Sie ist Außenseiterin, sie ist etwas Besonderes, sie ist das Geheimnis und die Andere.
Ein Kind, das unehelich geboren, bei Mutter und Großmutter lebt. Versteckt ist, als dunkles Geheimnis. Später, als die Mutter verheiratet ist und weitere Kinder hat, ausgegrenzt wird von den Rassegesetzen des 3. Reichs. Dreivierteljüdin, die zum Schutz der Familie bei Fremden wohnt. Die Mutter Ich-zentriert, Künstlerin und gleichzeitig Sehnsuchtsobjekt. Manchmal der Versuch das Kind zu schützen, Adoption von Spaniern um vom Judenstern freizukommen, doch dann in der alles entscheidenden Situation mit 14 Jahren vor die Wahl gestellt, unter die Rassegesetze zu fallen oder Mutter und Geschwister zu schädigen, lässt die Mutter sie allein und schweigt.
Das Buch ist kurz aber dennoch anstrengend zu lesen, kaum eine Situation und Szene wird auserzählt. Alles bleibt hingeworfene Skizze, von fern, nicht in der Ich-Form und alles durcheinander Kindheit und Auschwitz, Heranwachsen und Lager. Ich bin ihr nicht nahegekommen, nicht annähernd und habe doch verstanden, dass dieses Kind, diese Frau Nähe nicht gelernt hat und selbst das eigene Schicksal auf Armeslänge entfernt halten muss, um es zu ertragen.
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