Cover des Buches Die Zeit danach (ISBN: B00J0WSUHY)
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Rezension zu Die Zeit danach von Cordula Broicher

Trau, schau, wem !

von JanaBabsi vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Nach der Lektüre dieses Buches fragt man sich tatsächlich für kurze Zeit wie gut man seinen Partner tatsächlich kennt ...

Rezension

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JanaBabsivor 10 Jahren
Die 46jährige Anna Kaspers hat vor kurzem ihren Ehemann verloren. Auch wenn seine Praxis als Internist sehr gut lief, hat Joachim Kaspers scheinbar keinen anderen Ausweg gesehen als sich das Leben zu nehmen. Noch 10 Monate nach seinem Tod quält sich Anna mit der Frage „Warum?“ und ob sie seinen Tod hätte verhindern können.

Ihre beiden Töchter sind ihr bei der Vergangenheitsbewältigung keine große Hilfe, lediglich der Irische Wolfshund Snoopy hilft Anna auf den Spaziergängen den Kopf frei zu bekommen.

Als in Zülpich eine neue Buchhandlung eröffnet lernt Anna den attraktiven Junggesellen Thomas Wegener kennen und beide finden sich auf Anhieb sympathisch. Um sich auf eine Beziehung einlassen zu können muss Anna mit ihrer Vergangenheit abschließen. Gerade als sie denkt sich auf dem richtigen Weg zu befinden gerät sie unter Mordverdacht.

Was hat Anna mit dem Selbstmord ihres Mannes zu tun, war es vielleicht gar kein Selbstmord sondern Mord und kann sie sich vom Verdacht reinwaschen?

Fazit:

Cordula Broicher selbst beschreibt ihren Roman als „Spannungsroman“.

>>Ein Roman, der nicht in die gängigen Genres einzuordnen ist. Ein Unterhaltungsroman mit Tiefgang, einer guten Portion Krimi, einem Schuss Humor und natürlich kommen auch die Gefühle nicht zu kurz. <<

Anna quält sich mit Vorwürfen ob sie den Selbstmord ihres Mannes hätte verhindern können. Joachim war Internist in seiner eigenen gut gehenden Praxis in Zülpich und augenscheinlich gab es keinen Grund für seinen Selbstmord. Nach so vielen Ehejahren ist man nicht mehr turtelnd verliebt, sie führten eine ganz normale Ehe mit Höhen und Tiefen. Anna arbeitet halbtags als Kinderärztin in einer anderen Praxis.

Die Töchter Rebecca und Katharina sind Anna keine große Hilfe bei der Bewältigung ihrer Vergangenheit. Von Rebecca bekommt Anna nur Vorwürfe zu hören, sie sperrt sich gegen ihre Mutter und stellt ihren Vater auf ein Helden-Podest. Da Rebecca nicht mehr zu Hause wohnt, ist der Kontakt auf ein Minimum zurückgegangen.

Katharina ist das genaue Gegenteil, sie sieht ihren Vater nicht als Helden und versucht ihre Mutter wieder ins normale Leben zu führen.

Gott sei Dank hat Anna 2 „beste Freundinnen“, die sie ab und an mal mitziehen zu gemeinsamen Unternehmungen. Auf einer Ausstellung lernt sie Thomas Wegener kennen der sich sehr für Anna interessiert. Um sich auf eine neue Beziehung einlassen zu können, muss Anna zuerst mit ihrer Vergangenheit abgeschlossen haben – behutsam hilft Thomas ihr bei der Verarbeitung.

Immer wieder wird der Leser mittels kursiver Schrift in die Gedankengänge einer Frau eingeweiht. Es handelt sich um eine enge Vertraute von Joachim, die seinen Tod rächen möchte. Um wen handelt es sich bei dieser „kursiven Frau“?

Ist Anna eventuell eine multiple Persönlichkeit?
Handelt es sich im Tochter Rebecca, die den Tod ihres Helden-Vaters nicht verkraftet oder wer verbirgt sich hinter diesen Rachegelüsten??

Das Buch bietet genau das, was die Autorin Cordula Broicher verspricht:

Ein Roman der den Leser gut unterhält und sich sehr schön flüssig liest.
Ein Roman der Tiefgang hat.
Ein Roman mit einer guten Portion Krimi: Wer ist die Frau die den Tod Joachims rächen möchte und war Joachims Tod überhaupt ein Selbstmord oder war es gar Mord?
Ein Roman mit einem Schuss Humor: Am meisten musste ich über Snoopy schmunzeln. Der hat die Gabe immer und überall im Weg zu liegen, an Türrahmen zu rennen oder seinen nassen Kopf auf das Frauchen legend diese in Verlegenheit zu bringen. Ich fand ihn ein klein wenig unerzogen, aber das sind meine Hunde in manchen Situationen auch schon mal. J

Nicht zuletzt kommen auch die Gefühle im Roman nicht zu kurz denn die Aufs und Abs in der Beziehung zwischen Anna und Thomas kann der Leser vom ersten bis zum letzten Moment miterleben. Und da Gefühle nicht immer nur rosarot und lieblich sind, kann man über Tochter Rebecca manchmal nur den Kopf schütteln. Ich hätte sie gerne mal genommen und geschüttelt, wie kann man nur mit so großen Scheuklappen durchs Leben gehen.

Das größte Fazit das man aus der Geschichte ziehen kann:

Man kann sehr lange mit einem Menschen liiert/verheiratet sein und trotzdem nicht alles von ihm/ihr wissen. Und das obwohl man von seinem Partner denkt man würde ihn/sie in- und auswendig kennen.
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