamt eine lohnenswerte Lektüre für diejenigen, die nicht nur auf seichte Unterhaltung aus sind. Als Abba-Fan sollte man nicht in ein Beethoven-Konzert gehen.



Cover des Buches Belinda (ISBN: 9783754379547)
Marla_Humis avatar

Rezension zu "Belinda" von Conrad de Buer

Marla_Humi
Ein seltenes Lesevergnügen

Conrad de Buer, der in den letzten Jahren schon die Romane „Auf fremden Beinen“ und „Kelvins Geheimnis“ veröffentlicht hat, legt nun in seiner Sammlung „Belinda und andere ungewöhnliche Erzählungen“ fünf verschiedene Texte vor, die sich stilistisch und inhaltlich stark voneinander unterscheiden:

Die erste Erzählung „Ein ruhiger Tag“ begleitet den Obdachlosen Stichling und seinen Hund in der Fußgängerzone einer beliebigen Großstadt und wirft einen kritischen Blick auf die Reaktionen der Bevölkerung gegenüber dieser randständigen Bevölkerungsgruppe.

„Jenseits des Existenzminimums“ ist als Tagebuch angelegt. Die Aufzeichnungen von Benjamin Nautilius offenbaren eine exzentrische Persönlichkeit und entwerfen einen perfiden Plan.

In „Belinda in spe“ lernen wir den Rentner Heiko Kramer kennen, der nicht mehr so recht zwischen Realität und (sexueller) Fantasie unterscheiden kann.

Die stark ironisch angelegte Erzählung „Fliegenpizza“ schildert v.a. die verschiedenartigen Eindrücke, die der von Rückenschmerzen geplagte Gideon Walter während eines Kuraufenthaltes sammeln darf.

Die Parabel „Johannes“ unterscheidet sich stark von den vorherigen Texten, da die Figuren schemenhaft bleiben und ihr Verhalten eher auf gruppendynamische Prozesse hinweist.

Fast allen Texten ist gemeinsam, dass der Autor von der Schilderung alltäglicher Szenen zu einer dynamischen, sich tragisch entfaltenden Handlung übergeht, in der die Einsamkeit des Einzelnen in der Masse hervorsticht. Wer sich als Leser gerne mit den Figuren identifizieren möchte, wird seine Schwierigkeiten haben. Auch für diejenigen unter uns, die gerne viel und schnell lesen, liefern Satzbau und Stil so manche Stolpersteine. Aber wer das besondere Leseerlebnis sucht, wird reichlich belohnt.


Gespräche aus der Community

Vier Freunde werden auf eine harte Probe gestellt. Der Physiker Georg Reimers ist einer bahnbrechenden Entdeckung auf der Spur. Nur der Mathematiker Walter Krahl ist einbezogen. Die anderen Freunde fühlen sich ausgeschlossen. Und  Georgs Ehe mit Rita steht vor dem Aus. Eine Mordserie scheint nichts mit den Forschungen zu tun zu haben, oder etwa doch?

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C
Letzter Beitrag von  Conrad-de-Buer

Danke für deine Teilnahme und die ausführliche Rezension. Herzlich Conrad de Buer

Wenn du Fantastisches liest, bei dem die Grenzen zur Wirklichkeit verschwimmen, dann bist du in dieser Leserunde richtig. Dich erwarten ungewöhnliche Begebenheiten und eine Reihe bemerkenswerter Charaktere. Der junge Konrad Keller liebt das Leben. Aber der plötzliche Verlust seiner Beine verändert alles. Ich  freue mich auf den Gedankenaustausch und bin  neugierig auf deine Rezension.

104 BeiträgeVerlosung beendet
Angelsammys avatar
Letzter Beitrag von  Angelsammy

Weil kaum einer Georges Langelaan kennt, was schade ist. Ich hatte gehofft, mal jemanden zu finden, der auch etwas von ihm gelesen hat. Die Verfilmung, u. a. mit Vincent Price kenne ich, aber auch die Verfilmung von Cronenberg.

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