Cover des Buches Menschenkino (ISBN: B01EIWG98M)
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Rezension zu Menschenkino von Constantin C. Tief

unvorhersehbar, sehr böse, obwohl es nicht sehr blutig ist und spannend

von Buchfeeling vor 7 Jahren

Rezension

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Buchfeelingvor 7 Jahren
Alles beginnt mit einem grausigen Mord. Doch im Mittelpunkt der Erzählung stehen nicht die blutigen Einzelheiten der Tat, sondern eher die beiden Kommissare. Der erfahrene, chasimatische und etwas überdrehte Kleinert und der junge, engagierte Exner. Exner will seinem Chef und heimlichen Vorbild beweisen, dass er das Zeug zum guten Kommissar hat. Und so folgt der Leser den Ermittlungsarbeiten der beiden, die auch mal in bedrohlichen Situationen enden.

Auch dem Killer ist man als Leser näher als erwartet, folgt man ihm doch in kurzen Kapiteln in der Ich-Erzählung. Hochintelligent und den Ermittlern immer einen Schritt voraus spielt er ein tödliches Spiel.

Doch wie hängt die verschwundene, ehemalige Lehrerin von Kleinert mit den ermordeten Studentinnen zusammen? Was treibt den Killer an? Wieso sind am Tatort keine Fingerabdrücke? Und kann Liebe unter Kollegen funktionieren? Denn der junge Victor Exner hat plötzlich eine Freundin aus dem ermittelnden Umfeld.

Die Story fesselt weniger durch blutige Details der Morde als vielmehr durch die besonderen Charaktere. Kleinert, der immer unter Strom steht und jeden Stillstand oder Mißerfolg persönlich nimmt. Der keinen Feierabend kennt und fast schon mit einer Besessenheit nach dem Killer sucht. Exner möchte dem nicht Nachstehen, genießt aber auch seine Freizeit mit seiner neuen Freundin.

Und so baut sich die Spannung eher schleichend auf. Als jedoch die Kommissare unmittelbar in den Fall involviert werden und zur Zielscheibe des Killers werden, kippt die Story, die Emotionen kochen über und der Leser muß ohnmächtig zusehen, wie die Dominosteine fallen.

Ein grausiger, unerwarteter Schluß lässt wenig Raum für ein Aufatmen…. es ist vorbei… und auch wieder nicht… nichts ist mehr, wie es einmal war und jeder ist ein Verlierer….

Manchmal war mir die Reaktion und Aktion der Kommissare zu unüberlegt, für mich nicht nachvollziehbar… da zweifelte ich echt am gesunden Menschenverstand der Ermittler.

Aber eine sich unaufhörlich steigernde Spannung, ein hochintelligenter, scheinbar emotionsloser Killer und sehr sympatische Ermittler machen dieses Buch zu einem ganz eigenen Werk. Es ist unvorhersehbar, sehr böse, obwohl nicht sehr blutig und spannend.
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