Rezension zu "Sylt" von Denis Brudna
Über einen Zeitraum von insgesamt fünf Jahren haben ausgesuchte Künstler und Fotografen immer wieder zu verschiedenen Jahreszeiten die Insel Sylt bereist, einen Ort, der wie wohl kaum ein anderer in Deutschland als ein Mekka der Reichen und Superreichen angesehen wird.
Doch wenn der Sommer zu Ende geht, wandelt die Insel ihr Gesicht. Sie wird still, und die vorher mit Touristen bevölkerte Landschaft zeigt ihr anderes Gesicht, fast melancholisch und voller Schönheit. Zusammen mit einigen Schwarz-Weiß-Bildern aus den 60 er Jahren ist hier eine interessante und aussagekräftige Ansicht entstanden von Sylt und seiner einheimischen Bevölkerung.
Die einzelnen Künstler haben ihre jeweiligen Bilderserien mit einem kurzen Text eingeleitet und kommentiert und ihre Haupteindrücke in Worte gefasst. Die Schriftsteller Moritz Rinke, Judith Kuckart, Cora Frost, Gernot Wolfram und Feridun Zaimoglu haben ihr Sylt in kleinen Essays gewürdigt, die zusammen mit den Fotografien ein rundes Ganzes bilden.
Sie zeigen eine Insel in ihren Veränderungen der letzten 50 Jahre und den Versuch, trotz des Massentourismus das Eigene zu bewahren. Wie schwer und widersprüchlich das nicht selten ist, haben etliche Fotografen mit ihren Bildern hervorragend eingefangen.